Das neue Hit´n´Run aus dem Hause Blizzard

Langzeittest zum heiss erwarteten Diablo 3 (300 Std.+). Das Spiel wurde mehrfach durchgespielt, ich versuche hier stärken und schwächen des Spiels fair zu...

von Tobias B. am: 19.07.2012

Langzeittest zum heiss erwarteten Diablo 3 (300 Std.+). Das Spiel wurde mehrfach durchgespielt, ich versuche hier stärken und schwächen des Spiels fair zu behandeln. Ich habe auch versucht eine Sprache zu nutzen, mit dem Genrefremde etwas anfangen können.

Grafik 9/10

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger präsentiert sich Diablo 3 grafisch auf Höhe der Zeit. Die oft erwähnte Polygonarmut und matschige Texturen lassen sich nur von nahem erkennen und in geringerer Auflösung. Gerade im Coop mit 4 Spielern artet Diablo 3 zu einem Effektfeuerwerk aus, das seines gleichen sucht. Alle Gegener, NPC´s, Zerstörungsanimationen und natürlich der Protagonist selbst sind liebevoll und perfekt animiert.Die Befürchtung würde zu bunt kann nicht
bestätigt werden teils sind die Szenarien düsterer als in seinem Vorgänger. Darüberhinaus passt die Lichtstimmung und Farbgebung immer perfekt zu dem gerade bespielten Gebiet. Blizzard typisch haben auch diesmal die Rendersequenzen Blockbuster Niveau und suchen ihres gleichen.

Sound 9/10

Die Dialoge sind höchst profesionell vertont in der Deutschen sowie der Englischen Version. Auch der Soundtrack ist Blizzard typisch sehr gut, gerade mit einer 7.1 Anlage kommt man sich beim Spielen vor wie in einem Gewittersturm. Leider sind die Soundeinstellungen etwas fummelig, da man doch sehr viel rumschrauben muss bis Sound zu Stimme usw. passt.

Balance 5/10

Das Klassenbalance ist im momentanen Zeitpunkt äußerst unausgegoren und halbgar, wärend man mit einem Dämonenjäger fröhlich trällernd durch die Gegner hüpft, ist es zum Beispiel mit dem Barbar gerade in höheren Schweirigkeitsgraden überaus mühselig. Und nun wo wir beim Thema Schwierigkeitsgraden sind, in den Graden normal bis Hölle Ende funktioniert das Balance hervoragend, man spürt einen Anstieg aber nie sodass man mit den Items die man bis dato gefunden hat den nächstem Abschitt nicht schaffen könnte. In diesen Graden spielt sich Diablo 3 wie sein Vorgänger, dies Endet mit Stufe 60 und dem Schweirigkeitsgrad Inferno. Ab Inferno kommen die großen Schwächen des Spiels zu tragen, hier braucht der Held
Gegenstände die er ironischerweise erst in den nächten Akten findet kann, in die er aber nicht kommt da er den aktuellen Akt mit seinen Gegenständen nicht schafft. Auch die Itemsvielfallt und die daraus resultierende Itemtretmühle wie in Diablo 2 kommt nicht zu tragen, da man den höchten Schwierigkeitsgrad nicht wie in Diablo 2 mit einem Itemfenster von Itemlvl 60-99 gut bewältigen kann, sondern nur mit einem und zwar Items der Stufe 60 und dort auchnoch zusätzlich nur die Items der Itemstufe 62-63. Ab Inferno spielt sich Diablo 3 also nicht mehr wie sein Vorgänger und hat allgemein nicht mehr viel mit Diablo 2 zutun. Der Infernograd ist Arbeit und hat für Casualspieler und Gelegenheitsspieler nur eines im Angebot und das ist Frust und der in Serie. Gelegenheitsspieler müssen viel Gold (was auch wieder Zeit bräuchte) oder echte Euros in die Hand nehmen um weiter zu kommen. Böse Zungen mögen sagen das Blizzard hier eine versteckte free2play Variante eingebaut haben. Würde Diablo 3 Akt4 Hölle enden gäbe es 9/10.

Atmosphäre 8/10

Diablo 3 präsentiert sich durch und durch Stilsicher, alle Ereignisse und Wendungen fügen sich perfekt zu einem ganzen. Zu Ende wir die Geschichte etwas schwammig, doch durch die hervorragende Storyline ist dies zu vernachlässigen. Schön ist es das die Begleiter im Singleplayer gelernt haben zu reden, dies lockert das Spielgefühl die ersten Stunden ungemein auf, leider gibt es nach 50 Stunden kein 'halt den Schnabel' Knopf.

Bedienung 8/10

Die Steuerung funktioniert wie auch schon im Vorgänger reibungslos. Die zuweisung der Hotkey´s hätte man besser machen können.

Umfang 10/10

Man kann sagen in Diablo 3 wird es nicht langweilig bis der Spielfluss in Inferno abreißt. Würde man alle fünf Klassen die momentan zur Verfügungstehen einmal durch den normalen Schwierigkeitsgrad jagen, käme man gut un gerne auf 60-70 Stunden Spielzeit. Das Coopspiel macht genauso Spaß wie zu Diablo 2, auch wenn es sich nicht mehr so episch anfühlt nur mit vier Leuten die Akte zu rocken. Die Szenarien unterscheiden sich angenehm voneinander es wirkt aber nie so als ob man auf einem anderen Kontinent spielt.

Quests 7/10

Die Hauptstoriequest spielt sich angenehm hängt aber an manchen Ecken. Die Welt ist voll von Miniereignissen die zufällig generiert werden. Das Achievmentsystem ist nachvollziehbar aber auch teils recht lieblos. Hier merkt man auch das Diablo 3 sehr gern ein MMO sein will. Schön sind auch die regenmäßigen Audiosequenzen wenn etwas entdeckt wurde das alles erklärt. Das macht es Diablo fremden leicht in die Welt einzutauchen ohne das aufgesetzt wirkt.

Charaktersystem 6/10

In der Theorie sehr viele Kombinationsmöglichkeiten von Fähigkeiten. In der Realität sind leider die Hälfte der Fähigkeiten (Passiv wie Aktiv sowie Runen) recht nutzlos. Leider sind auch die Begleiter in Diablo 3 zu eine Art laufendem Stärkungszauber geworden die zu sonst nichts nutze sind. Sie sterben in wirklich allem da sie sich nicht bewegen. Vorbei die Zeiten als der Begleiter (zu Diablo2) ein vollwertiger Kämpfer war der ohne weiteres auch mal an einen Boss gestanden ist. Die groß angeprisene vielfältigkeit der Fähigkeit wird durch den Nephalemstärkungszaubers (man bekommt ihn für das töten von Elitegegnern auf Stufe 60 und erhält dafür pro Stack erhöhte Chancen auf bessere Gegenstände für 30 Minuten) ausgehebelt. Man dachte die Fähigkeiten wären dynamisch und könnten der momentanen Situation angepasst werden. Das Problem dabei ist das bei jeder Änderung der Fähigkeiten verliert man alle Stacks des Nephalemzaubers, wodurch man doch wieder dazu gezwungen ist alles mit den gleichen Fähigkeiten zu spielen dynamik Fehlanzeige.

Kampfsystem 8/10

Spannende Kämpfe gibt es in Diablo 3 nicht bei den Bossen sondern bei den Elitegegnern. Aktbosse sind in die Diablo 3 zu Kleinkindern verkommen die einen mit einer Wasserpistole bedrohen. Gerade in Inferno fühlt man sich nicht mehr als Held sondern wie ein kleiner dicker Junge der andre Kinder aus sicherer Deckung mit Steinen bewirft. Soll heissen in Inferno spielt man kein Hack`n`Slay mehr sondern ein Hit`n´Run. Zudem rennt gefühlt jeder zweite Gegner weg und nicht
ein paar Meter sondern teils aus dem Sichtfeld. Nichts desto trotz ist das Kampfsystem ansich gut gelungen.

Items 6/10

Die Itemtretmühle funktioniert immernoch jedoch bei weitem nicht mehr sogut wie in Diablo 2. Den Handwerker ist Preis/Leistungtechnisch ein absolutes Desaster. Er kann von Haus aus nichts mit dem man etwas anfangen kann und die Rezepte die man findet sind so exorbitant teuer das sie sich schlicht nicht lohnen. Das geniale Runensystem mit Runenwörtern ist genausowenig zu finden wie die Möglichkeit des Glückspiels Punkt abzug. Das Auktionshaus war nett gemeint, nur verkommt es in Diablo 3 zu einer anlaufstelle um die man garnicht drum herum kommt man MUSS es benutzen oder aufhören zu spielen, es sei den man hat 10000 Stunden Zeit zu spielen.


Fazit:
Diablo 3 ist im Grunde Diablo 2,5 ohne die Stärken des Vorgängers die durch Schwächen ersetzt wurde. Casualspieler werden mit Diablo 3 Spaß haben in den ersten drei Schwierigkeitsgraden und dann aufgeben sehr Schade. Diablo 3 ist nicht rund es fühlt sich grad in Inferno an wie eine Beta unausgegoren.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Effektfeuerwerk
  • Sound: Professionell vertont
  • Balance: Anfang hui
  • Atmosphäre: Stilsicher
  • Bedienung: Einwandfreie Bedienung
  • Umfang: Hohe Spielzeit
  • Quests: Gute Storyline, Audioerklärungen
  • Charaktersystem: Viele Fähigkeiten...
  • Kampfsystem: Hack`n´Slay...
  • Items: Sehr viele Items...
  • Grafik: Polygonarm
  • Sound: Einstellungsbedrüftig
  • Balance: Ende pfui
  • Atmosphäre: Kein
  • Bedienung: Zuweisund der Hotkeys mühselig
  • Umfang: -
  • Quests: Achievmentsystem
  • Charaktersystem: ...die keinen Sinn machen
  • Kampfsystem: ... vs. Hit´n´Run
  • Items: ... die am Ende belanglos sind

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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