Nvidia Geforce GTX 660 Ti - Gehobene Kepler-Mittelklasse für 300 Euro

Mit der Geforce GTX 660 Ti wird Nvidias aktuelle Grafikkarten-Generation halbwegs bezahlbar. Ob sie sich gegen die starke AMD-Konkurrenz behaupten kann, zeigt unser Test.

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Gemessen am technologischen Fortschritt des modernen 28-nm-Fertigungprozesses, der Nvidias aktuellen High-End-Grafikkarten zu extremer Leistung bei gleichzeitig ungewöhnlich hoher Energieeffizienz verhilft, stehen die über eineinhalb Jahre alten, aber dafür erschwinglicheren Geforce-GTX-500-Modelle mit ihren 40 nm breiten Chipstrukturen vergleichsweise schlecht und stromhungrig da.

AMD hingegen hat bereits seit Monaten die komplette HD-7000-Baureihe am Markt, die sich wie die wenigen GTX-600-Karten wegen der 28-nm-Herstellerung durch hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch auszeichnet. Mit der Nvidia Geforce GTX 660 Tihaben wir nun die erste bezahlbare Geforce mit DirectX-11.1-Unterstützung im Test, mit der Nvidia seinem Dauerrivalen AMD in der gehobenen Mittelklasse nicht mehr alleine das Feld überlassen will.

Nvidia stellt die Geforce GTX 660 Ti mit einem empfohlenen Verkaufspreis von mindestens 300 Euro in direkte Konkurrenz zur Radeon HD 7950, deren Preis im Vorfeld der neuen Geforce bereits auf rund 330 Euro gesenkt wurde. Da die GTX 660 Ti technisch nahezu vollständig mit der Geforce GTX 670übereinstimmt, sind wir gespannt, ob die mindestens 380 Euro teure Oberklasse-Geforce überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hat.

Update: Gut ein Jahr nach Veröffentlichung der aktuellen Radeon- und Geforce-Generation haben wir das komplette Portfolio von AMD und Nvidia erneut getestet. Durch permanente Treiber-Optimierungen haben sich die Relationen der einzelnen Karten zueinander leicht verschoben, so dass die in diesem Artikel stehenden Benchmarks nicht mehr das aktuelle Leistungsgefüge abbilden. Ständig aktualisierte Benchmarks finden Sie im Artikel Die besten Grafikkarten.

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Geforce GTX 660 Ti im Detail

Wie alle GTX-600-Modelle basiert auch die Geforce GTX 660 Ti auf dem GK104-Chip, der in platz- und stromsparender 28-nm-Bauweise gefertigt wird. Der Grafikchip ist etwa so klein wie ein Zwei-Cent-Stück und beherbergt über 3,5 Milliarden Transistoren. Ein Stützpfeiler der Kepler-Architektur, auf der die GTX-600-Karten basieren, ist die effektive Verwaltung der Shader-Einheiten – im Vergleich zur Geforce GTX 580benötigen die GTX-600-Karten wesentlich weniger Kontrolleinheiten, was zu mehr Leistung auf gleicher Chipfläche führt. Benötigte die Geforce GTX 580 noch eine Kontrolleinheit pro 32 Shader-Prozessoren, verwaltet eine Einheit der GTX-600-Serie 192 Shader. Das Spitzenmodell Geforce GTX 680besitzt acht dieser sogenannten SMX-Blöcke mit je 192 Shadern, Geforce GTX 670 und GTX 660 Ti jeweils sieben.

Der einzige Unterschied zwischen Geforce GTX 660 Ti und GTX 670 besteht in der Anbindung des Speichers. Das größere Modell steuert den 2,0 GByte großen Videospeicher noch mit 256 Datenleitungen an, die GTX 660 Ti hingegen nur mit 192. Bei Geforce GTX 680 und GTX 670 arbeiten vier Speichercontroller mit je 64 Bit (4x 64 Bit = 256 Bit), wovon sich jeder um 512 MByte Grafikspeicher (4x 512 MByte = 2.048 MByte) kümmert.

Die technischen Daten der GTX 660 Ti entsprechen bis auf die Speicheranbindung der Geforce GTX 670. Die technischen Daten der GTX 660 Ti entsprechen bis auf die Speicheranbindung der Geforce GTX 670.

Da bei der Geforce GTX 660 Ti ein Speichercontroller wegfällt, müsste sich normalerweise auch die maximale Speichermenge von 2,0 auf 1,5 GByte reduzieren. Jedoch greift Nvidia in die Trickkiste und verpasst dem neuen Modell ein ähnliches Speicher-Management wie der Geforce GTX 550 Ti: Im Fall der GTX 660 Ti kümmern sich zwei Controller um je 512 MByte und einer um 1,0 GByte. In der Theorie verliert die Karte damit an Leistungsfähigkeit, weil die Verwaltung von 1,0 GByte deutlich arbeitsintensiver ist als die von 512 MByte.

Läuft ein Spiel zum Beispiel nur mit knapp über 30 Bildern pro Sekunde und der Videospeicher ist durch eine hohe Auflösung oder Kantenglättung ohnehin am Limit, dann könnte es Nachladerucklern kommen, wenn der Speichercontroller des 1,0-GByte-Teils stark belastet wird. In der Praxis haben wir derlei Verhalten allerdings nicht festestellen können, in den meisten Spielsituationen hat die GTX 660 Ti ohnehin genügend Leistung. Neben den Modellen mit 2,0 GByte Videospeicher sollen in naher Zukunft auch GTX-660-Ti-Karten mit 3,0 GByte auf den Markt kommen. Wie so oft dürfte sich das aber nur minimal auf die Leistung auswirken.

Mit 915/6.000 MHz und einem dynamisch gesteigerten Takt per GPU Boost auf mindestens 980 MHz verfügt die Geforce GTX 660 Ti über die identischen Taktfrequenzen einer Geforce GTX 670, die Speicherbandbreite sinkt durch die nur 192 Bit breite Datenleitung aber von 192,4 GByte/s auf 144 GByte/s. Mit zunehmend höheren Auflösungen und feineren Kantenglättungseinstellungen sollte die Geforce GTX 660 Ti also immer weiter hinter die GTX 670 zurückfallen. Außer der Konkurrenz im eigenen Haus sind aber vor allem die Radeon-Modelle HD 7870 und HD 7950 als Vergleich interessant. Während die HD 7870 bereits für rund 270 Euro zu haben ist, kosten die übertakteten Modelle 300 Euro und mehr, die HD 7950 wiederum startet schon bei 310 Euro – ein Preispunkt, der nicht allzu weit von dem der ersten übertakteten GTX-660-Ti-Karten entfernt ist.

Technische Daten

Grafikchip

GK104

GK104

Pitcairn XT

Tahiti Pro

Fertigung

28nm

28nm

28nm

28nm

Chiptakt

915 MHz

915 MHz

1.000 MHz

800 MHz

Shader-Einheiten

1.344

1.344

1.280

1.792

Textur-Einheiten

122

122

80

112

GDDR5-Speicher

2.048 MByte

2.048 MByte

2.048 MByte

3.072 MByte

Speichertakt (effektiv)

6.008 MHz

6.008 MHz

4.800 MHz

5.000 MHz

Speicheranbindung

192 Bit

256 Bit

256 Bit

384 Bit

Speicherbandbreite

144 GB/s

192 GB/s

154 GB/s

240 GB/s

Stromverbrauch Volllast (TDP)

150 Watt

170 Watt

175 Watt

225 Watt

Stromverbrauch Leerlauf (TDP)

15 Watt

15 Watt

3 Watt

15 Watt

Preis

300 Euro

380 Euro

270 Euro

310 Euro

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