Ist das Inquisitionsaddon sein Geld wert?

Knapp 12 Monate nach dem erscheinen des letzten Addons 'Chaos Rising' zum Echtzeit-Strategiespiel 'Dawn of War II' erweitert Relic das Spiel nun mit Retribution...

von Dissi am: 10.05.2011

Knapp 12 Monate nach dem erscheinen des letzten Addons 'Chaos Rising' zum Echtzeit-Strategiespiel 'Dawn of War II' erweitert Relic das Spiel nun mit Retribution an allen Ecken weiter. Wichtigste Neuerung ist zum einen die nun neu eingeführtes und schon aus Dawn of War I bekanntes Volk, die Imperialen Armee, die sich, wie schon aus der Serie üblich, angenehm von den anderen Völkern im Gameplay abgrenzt. Auch die neue, wenn gewollt mit einem Mitspieler bestreitbare, Kampagne ist zudem, nicht nur noch wie in den Vorgängern mit den Space Mariens, sondern nun mit allen 6 Völkern bestreitbar. Zudem gibt es wieder für jedes Volk neue Einheiten für den Mehrspieler, neue Karten sowie weitere Ausrüstung sowie einen neuen Helden für den 'Last Stand' Modus. Man sieht, Relic hat in dem letzten Jahr nicht gefaulenzt und sich einige Gedanken gemacht, welche gut bzw eher weniger gut sind erläutere ich nun im Detail.

Kampagne:

Für alle, die die bisherige Geschichte aus den beiden Vorspielen verpasst haben will ich eine kurze Einführung geben. In Dawn of War II bekämpfte man in der Rolle eines Blood Marine Oberkommandierendem mit eurem Trupp die Tyraniden Plage, die versuchte, die Welten im Aurelia Subsector Raum einzunehmen, um diese abzuernten was folglich den Tod alles Lebends im Sektor bedeutet hätte. Zusammen mit Gabriell Angelos, einem anderem Space Marine Oberkommandierendem, kämpfte man auf dem wüstenüberzogenem Planeten Calderis, den aus einer Großstadt bestehenden Planeten Meridian und zuletzt Aurelia, dem Heimatplaneten der Blood Ravens, gegen plünderende Orks, myseriöse Eldar und einer scheinbar unendlich scheinenden Zahl von Tyraniden. Zuletzt gelingt es aber, die Tyraniden Plage zu stoppen und den Sektor zu retten.
Im Addon Chaos Rising kehrt man nun zum Aurelia Subsektor zurück um sich den dort wütenden Chaos Space Marines zu stellen. Im Verlauf der Kampagne stellt sich, je nachdem wie ihr die Kamagne spielt einer eurer Space Marine Brüder gegen euch, den es anschließend zu töten gillt. Am Ende geling es euch den heraufbeschworenen Dämonen Ulkair zu besiegen, allerdings ist der größte Teil des Ordens von der Macht des Chaos korumpiert und ihr, wie auch Gabriell Angelos werden als Veräter verbannt und vertrieben.
Retribution knüpft nun natlos an den geschehnissen an und erzählt diese in einer von 6 wählbaren Rassen weiter. Dabei ändern sich leider allerdings nur die Filmsequenzen und Dialoge, die Storyline wie auch das Ende bleiben bei jedem Volk die gleichen. Als weitere Neuerung erhöhen sie nun nicht mehr die Stärke oder Geschicklichkeit eines Trupps bei erreichen eines neuen Levels, sondern schalten direkt neue Fertigkeiten frei. Dieses System ist deutlich übersichtlicher und bietet Platz für mehr Fertigkeiten und Eigenschaften. Als Oberster ihrer Truppe können sie nun in Missionen Einheiten für gefundene Materiallien anfordern, die sie vorher in der Missionsübersicht freigeschlatet bzw verbessert konnten. So fallen die Kämpfe meist größer aus. Zudem sind die Missionen viel dynamischer, keine wiederhollt sich oder ähnelt der anderen. So werden sie einmal von einem Baneblade gejagt, müssen von einem alten, von den Tyraniden und Orks besetzten Schlachtkreuzer entkommen oder von einem Planeten fliehen, der grade von der dort stationierten Imperiallen Inquisitionsarmee dem Erdboden gleichgemacht wird. Langeweile gibts nie. Die Kampagne kann, wie schon aus dem Grundspiel und ersten Addon vorgemacht, allein oder wieder mit einem Freund gespielt werden. Dabei wird die Hauptstreitmacht unter den beiden Spielern aufgeteilt.

Multiplayer:

Der Multiplayer bleibt natürlich auch in Retributation der Mittelpunkt. Mit der neuen Imeriallen Armee stehen dem Spieler nun 6 Völker zu Verfügung, Orks, Eldar, Space Marine, Chaos, Tyraniden. Die Imperialle Armee spielt sich, genau wie die übrigen Völker, überaus vielseitig. Ähnlich wie bei Tyraniden oder Elder sind die Standarttruppen zwar billiger aber auch wesentlich schwächer als andere Einheiten, nur in einer großen Masse teilt sie viel Schaden aus. Unterstützt wird das Fußvolk von den wohl stärksten Panzern im Spiel, von einer Chimäre, einem gegen Soladten starken Panzer, bis hin zum superstraken Baneblade ist alles vorhanden. Die Imperalen stellen im Wahammer Universum die 'normalen' Menschen da, während die schon vom Grundspiel vorhandenen Space Marines eine hochgezüchtete Elitearmee darstellt. Somit fügen sich die Impereallen wunderbar zu den anderen Völkern dazu.
Wie schon aus anderen Addons bekannt hat auch in Retributation jedes Volk neue Einheiten dazubekommen, wie beispielsweiße den Land Raider der Space Marines, einen übergroßen Truppentransporter der mit Bolter wie auch schweren Flammenwerfer bestückt ist, oder auf seiten der Eldar den Autarchen, der als Soloeinheit mithilfe seiner Psikräfte gewaltigen Schaden anrichten kann.
Neue Karten gibt es natürlich auch wieder was den Multiplayer rundum nochmals wunderbar aufwertet und vielseiter macht.

Last Stand:

Der 'Last Stand' Modus wurde im letzten Jahr als konstenloses Update zu Chaos Rising hinzugefügt. In ihm kämpfen 3 Spieler mit je einem auswählbaren Helden auf einer begrenzten Map gegen 20 Wellen aus verschiedensten Gegnern. Hierfür gibts anschließend für Punktestand Ep, wodurch die Helden aufsteigen und neues Equipment freischalten.
In Retributation wurde nun der Generalfeldmarschall als wählbarer Held hinzugefügt. Er kann im Kampf auf Geschütztürme, wie auch Fußvolk zurückgreifen und bekämpft seine Gegner meistens mithilfe von Distanzwaffen wie Sniper oder Bolter. Zudem wurde eine neue Karte hinzugefügt, inder man gegen andere Wellen und Einheiten kämpft als auf der Ersten. Rundum macht der Modus viel Spaß und ist für kurze Kämpfe zwischendurch gedacht.

Sonstiges:

In Dawn of War II setzte Relic nicht vollständig auf Steam, sondern benutzt für das Freundschafts- wie auch für Achievmentsystem Games for WIndows Live. Dieser war allerdings wenig beliebt und sorgte oft bei den Spielern für Probleme. Mit dem neuen Addon schaft Relic nun Gfwl ab und stetzt nun ganz auf Steam, leider bringt dies nicht nur Vorteile. Normalerweiße erhielten Käufer der Grundversion bzw des ersten Addons ein Update, wodurch weiterhin mit ihnen gespielt werden konnte, nur das neue Volk und die neue Kampagne blieb für die Spieler gespert, der Kaufzwang der neuen Erweiterungen entfiel somit. Mit Retributation entfällt diese Möglichkeit, die alten Versionen erhalten kein Update. Das Liegt aber nicht nur daran, dass Relic damit Geld schöpft, sondern auch an der Umstellung von Games for Windows Live auf Steam. Allerdings wäre meiner Meinung nach mit etwas mehr Aufwand trotzdem ein Aufwertungsupdate der alten Versionen möglich.
Rundum macht Relic mit Retributation allerdings vieles richtig. Vorhandene Inhalte werden erweitert, die Kampagne spielt sich vielseitig und ist spannend und ein neues Volk ist auch wieder vorhanden. Wer Dawn of War 2 bzw. Chaos Rising gespielt hat, sollte sich das Addon auf jeden Fall anschauen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Scharfte Texuren, super Animationen, vielseitig
  • Sound: Voll, Surroundunt., gesprochene Dialoge
  • Balance: Weitestgehend ausgeglichen,
  • Atmosphäre: Große Kämpfe, super Kampfkulisse, Filmsequenzen
  • Bedienung: Raster/Kürzel Einstellung, freies Speichern
  • Umfang: Widerspielwert, neue Einheiten, Last Stand Upgrade
  • Missionsdesign: Abwechslungsreich, Überaschungen, Resourcensystem
  • Ki: Interagiert intelligent, Deckungsuche, Fähigkeiten
  • Einheiten: Freispielbare Aussehen Mp, Imperium glaubhaft
  • Kampagne: Story, Zwischensequenzen, gesprochene Dialoge
  • Grafik: -
  • Sound: -
  • Balance: Artellerie zu stark, Autarch zu mächtig
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Tastenbelegung fest, 1 Spielstand im Kampagne
  • Umfang: 16 singelplayermissionen
  • Missionsdesign: gleicher Verlauf für alle Völker
  • Ki: Meist starr in der Kampagne
  • Einheiten: -
  • Kampagne: Gleicher Verlauf bei jedem Volk

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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