Machtvoller Shooter mit hohem Schnetzelfaktor

A long time ago in a galaxy far,far away…Musik setzt ein, das StarWars Logo erscheint und der obligatorische, immer kleiner werdende Text der die Vorgeschichte...

von Miles Teg am: 31.05.2011

A long time ago in a galaxy far,
far away…

Musik setzt ein, das StarWars Logo erscheint und der obligatorische, immer kleiner werdende Text der die Vorgeschichte des Spiels erzählt wird sichtbar.
Alles genau so, wie man es aus den Filmen kennt und wie es sein sollte.
Ein guter Anfang also.

Story:
Die Handlung spielt nicht wie die neusten StarWars Spiel in der alten Republik, sondern acht Jahre nach dem Sieg der Rebellen über das Imperium, bei der Schlacht von Endor.

Alles fängt mit einer Routineuntersuchung, eines angeblich verlassenen Außenposten des besiegten Imperiums, auf dem Planeten Kejim an. Doch so verlassen scheint dieser Außenposten nicht zu sein. Die ganze Sache läuft aus dem Ruder, als Kyle Katarn auf Desan, einen Dunklen Jedi, trifft und infolge dessen seine Partnerin Jan Ors verliert.
Nach diesem Vorfall dürstet Kyle nach Rache.

So spannend dies anfangs klingt, so langweilig erweist sich am Ende die Story im Ganzen.
Es gibt keine, nicht vorhersehbaren Wendungen, und am Ende heißt es wieder Held X muss die Welt vor Bösewicht Y retten. Schade, denn dadurch verspielt Jedi Knight II die Gelegenheit aus dem sonst sehr guten Spiel, ein Herausragendes Spiel, jenseits der 90 Punktewertungen zu machen.

Genre:
Bei Jedi Knight II handelt sich um einen Mix aus First- und Third-Person Shooter.
Die Ansicht lässt sich per Knopfdruck frei wählen.
Die Grundeinstellungen sind so eingestellt, dass die Sicht zur Schulterperspektive wechselt, sobald man das Lichtschwert zieht, und wieder zurück in die First-Person Ansicht sobald man eine Schusswaffe zieht. Ein guter Kompromiss wie ich finde.

Steuerung:
Man kann grundsätzlich alle wichtigen Steuerungselemente frei einstellen. Wobei die Grundeinstellungen bereits einen sehr durchdachten Eindruck machen.
Allerdings wird es etwas fummelig bzw. unübersichtlich, wenn im Laufe des Spiels zu den zwölf Schusswaffen noch die acht Jedi Kräfte hinzukommen. Auch das handling bei Sprüngen wird im Verlauf des Spieles, durch die erhöhte Jedi Sprungkraft, schwieriger und führt ab und zu, zu ungewollten Abstürzen was echt nervig werden kann.

Gameplay:
Meist sind die Level linear und Schlauchartig. Man hat zwar bestimmte Aufgaben die man in einem Menü nachschlagen kann, aber meist läuft es darauf hinaus von A nach B zu gelangen und dabei die richtigen Schalter zu betätigen. Ich habe beim Spielen so gut wie nie in das Aufgabenmenü geguckt.
Um von A nach B zu gelangen muss man auf dem Weg meist einfach alles über den Haufen schießen was einem vor die Flinte läuft. Nur an einer Stelle im Spiel muss man die Wachen umgehen, da sonst der Alarm ausgelöst wird und das Spiel dadurch unweigerlich endet.
Als kleine Abwechslung muss man das ein oder andere Schalterrätzel lösen. Diese fallen aber sehr simpel aus.

Atmosphäre, Sound und Grafik:
Dank des originalen StarWars Soundtracks von John Williams und der stark, an die alten Filme, erinnernden Umgebung besitzt das Spiel eine gelungene Atmosphäre.
Auch dank alter Bekannter wie Luke Skywalker und Lando Calrisian die zum Teil an der Seite von Kyle mitkämpfen.
Es lassen sich je nach Level ein oder mehrere sog. „Secret areas“ finden. Ich finde das passt leider so gar nicht in diese Art von Spiel hinein, wenn ich irgendwo an einer Häuserwand hochspringe und in einer Ecke Garanten und Lebensenergie finde.
Ein ähnliches Problem haben manche Level Abschnitte, in denen Gegner an absolut unlogischen Stellen platziert sind, z.B. Räumen, die man NUR durch einen Lüftungsschacht erreichen kann.
Die Grafik ist selbst für heutige Verhältnisse (2011) noch ganz hübsche. Sie basiert auf der Quake3-Engine

Möge die Macht mit dir sein!
Ein Highlight des Spiels sind die Macht-Kräfte und die Kämpfe gegen andere Jedis.
Besonders hierdurch hebt sich Jedi Knight II von bisherigen Spielen ab.

Die ersten sechs Missionen ist man ohne Machtkräfte unterwegs. Man muss seine Jedi Kräfte erst einmal neu lernen. Dazu kommt man als Kyle Katarn nach Jawin in die Jedi Academy, wo man auch zum ersten Mal auf Luke Skywalker trifft.
Zu Beginn muss man mit den Kräften „Push“ „Pull“ und „Speed“ auskommen. Im Laufe des Spiels kommen dann, nach geschafften Missionen, weitere Kräfte wie z.B. „Minde Trick“ oder „Heal“ dazu. Die Kräfte verbessern sich im Spielverlauf, wodurch man z.B. mit der Zeit immer höher Springen kann (siehe dazu Steuerung).
Die Verbesserung der einzelnen Kräfte ist vorgegeben und kann nicht durch den Spieler z.B. durch häufiges Anwenden gesteigert werden.

Speicherpunkte und Schwierigkeitsgrad:
Trotz freiem Speichern ist Jedi Knight II an manchen Stellen recht schwer.
Ganz besonders frustrierend an einer Stelle im Spiel, bei der man häufig um eine Ecke geht und aus 300m Entfernung von einem Pixel, bewaffnet mit dem DXR-6 Disrupter Scharfschützengewehr, mit nur einem Treffer abgeknallt wird. Dann heißt es schnellladen und nächster Versuch. Auch hier ist die Gegnerverteilung teils sehr „unrealistisch“
(siehe dazu Gameplay).
In den ersten 6 Missionen d.h. bevor Kyle Katarn seine Jedikräfte wiedererlangt, kann es vorkommen, dass schon mal die Munitionen bzw. die Energie für das E11 Blaster Rifle knappt wird.
Sobald man seine Jedikräfte wiedererlangt hat, ist meist genug Energie vorhanden, was u.a. daran liegt das man eher mit dem Lichtschwert als mit Fernwaffen kämpft.

Deutsche Ausgabe und Version:
Das Spiel enthält neben der deutschen, die englische und die französische Sprach- und Textausgabe. Für damalige Verhältnisse sehr Komfortabel. Sprache und/oder Text lässt sich jederzeit im Menü umstellen. Ich selber habe es auf englisch gespielt und finde die Sprachausgabe sehr gut, vor allem die Stimmen von Lando und Luke erinnern stark an die original Stimmen.
Das Spiel ist in Deutschland zu recht ungeschnitten. Es fließt kein Blut und es werden auch keine Körperteile abgetrennt. Ich habe die Ursprüngliche Kaufversion auf Version 1.04 gepatched gespielt.

Fazit und Spieldauer:
Jedi Knight II ist ein durchgehend motivierendes Spiel, was vor allem an dem Einsatz der verschiedenen Machtkräfte und seine sehr gute Atmosphäre liegt.
Grafik, Steuerung, und Gameplay sind gut gelungen und es macht einfach Spaß, wenn eine Horde von Gegnern auf einen zu kommt, man sein Lichtschwert zieht, die ersten Laserstrahlen abwehrt und man den anfliegenden Thermaldetonator mittels seiner Machtkräfte in die Reihen der Gegner zurückschleudert.
Ein sehr gutes Spiel, was aber leider auf Grund der flachen Story, am Ende nicht den gewünschten „WOOOHH!!“ Effekt erzielt.
Ich war in 15,5 Stunden auf der dritten von vier Schwierigkeitsstufen durch.
Bugs habe ich keine gefunden.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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