Guter letzter Teil einer Trillogie

Vorab: Durchgespielt habe ich das Spiel auf dem PC. Als Modus habe ich Rollenspiel angegeben. Die Schwierigkeit stellte ich auf Normal und ich suchte mir eine...

von The_Threat am: 10.03.2012

Vorab: Durchgespielt habe ich das Spiel auf dem PC. Als Modus habe ich Rollenspiel angegeben. Die Schwierigkeit stellte ich auf Normal und ich suchte mir eine Weibliche Shepard Figur aus. Somit beruht all meine Erfahrung und Beurteilung auf diesen oben genannten Einstellungen. Das ist Wichtig, da es noch 2 andere Modi zur Auswahl gab.

Der Einstieg:

Aller Anfang ist schwer. Um es sich nicht unnötig schwerer zu machen sollte man bevor man den 3. Teil der Mass Effect Serie spielt die Vorgänger gespielt haben. Denn die Trilogie erzählt uns natürlich eine Fortlaufende Geschichte. Wer sich nicht unbedingt extra die beiden Vorgänger holen möchte, kann sich auch die Zusammenfassung der beiden ersten Teile auf Wikipedia durchlesen. In Mass Effect 3 wird man nämlich ziemlich schnell ins Geschehen geschmissen.

Die Steuerung:

Wenn man den 1. Teil der Mass Effect Serie mit dem 3. Teil vergleicht, hat sich doch an der Steuerung einiges geändert. Die Leertaste ist jetzt unser Universalbutton für alles. Ich will in Deckung gehen --> Leertaste, ich will über ein Hindernis Springen --> Leertaste, ich will etwas aufheben --> Leertaste, ich möchte mit einer NPC interagieren --> Leertaste, ich will eine Tür öffnen…naaaa? Richtig! Leertaste!

Warum tut Bioware das einem an? Ich sitze an einem Computer mit einer Tastatur und nicht an einer Konsole! Für Konsolen mag dies vielleicht praktisch sein viele Aktionen auf eine Taste legen zu können aber schnell bekam ich am PC die Nachteile zu spüren. Ständig kam ich in Konflikt mit der Steuerung. Ich will über ein Hindernis springen und mein Charakter geht erst einmal in Deckung. Noch besser ist es, wenn man im Eifer des Gefechtes etwas aufheben möchte z.B. eine bessere Waffe. Dann chillt sich nämlich erst einmal unsere Figur an die nächste Wand um Deckung zu suchen.

Konversation mit NPCs - Wahl ohne Qual

In Mass Effect 3 sammelt unser Charakter Vorbild- und Abtrünnigpunkte indem er mit anderen NPCs agiert. Das ist so eine Art Karma-System. Dabei nimmt uns das Spiel jedoch immer die Entscheidung ab was Vorbildlich und was Abtrünnig ist. Rechts-oben stehen immer die Vorbildlichen Antworten zur Auswahl und Rechts-unten finden wir immer die Abtrünnige Antwort. Das ist schade, da dem Spieler das Denken über seine nächste Antwort abgenommen wird. Je nachdem ob man Vorbildlich oder Abtrünnig sein möchte klickt man immer Rechts-oben bzw. unten.

Eine unmittelbare Auswirkung haben unsere Entscheidungen auch nicht. Z.B. wurde der Spieler in Star Wars Knights of the old Republic in einen unmittelbaren Konflikt zwischen Gut und Böse gebracht. Wer gute Antworten aussuchte bekam einen Helle Seite Punkt (in Mass Effect vergleichbar mit Vorbildlich). Wer sich auf die Dunkle Seite Schlug (in Mass Effect vergleichbar mit Abtrünnig), dem winkten meistens höhere Belohnungen, mehr Geld und man wurde somit schneller Stärker, da man sich bessere Ausrüstung schneller leisten konnte.

Die Pseudo Entscheidungsfreiheit

oder auch: Wie lässt man den Spieler denken er hätte eine Wahl?

Die Handlung in Mass Effect 3 läuft ziemlich geradlinig ab. Dies wurde aber von Bioware ziemlich gut kaschiert und der Spieler merkt es oftmals gar nicht, dass er gar keine andere Wahl hatte.

Hier mal ein Beispiel (Namen usw. will ich nicht nennen, da ich nicht Spoilern will):

Wer am Anfang den Rollenspielmodus ausgewählt hat bekommt manchmal in Mass Effect 3 die Möglichkeit in Zwischensequenzen einzugreifen. Linke Maustaste für agressive Aktionen und Rechte Maustaste für gute Aktionen. In Mass Effect 3 kommt man öfters zu der Situation, dass einer eurer Freunde bedroht wird bzw. in Lebensgefahr schwebt. Euch wird Symbolisiert, dass ihr eingreifen könnt. Dies aber nur wenige Sekunden, dann ist es zu spät. Da ihr mehr auf eurem Stuhl liegt als sitzt und eh denkt, dass es nur eine Zwischensequenz ist reagiert ihr nicht schnell genug. Zack! Die Person ist Tod und es ist eure Schuld…Neeeein die Person darf nicht sterben! Sie lächelt immer so toll, ist oben rum gut bestückt – sucht euch einen Grund aus. Ihr ladet euer Savegame neu und Reagiert diesmal im richtigen Moment. Jetzt habt ihr die Person gerettet. Wirklich? Nein! Denn im nächsten Moment stirbt die Person trotzdem. Es soll dem Spieler also nur suggeriert werden, dass er eine Wahl hat. Hat er aber nicht. Solche Dinge passieren öfters im Spiel.

Bei manchen Entscheidungen bemerkt aber auch erst später, dass alles linear verläuft und man an der Nase herumgeführt wird. In Mass Effect 3 könnt ihr auf eurem Schiff, welches gleichzeitig als Operationsbasis dient den Status eurer Flotte anschauen. Ihr habt einen Balken und könnt einsehen, wer euch schon alles unterstützt. Auch hier werden die Spieler wieder getäuscht. Wer dies sieht, könnte denken, dass er eine möglichst große Flotte für die Finale Schlacht benötigt und somit auch viele verbündete. An dieser Stelle bin auch ich hereingefallen. Ich habe alles getan um möglichst viele verbündete zu finden. Jedoch benötigt man für die Finale Schlacht nur eine mindeststärke. Als ich die Wahl hatte, welche von 2 Fraktionen mich unterstützen soll war es schwer sich zu entscheiden. Hätte ich nur gewusst, dass es eh egal ist wer sich anschließt, da es eh keine Auswirkung auf die weitere Handlung hat.

Also wenn ihr in einer Konversation die Möglichkeit habt einem Admiral eine rein zu hauen, weil euch seine Aktion nicht gefallen hat, dann tut das! Die nächste Rechts-oben Antwort gleicht das eh wieder aus ;)

Mir fiel ebenfalls auf, dass die Hauptstory sich immer auf einem Planeten mit einer Rasse konzentrierte. Dort erledigte man 3-4 Missionen und dann ging es mit der nächsten Rasse weiter. Ein hin und her springen zwischen 2 Konflikten der Rassen war nicht möglich.

Dieses täuschen des Spielers mit Entscheidungen, die gar nicht da sind zieht sich vom Anfang des Spiels bis zum Ende hin.

Dumm, dümmer, die Reaper:

Wenn man die Reaper beobachtet fragt man sich wie die Reaper irgendwelche Rassen auslöschen konnten. Die KI ist nämlich alles andere als ganz helle. Wer genau hinschaut merkt schnell, dass die Gegner genaue Wegpunkte ablaufen. Einer meiner Begleiter konnte Gegner in einem bestimmten Bereich in der Luft schweben lassen. Somit war der eine Gegner wehrlos und ließ sich einfach töten. Nur der Eine? Nein! Da die KI ihre genauen Wegpunkt abläuft machen alle Gegner hinterher in die Falle und ich kann in Ruhe allen Gegnern das Licht ausknipsen während sie in der Luft umherschweben.

Wer besonders viel Skill beweist und vorprescht in die Feinde hinein, der wird damit belohnt, dass Gegner direkt neben einem Spawnen und man dann garantiert stirbt. Dies habe ich besonders oft im letzten Spielabschnitt beobachtet, dass Gegner aus dem Nichts auftauchen.

Die Grafik:

Dass die Unreal 3 Engine nicht mehr zeitgemäß ist, merkt man schnell. Die Texturen wirken oft matschig. Die Kantenglättung ist nur ein Unschärfefilter, der die Texturen noch schlechter wirken lässt. Oft passierte es mir beim Zoomen mit Waffen auf weiter entfernte Objekte, dass die schärferen Texturen erst nachträglich geladen wurden. Da das Spiel auch Computer mit einer mittleren Grafikkarte nicht sehr herausfordert, hätte man hier die Sichtweite von schärferen Texturen ruhig erhöhen können. Hoffentlich schaffen Textur Patches bzw. Mods Abhilfe. Die Belichtung wirkt gut, wenn sie auch nicht zu einem Titel wie Battlefield 3 hinreicht.

Fazit:

Für Fans der Serie kann ich eine Kaufempfehlung aussprechen. Das Spiel wirkt zwar an viele Stellen altbacken, jedoch überzeugt die Spielzeit von 30 Stunden. Es ist mir jedoch ein Rätsel warum man dieses Spiel Action-Rollenspiel nennt mit hauptsächlich Action Element und praktisch keinen Rollenspieleigenschaften wie das bestimmen des Ablaufes der Handlung. Wer die Teile davor nicht kennt, sollte diese erst einmal spielen. Wer ein Rollenspiel will, sollte die Finger davon lassen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: läuft auch auf älteren Rechner flüssig
  • Sound: stimmungsvolle Musik zu jeder Situation
  • Balance: durchdachtes Kampfsystem
  • Atmosphäre: detailreiche Umgebung, guter Sound
  • Bedienung: genaues Zielen möglich
  • Umfang: sehr lange Spielzeit
  • Quests / Handlung: Zahlreiche Quests, gut durchdachte Handlung
  • Chraktersystem: viele SKills
  • Kampfsystem: pausierbar
  • Items: viele Waffen und Upgrade Möglichkeiten
  • Grafik: matschige Texturen
  • Sound: Dialoge sind nicht immer Synchron
  • Balance: Gegner stellen sich oft Dumm an
  • Atmosphäre: manche Level sind wiederum Detailarm
  • Bedienung: Schlechte Umsetzung der Konsolensteuerung
  • Umfang: DLC zum Spielstart kostet extra
  • Quests / Handlung: lineare Handlung
  • Kampfsystem: dumme KI

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
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