Xbox One S vs. Xbox One: Chip und Controller
Grundsätzlich kommt in der Xbox One S der gleiche SoC (»System on a Chip«) von AMD zum Einsatz wie in der Xbox One, von der Grafikeinheit über die Anzahl der Compute Units bis hin zum Speicher bleibt also auf den ersten Blick alles beim Alten.
Auf den zweiten Blick hat Microsoft aber doch einige nennenswerte Änderungen am SoC vorgenommen. Einerseits wurde der Herstellungsprozess von 28 Nanometer auf 16 Nanometer im FinFET-Verfahren verkleinert, was durch den geringeren Energie- und Kühlbedarf die kompakteren Abmessungen der One S ermöglicht. Andererseits wurde die Taktrate der GPU leicht von 853 auf 913 MHz erhöht, wodurch gleichzeitig auch mehr Speicherbandbreite beim ESRAM zur Verfügung steht (219 GByte/s statt 204 GByte/s).
Die zusätzliche Leistung ist laut Albert Panello primär dazu da, eine HDR-freie Version des Spiels parallel für das Aufzeichnen von Spielszenen, das Streamen und das Erstellen von Screenshots rendern zu können. Grundsätzlich steht die Mehrleistung aber allen Spielen und Anwendungen zur Verfügung, spezielle Patches oder ähnliches sind nicht nötig.
Auch den Controller hat Microsoft leicht verändert, er bleibt aber kompatibel zur Xbox One (so wie auch deren Controller zur Xbox One S kompatibel ist). Seine Oberfläche ist genau wie die Oberfläche der Konsole selbst in mattem weiß gehalten, viel wichtiger ist aber die neue raue Struktur der beiden Griffe – sie verbessert den Halt des Controllers gerade bei längeren Spielesitzungen merklich.
Außerdem soll sich die Haltbarkeit des Materials der Thumbsticks verbessert haben und die Bluetooth-Unterstützung wurde ergänzt, um die Verbindung mit Windows-Geräten zu erleichtern. Akkus gehören dagegen immer noch nicht zur Standardausstattung, stattdessen werden von Haus aus weiterhin normale AA-Batterien mitgeliefert.
Spieleleistung
Da es uns aktuell nicht möglich ist, die Performance von Spielen auf der Xbox One (S) in konkreten Zahlen zu messen, können wir Ihnen hier nur unserer persönliche Eindrucke und die aufschlussreichen Messergebnisse der Kollegen von Digital Foundry schildern.
Diese Ergebnisse zeigen, dass man am ehesten in Titeln mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde oder mit unbegrenzter Framerate (Hitman) einen Unterschied zwischen den beiden Konsolen messen kann. Der höchste Wert kam in Project Cars zustande, hier waren es maximal elf Prozent höhere fps auf der Xbox One S im Vergleich zur Xbox One.
Ein durchaus bemerkenswerter Performance-Gewinn, er ist aber eindeutig eher die Ausnahme als die Regel, auch weil nicht jedes Spiel und jede Szene gleichermaßen von den leicht erhöhten Taktraten der GPU profitieren kann. So sind die fps laut Digital Foundry in Hitman in Szenen mit wenig KI-gesteuerten Figuren um bis zu acht Prozent höher als auf der Xbox One, bekommt die CPU dagegen durch zahlreiche NPCs viel zu tun, liegen beide Konsolen durch den Prozessor-Flaschenhals wieder gleich auf.
Wenn die Bildrate in Titeln wie Rise of the Tomb Raider auf maximal 30 fps begrenzt ist, kann die etwas höhere Leistung der Xbox One S teilweise Frame Drops unterhalb dieser Grenze verhindern und das Spielerlebnis so etwas verbessern. Unserem persönlichen Eindruck nach halten sich die Leistungsunterschiede zwischen den beiden Konsolen aber insgesamt stark in Grenzen.
Wir bilden uns zwar auch ein, in anspruchsvollen Szenen bei dem generell sehr gut für die Xbox optimierten Rise of the Tomb Raider das ein oder andere Stocken weniger zu sehen und das Project Cars einen Tick geschmeidiger läuft. Das kann aber auch einer gewissen Voreingenommenheit geschuldet sein – schließlich kannten wir die Testergebnisse von Digital Foundry schon vor unseren eigenen Tests. Beim Spielen von Ark: Survival Evolved und Far Cry Primal haben wir dagegen keine Unterschiede gespürt.
Unterm Strich hat sich unser Spielerlebnis auf der Xbox One S in Sachen Performance nur minimal von dem Spielerlebnis auf der Xbox One unterschieden. Wer also bereits eine Xbox One besitzt, für den lohnt sich der Kauf mit Blick auf die kaum gestiegene Spieleleistung unserer Meinung nach nicht.
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