Seite 2: Xbox 720 oder Xbox 8? - Ausblick auf die nächste Xbox-Generation

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Was steckt drin?

Die aktuelle Xbox basiert auf einer ATI Radeon X700 mit einem 10 MByte kleinen Hochgeschwindigkeitsspeicher, einem Power-PC-Prozessor von IBM mit drei Kernen und mickrigen 512 MByte Arbeitsspeicher, den sich beide Prozessoren teilen können. Zieht man in Betracht, das der Grafikchip bereits gut sieben Jahre auf dem Buckel hat (auch wenn die Architektur nicht zu 100 Prozent mit der einen regulären Grafikkarte vergleichbar ist), dann ist es umso erstaunlicher, was Spieleentwickler aus den doch arg beschränkten Mitteln herausholen.

Die neue Xbox soll laut einem uns vorliegenden, internen Microsoft-Dokument bis zu sechs Mal schneller arbeiten. Zumindest aus heutiger Sicht sehen die vermutlichen Komponenten durchaus konkurrenzfähig aus, vor allem, wenn wir die besseren Optimierungsmöglichkeiten einer geschlossenen Plattform einkalkulieren.

Die verbaute Hardware ist mit zwei Mehrkern-Prozessoren, DirectX-11-Grafik sowie 4,0 GByte Arbeitsspeicher durchaus beachtlich. Die verbaute Hardware ist mit zwei Mehrkern-Prozessoren, DirectX-11-Grafik sowie 4,0 GByte Arbeitsspeicher durchaus beachtlich.

Als Grafikkarte kommt wohl ein Modell von AMD zum Einsatz, das auf der aktuellen Radeon-HD-7000-Serie basiert und dementsprechend DirectX 11.1 beherrscht. Sehr wahrscheinlich aus Kosten- und aus thermischen Gründen ein Mittelklassechip, der in etwa die Leistung einer Radeon HD 7750oder Radeon HD 7770haben wird. Das mag sich in Zeiten der dreimal so schnellen Radeon HD 7970zwar auf den ersten Blick nach wenig anhören, mit dabei ist wahrscheinlich auch wieder ein kleiner, extrem schneller Grafikspeicher. Im Vergleich zum aktuellen Chip der Xbox 360 ist das ein immenser Sprung. Zumal die Entwickler kommender Spiele mit der neuen Konsole endlich Tricks wie Tesselation nach DirectX-11-Standard und zumindest eine Art von shaderbasierter und daher sehr schneller Kantenglättung wie MLAA einsetzen können.

Der Grafikchip der neuen Xbox soll dem der Raedon HD 7750 ähneln. Der Grafikchip der neuen Xbox soll dem der Raedon HD 7750 ähneln.

Weniger konkrete Informationen gibt es zur Menge des Arbeitsspeichers. Angeblich soll die neue Xbox 4,0 GByte besitzen, was immerhin die achtfache Menge der aktuellen Konsole wäre und auch für Spiele mit zusätzlich parallel laufenden Diensten wie Twitter, Facebook oder anderem wohl ausreichend sein dürfte.

Konkreter wird es wieder beim Prozessor, die neue Xbox hat vermutlich nicht nur einen haben, sondern gleich zwei – mit jeweils mehreren Kernen. Eine Extra-CPU mit drei Power-PC-Kernen soll laut Microsoft-Dokument für Abwärtskompatibilität zu Xbox-360-Software sorgen, während ein Gespann aus sechs bis acht Kernen auf ARM- oder x86-Basis sich um neue Spiele und Anwendungen kümmern soll. Dabei werden jedoch Spiele vermutlich niemals alle verfügbaren Kerne auslasten dürfen, so dass immer genügend Ressourcen für Hintergrunddienste oder andere, parallel laufende Anwendungen übrig bleiben. Angeblich sollen die ARM- oder x86-CPUs mit 2,0 GHz arbeiten, während die Power-PC-Prozessoren wie in der Xbox 360 mit 3,2 GHz betrieben werden sollen.

Sparsam und technisch auf dem neuesten Stand: So stellt sich Microsoft die neue Xbox vor. Sparsam und technisch auf dem neuesten Stand: So stellt sich Microsoft die neue Xbox vor.

Dem internen Dokument zufolge soll die neue Xbox eine typische Lastaufnahme von 120 Watt besitzen und damit wesentlich weniger verbrauchen als die erste Version der Xbox 360 mit ihren annähernd 200 Watt. Zudem soll der Stromverbrauch bei weniger rechenintensiven Vorgängen wie der Filmwiedergabe oder dem Standby ebenfalls deutlich sinken. Hoffen wir nur, das Microsoft auch an die Lautstärke denkt und nicht den gleichen Fehler wie bei der teils brüllend lauten Xbox 360 wiederholt. Die Wahrscheinlichkeit dafür besteht jedenfalls: Microsoft hat das Wohnzimmer im Blick, und da sollte eine Konsole leise arbeiten. Das könnte sich auch beim Design niederschlagen – eventuell sieht die neue Xbox eher wie ein Hifi-Gerät als wie eine Konsole aus. Auch an der Fertigungsqualität wird Microsoft kaum ein zweites Mal übertrieben sparen: Die hohe Ausfallrate der ersten Xbox-360-Modelle ist vielen Spielern noch zu gut im Gedächtnis.

Endlich Blu-ray?

Dieses interne Dokument hat Microsoft von Anwälten aus dem Netz entfernen lassen. Dieses interne Dokument hat Microsoft von Anwälten aus dem Netz entfernen lassen.

Blu-ray ist gesetzt. Ohne Blu-ray-Unterstützung braucht kein Gerät den Sturm auf das Wohnzimmer zu wagen, die DVD hat aufgrund der geringen Speicherkapazität keine Zukunft mehr und für reine Streaming-Lösungen oder Download-Inhalte ist die Internet-Bandbreite vieler Haushalte zu begrenzt.
Viele Spieler sind auch gar nicht bereit, auf eigene Datenträger vollständig zu verzichten. Vor allem Spiele belegen immens viel Platz, Max Payne 3etwa schlägt als Download mit weit über 25 GByte zu Buche, in der Ladenversion stecken gleich vier DVDs – so ein Datenschwergewicht braucht selbst bei einer schnellen DSL-Leitung mehrere Stunden, um auf der heimischen Spielemaschine zu landen.

Da Microsoft mit der kommenden Xbox noch mehr das Wohnzimmer und nicht nur das Spielezimmer ins Visier nimmt, ist eine Unterstützung für hochauflösende Videoinhalte Pflicht. Zudem bieten nur Blu-ray-Scheiben einen erprobten, stereoskopischen 3D-Modus, so dass auch Filme und Spiele in 3D kein Problem für die kommende Xbox sein sollten.

Gestensteuerung 2.0

Kinect ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Xbox 360. Kinect ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Xbox 360.

Marketing-Zugpferd der Xbox 360 war seitens Microsoft in der letzten Zeit vor allem Kinect, und auch für kommende Konsolengenerationen sind die sogenannten natürlichen Benutzerschnittstellen (eng.: natural user interfaces oder kurz NUI) extrem wichtig.

Die Steuerung der Konsole per Sprache oder Gesten wird in der neuen Xbox wahrscheinlich noch weiter verstärkt, weiter als wir es heute schon von der Xbox 360 mit angeschlossenem Kinect-Sensor kennen. Zwar ist noch nicht ganz klar, ob die Kinect v2 direkt in die Konsole eingebaut wird oder weiterhin als Extra-Hardware ausgeliefert wird, wir tippen aber auf letzteres.

Vor allem da die neue Version bis zu vier Spieler unterscheiden und wesentlich genauer arbeiten soll – ein Verbund aus zwei Kinect-Einheiten, die mit Abstand zueinander parallel die Bewegungen erfassen, arbeiten wesentlich präziser, wenn es um räumliche Tiefe geht als die beiden Mini-Kameras in einer Kinect-Leiste. Auch die bisherige Beschränkung des Mindestabstands zum Fernseher soll wegfallen oder zumindest deutlich aufgeweicht werden. Zukünftig können wir auch näher als 2,5 m vor dem Fernseher stehen und auch in kleineren Zimmern die Bewegungseingaben nutzen – ohne für eine saubere Erkennung das Zimmer leer räumen zu müssen.

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