Xbox One analysiert - Mehr TV- als Spielekonsole?

Die Vorstellung der neuen Xbox One hat vor allem aus Spielersicht mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Wir sammeln das bisher Bekannte und fragen uns, wohin Microsoft mit der Xbox One eigentlich will.

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Microsofts kommende Spielkonsole heißt Xbox One und erscheint noch dieses Jahr – wir gehen von einem Startpreis von 500 Euro aus, auch wenn bislang keine genaue Summe feststeht. Die Namensgebung der Xbox One bricht nicht nur mit dem Vorgänger, sondern birgt neben der üblichen Marketing-Begründung von einer »komplett neuen Generation« auch den Hinweis auf Microsofts Vorstellung von der Zukunft der Konsole: Auf der Präsentation war immer wieder die Rede von der Xbox One als einem »All in One«-System, das als zentrales Steuerelement im Wohnzimmer residieren und weit mehr als eine traditionelle Spielkonsole bieten soll.

Auch das kantige Äußere der Xbox One erinnert eher an eine HiFi-Komponente im 19-Zoll-Format als an die im Laufe der Jahre immer schlanker gewordene Xbox 360(S). Etwas ungeschickt finden wir die Namenswahl dennoch: Einst hatte Sony die erste Playstation-Generation am Ende ihres Lebenzyklus als billige PSOne vermarktet, womit der Namen im Konsolenumfeld nur bedingt mit High Tech verknüpft ist.

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Der neue Controller der Xbox One. Der neue Controller der Xbox One.

Tatsächlich war die Demonstration der Multimedia- und Kontrollfähigkeiten der Xbox One aber durchaus beeindruckend: Nahtloser Übergang zwischen einem Spiel, dem TV-Programm, sowie den vorinstallierten Apps wie Internet Explorer und Skype – wahlweise auch nebeneinander dargestellt im Stil von Windows 8.

Gesteuert wurde das Ganze ohne erkennbare Verzögerung durch eine Kombination aus Sprachkommandos und Gesten, die von der jeder Xbox One beiliegenden, neuen Kinect-Einheit aufgefangen und umgesetzt werden. Dazu lassen sich Smartphones oder Tablets per »Smartglass«-App als zweiter Bildschirm parallel zur Xbox One einsetzen. Im folgenden Artikel sortieren wir die bereits bekannten Infos über die Xbox One und ziehen einen ersten Vergleich zu Sonys Playstation 4.

8,0 GByte und acht Kerne

Die Xbox One besitzt wie die Sony Playstation 4 insgesamt 8,0 GByte Arbeitsspeicher, was das nahtlose Umschalten diverser Anwendungen (etwa zwischen einem Spiel und dem Browser) sowie das praktisch verzögerungsfreie Versetzen der Konsole in den Ruhezustand (und das anschließende Aufwecken daraus) erlaubt. Dazu zeichnet die Xbox One wie die Playstation 4 ständig das Spielgeschehen der letzten Minuten im Arbeitsspeicher auf, besonders spektakuläre Szenen dürfen Sie rudimentär zurecht schneiden und mit Ihren Freunden teilen.

Mit genauen technischen Details hielt sich Microsoft bei der Präsentation der Xbox One unerwartet stark zurück. Mit genauen technischen Details hielt sich Microsoft bei der Präsentation der Xbox One unerwartet stark zurück.

Während die PS4 allerdings rasantes, bislang nur auf Grafikarten genutztes GDDR5-RAM einsetzt, nutzt die Xbox One höchstwahrscheinlich das wesentlich langsamere DDR3-RAM aktueller PCs (auch wenn das offiziell noch nicht bestätigt ist). Damit sich das DDR3-RAM nicht als Flaschenhals erweist - vor allem bei aufwändigen Grafikberechnungen - packt Microsoft noch 32 MByte extrem schnelles SRAM als Cache-Speicher in die neue Xbox, ähnlich wie beim integrierten Grafikspeicher der Xbox 360. Die Systemarchitektur verkompliziert sich dadurch gegenüber der PS4. Ob es die Kombination aus DDR3- und SRAM mit den 8,0 GByte GDDR5 der neuen Playstation aufnehmen kann, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.

Auch die Xbox One nutzt nun eine x86-CPU wie der PC. Auch die Xbox One nutzt nun eine x86-CPU wie der PC.

Wie in der Playstation 4 steckt auch in der Xbox One eine auf AMDs Jaguar-Architektur basierende Achtkern-CPU (x86, 64 Bit). Die für mobile Geräte wie Netbooks und Tablets gedachten Jaguar-CPU fertigt AMD erstmals im 28-Nanometer-Prozess (die aktuellen Desktop-CPUs mit Piledriver-Innenleben wie der AMD FX 8350 haben noch 32 nm breite Strukturen), was deren Energieeffizienz steigert. Dazu stattet AMD sie mit umfangreichen Stromsparmechanismen aus, was den Leerlauf- und Stand-By-Verbrauch der neuen Xbox gering halten dürfte.

Das ist insbesondere wichtig, da die Xbox One ständig per Kinect den Raum überwacht, um auf das gesprochene Kommando »Xbox on« hin sofort aufzuwachen. Außerdem soll sie wie die PS4 Downloads oder Nachrichtenempfang im Stand-By ausführen können. Die reine Rechenleistung der acht (Mobil-)CPU-Kerne, die nach derzeitigem Stand ähnlich wie bei der PS4 mit 1,6 GHz takten werden, erreicht nicht annähernd das Niveau aktueller Desktop-CPUs mit vier Kernen. Allerdings ist das Potenzial der neuen Konsolen gewaltig, da sie acht Aufgaben gleichzeitig bearbeiten können und so dafür sorgen werden, dass Spiele und Programme (auch auf dem PC) künftig wesentlich besser als heute auf Multi-Core-CPUs hin optimiert werden.

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