Seite 2: Nintendo Wii U - Erste Next-Gen-Konsole oder Kinderspielzeug?

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Controller mit Display

Wirklich neu an der Wii U ist der Gamepad-Controller, der aufgrund seines 6,2 Zoll (umgerechnet 15,7 cm) großen Displays in der Mitte eher an eine Handheld-Konsole oder ein Tablet erinnert als an ein klassisches Gamepad. Das im 16:9-Format gehaltene Display löst mit 854x480 Pixeln auf, was eine Pixeldichte von 156 ppi (»Pixel per Inch«) ergibt. Apples Retina-Display beim Apple iPhone 5bringt es mit 326 ppi auf mehr als das Doppelte, das Samsung Galaxy S3arbeitet immerhin noch 309 ppi. Die Auflösung des Wii-U-Displays reicht im Test aber aus, um auch kleine Details und Schriften zu erkennen.

Viele Spiele lassen sich komplett auf dem Gamepad-Display spielen, ohne dass Sie den Fernseher oder Monitor dafür benötigen. Viele Spiele lassen sich komplett auf dem Gamepad-Display spielen, ohne dass Sie den Fernseher oder Monitor dafür benötigen.

Das ist wichtig, da viele Spiele wie etwa Assassin‘s Creed 3 nicht nur Zusatzinformationen wie eine Level-Karte auf dem Gamepad-Display einblenden, sondern sich sogar ohne angeschlossenen Fernseher komplett auf dem Controller spielen lassen! Damit der Datenaustausch zwischen Gamepad und Konsole (Steuereingaben zur Konsole, Videodaten zum Controller-Display) möglichst reibungslos funktioniert, besitzt die Wii U dafür eine eigene WLAN-Verbindung im 5-GHz-Band (Standards: 802.11a/n). Zugang zum Internet gewährt dagegen eine drahtlose Netzwerkverbindung im 2,4-GHz-Band (Standards 802.11b/g/n).

Im Vergleich zu modernen Tablets wirkt der Wii-U-Controller eher wie ein Kinderspielzeug. Im Vergleich zu modernen Tablets wirkt der Wii-U-Controller eher wie ein Kinderspielzeug.

Als Protokoll für die Übertragung der Videodaten nutzt die Wii U den Miracast-Standard, der sich wohl als drahtlose Bildübertragungstechnik in Zukunft durchsetzen wird. Miracast wird unter anderem von Android-Geräten unterstützt, und auch Nvidia hat sich für Miracast entschieden. Vorteil von Miracast ist vor allem die geringe Zeitverzögerung (Latenz) bei der Übertragung, sodass sich der Standard auch gut für Spiele eignet.

Das Display im Alltagstest

Die drahtlose Verbindung zwischen Wii U und Gamepad genügt, um das Bild mit 60 fps an das integrierte Display zu senden (da das Spiel selbst auf der Konsole berechnet wird) und funktioniert sehr stabil. Werden mehr als ein Gamepad-Controller mit der Wii U verbunden (in Zukunft sollen es bis zu vier sein, zum Zeitpunkt des Tests gibt es den Tablet-Controller noch nicht einzeln zu kaufen), verringert sich laut Nintendo die Bildwiederholrate.

Bei zwei Gamepads sind es noch 30 fps pro Pad, bei vier praktisch unspielbare 15 fps. Im Test klappt die Kommunikation innerhalb eines Raumes problemlos. Auch im Raum nebenan bleibt die Übertragung in der Regel stabil, zumindest bei nicht allzu dicken Innenwänden. Weiter reicht die WLAN-Verbindung aber nicht und es kommt zu Aussetzern, sodass wir nicht ohne Weiteres in der Küche oder auf dem Klo weiterspielen können.

Als Touchscreen fungiert das Display ebenfalls, allerdings reagiert es auf Druck (»resistiver Touchscreen«) und nicht wie bei Smartphones auf eine durch die Berührung mit dem Finger hervorgerufene Änderung der angelegten Spannung (»kapazitiver Touchscreen«). Für exaktere Eingaben als mit den Fingern möglich oder das Zeichnen von Bildern beziehungsweise Handschrift steckt hinten im Gamepad noch ein kleiner Stift. Die Eingabe per Finger oder Stift funktioniert in der Praxis gut, Gesten mit mehreren Fingern gleichzeitig wie von Smartphones und Tablets gewohnt funktionieren aber nicht. Das wirkt auf uns ziemlich altbacken, zumal kapazitive Touchscreens seit dem ersten iPhone von 2007 Standard sind.

Das nicht entspiegelte Display reflektiert in hellen Umgebungen störend. Solange nicht direkt Licht darauf fällt, lässt sich das mit einem Erhöhen der Display-Helligkeit aber teilweise auffangen. Das nicht entspiegelte Display reflektiert in hellen Umgebungen störend. Solange nicht direkt Licht darauf fällt, lässt sich das mit einem Erhöhen der Display-Helligkeit aber teilweise auffangen.

In hellen Umgebungen spiegelt das Display spürbar, bei direktem Lichteinfall erkennen wir im Test so gut wie gar nichts mehr. Hellen Umgebungen lässt sich mit einer Erhöhung der Display-Helligkeit aber zum Teil entgegenwirken, allerdings sinkt dadurch die sowieso schon nicht berauschende Akkulaufzeit des Controllers auf bis zu zwei Stunden. Bei mittlerer Helligkeit läuft der Controller dagegen zwischen vier und fünf Stunden, bis er wieder ans Netz muss. Die Blickwinkel des Displays gehen insgesamt in Ordnung. Zum Aufladen nutzen Sie entweder den bei der Wii U Premium mitgelieferten Controller-Ständer oder Sie schließen das separat mitgelieferte Netzteil für den Controller direkt an der Stirnseite des Gamepads an und können während des Ladens weiter spielen, die Bewegungsfreiheit ist dann aber entsprechend eingeschränkt. Ein Laden an USB-Ports funktioniert nicht, da der Anschluss am Gamepad nur mit der Wii U kompatibel ist.

Steuerelemente

Das Gamepad der Wii U verfügt über die klassischen Steuerelemente: Zwei Analog-Sticks, von denen die Daumen trotz der nach oben gewölbten Pilzform dank der griffigen Oberfläche im Gegensatz zum Gamepad der Playstation 3 kaum Abrutschen. Ein digitales Steuerkreuz sowie vier Feuer- und vier Schultertasten, die allesamt digital ausgelegt sind. Analoge Trigger, die vor allem bei Rennspielen dosiertes Beschleunigen und Bremsen erlauben, besitzt das Gamepad nicht – wieder ein Aspekt, den die Konkurrenz schon seit Jahren bietet. Auch die Anordnung der vier Feuertasten links unterhalb statt rechts oberhalb des rechten Analog-Sticks ist gewöhnungsbedürftig, da sie der klassischen Gamepad-Anordnung widerspricht.

Stick und Feuertasten Die klassischen Steuerelemente funktionieren gut, auch wenn die Position der Feuertasten ungewohnt ist.

Schulter-Tasten Die Schultertasten sind gut erreichbar und abrutschsicher, allerdings nur digital und nicht analog ausgeführt – fein dosiertes Gas geben oder Bremsen fällt so flach.

Gesamtansicht Der Gamepad-Controller liegt trotz seiner Größe angenehm in der Hand, was vor allem an den rückwärtig angebrachten Griffwulsten und dem relativ geringen Gewicht von 491 Gramm liegt.

Eine Rumble-Funktion ist dafür integriert, im Vergleich zu den Pads von Xbox 360 und Playstation 3 fällt diese im Test aber ziemlich schwach aus, was Atmosphäre kostet. Ein Start- und Select- sowie ein Home-Button (Rückkehr zum Menü) und ein Ein-/Aus-Schalter komplettieren den Knöpfe-Reigen. Auch die integrierten Bewegungssensoren lassen sich zur Steuerung von Spielen verwenden, etwa zum Ändern des Sichtwinkels. An der Stirnseite befindet sich außerdem ein kleiner Schieberegler zum Regeln der Lautstärke der ins Pad integrierten Mini-Lautsprecher (oder wahlweise eines angeschlossenen Headsets).

Im Spieletest liegt das Gamepad trotz seiner Größe von rund 26 x 13 cm dank der sich an der Unterseite herauswölbenden Griffwulste angenehm in der Hand, und auch das verhältnismäßig geringe Gewicht von 491 Gramm trägt dazu bei – selbst nach mehreren Stunden war uns das Pad nie unangenehm. Die Analog-Sticks und Feuertasten funktionieren präzise und schalten mit angenehmem Druckpunkt. Und das digitale Steuerkreuz ist dem von Playstation-3- und Xbox-360-Controller hinsichtlich der Präzision sogar überlegen.

Wii U Pro Controller Schwarz Der separat erhältliche Wii U Pro Controller ohne Display kostet rund 45 Euro und bietet alle gewohnten Bedienelemente in ähnlicher Anordnung wie beim Tablet-Controller. Das digitale Steuerkreuz ist sehr gut gelungen.

Weiß Damit fehlen allerdings auch hier die analogen Schultertasten. Zudem liegen die Feuertasten für unseren Geschmack zu nah am rechten Analog-Stick, sodass große Daumen beim Drücken der oberen Feuertasten leicht den Analog-Stick berühren.

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