Der erste Blick auf die Mad Catz Cyborg Rat 7 im Test weckt Skepsis. Durch die vielen separaten Segmente wirkt die Maus sehr eckig und kantig, ja irgendwie unbequem. Bevor wir die Rat 7 das erste Mal in die Hand nehmen, spielen wir erst mal mit dem beigelegten Werkzeug und den austauschbaren Anbauteilen. Selbst die Razer Ouroboros wirkt im Vergleich schon fast konservativ und auch die Thermaltake Level-10-Mäuse fallen nicht ganz so futuristisch aus.
Mit Hilfe der vielen Einzelteile sowie diverser Stellschrauben soll die Mad Catz Cyborg Rat 7 besonders genau an die eigene Hand anpassbar sein. Das gilt allerdings nur für rechte Hände, für linke Hände ist die Maus aufgrund ihrer Grundform nicht geeignet, hier bietet sich nur die Razer-Alternative an. Sieben programmierbare Tasten sorgen für Flexibilität bei der Konfiguration. Ein weiteres interessantes Gimmick ist das zweite Scrollrad für den horizontalen Bildlauf, bedienbar mit dem Daumen. In Spielen soll ein 6.400-dpi-Sensor höchste Präzision sicherstellen.
Wie sich die zum Testzeitpunkt etwa 80 Euro teure Maus im Spielealltag schlägt, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Besonderes Augenmerk legen wir bei der Rat 7 neben der Präzision der Tasten und des Sensors natürlich auf die Vor- und Nachteile des mechanisch verstellbaren Gehäuses.
Gehäusemechanik
Als erstes fällt der bewegliche Mausrücken ins Auge, der auf einem Schlitten angebracht ist und über einen Federschalter in der gewünschten Position arretiert werden kann. Je nach gewählter Länge entsteht ein unterschiedlich großer Spalt zwischen Tasten und Mausrücken, der uns im Test jedoch zu keiner Zeit gestört hat. Obwohl die Positionierung nicht stufenlos erfolgt, stehen ausreichend Einkerbungen zur Verfügung, um die Länge der Maus exakt genug an die eigenen Vorlieben anzupassen.
Das linke Seitenteil mit den drei Daumentasten dürfen wir sogar in zweifacher Hinsicht anpassen. Zum einen den Winkel, in dem die Seite in Relation zum Gehäuse ausgerichtet wird und zum anderen die Entfernung zum Mauskörper. Das geschieht in beiden Fällen per Stellschraube, der passende Schlüssel ist der Maus beigelegt. Praktisch: Das Werkzeug verstauen Sie direkt in der Maus.
Auch bei der Gestaltung des rechten Seitenteils stellt sich die Mad-Catz-Maus als sehr flexibel heraus; insgesamt drei Seitenteile liegen der Mad Catz Rat 7 bei. Am unauffälligsten ist sicherlich die standardmäßig montierte, glatte Plastikabdeckung. Besser gefällt uns da das identisch geformte, aber mit einer Gummierung versehene, zweite Seitenteil. Das dritte Modul besteht ebenso aus Kunststoff, besitzt aber eine praktische Ablage für den kleinen Finger. Schade finden wir, dass sich die Position des rechten Seitenteils nicht wie auf der linken Seite frei einstellen lässt.
Eine Maus, viele Hände
Mit der hohen Flexibilität will Mad Catz nicht nur Spieler mit unterschiedlichsten Handgrößen ansprechen, sondern auch den unterschiedlichen Arten eine Maus zu greifen, entgegen kommen. Generell wird zwischen drei vielgenutzten Griffen unterschieden. Zum einen gibt es den »fingertip grip«, bei dem die Maus nur mit den Fingerspitzen und dem Daumen bewegt und gehalten wird, ohne dass der Handrücken die Maus dabei berührt. Spieler, die diese Griffvariante bevorzugen, werden den Mausrücken der Rat 7 auf die kürzeste Position einstellen oder gar gänzlich entfernen. In der bis zum Anschlag eingeschobenen Einrastung erinnert der Nager dann an die Gehäuseform der Logitech G9x.
Um eine andere Griffvariante handelt es sich beim »claw grip« (Klauengriff). Dabei wird die Maus nicht nur mit den Fingerspitzen gehalten, sondern zusätzlich mit der Hand am Mausende stabilisiert. Bei der Rat 7 schieben wir dazu den Schlitten weiter nach hinten, aber nicht bis in die letzte Rasterung. Dann spielt es sich mit der Maus ähnlich wie etwa mit der Roccat Savu.
Beim sogenannten »palm grip« liegt die gesamte Handfläche auf dem Mausrücken auf und die Finger in ihrer gesamten Länge am Mauskörper. Mit der maximalen Länge kommt die Rat 7 also vor allem solchen Spielern entgegen. Auch der Mausrücken ist recht hoch, lässt sich im Vergleich zur Razer Ouroboros aber nicht in der Höhe verstellen. Allerdings liegen der Maus mehrere austauschbare Oberseiten bei, die sich hinsichtlich der Höhe unterscheiden. Das Spielgefühl ähnelt dann dem einer Roccat Kone XTD.
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