Ein potentieller Riese im Schlafrock

Ein neues MMO? Im Star Wars Universum? Von Bioware?Das könnte ein Blockbuster werden!....Ich möchte in dieser kurzen Analyse die wichtigsten Pro/Kontra-Punkte...

von Claustaler am: 14.01.2012

Ein neues MMO? Im Star Wars Universum? Von Bioware?
Das könnte ein Blockbuster werden!....

Ich möchte in dieser kurzen Analyse die wichtigsten Pro/Kontra-Punkte aufführen, welche sich für mich persönlich ergeben haben.

Die Handlung: Bioware? Das sind doch die mit den guten Dialogen und der umfangreichen Story! Die Kanadier wissen wie man Geschichten erzählt. Zweifelsohne liegt dies auch bei 'The old Republic' vor. Packende Klassengeschichten, dutzende vertonte Nebenaufträge und zahlreiche Entscheidungssituationen werden von den Spielern im Laufe der Levelphase bestritten. Ein intensives Erlebnis, welches dem Genre neue Maßstäbe setzt.

Grafik: Etwas zynisch formuliert möchte man besonders auf das Faktum hinweisen, dass es sich im Bereich der Technik zweifelsohne um die 'alte' Republik handeln muss. Fehlendes Anti-Alising, teils sehr grobe Texturen und ein bunt gestalteter Comic-Stil sind hierbei besonders hervorzuheben. Ob man als Spieler den verwendeten Grafik-Stil schätzt oder verabscheut ist natürlich stark subjektiv, jedoch hinkt er im allgemeinen den aktuellen Standards teils deutlich hinterher.

Performance: Wer Starship-Troopers als einen seiner Lieblingsfilme vorzuweisen hat, der wird sich in diesem Spiel unfreiwillig an vielen Stellen an den fiesen Erzfeind der Menschheit errinern: Bugs! Zu Beginn existierten teils viele kosmetische Bugs und leider auch Fehler in der Spielmechanik. Gildenmitglieder werden in den Gildenfenstern nicht korrekt angezeigt, Gesichter frieren in Dialogen ein, stärkere Verzögerungen bei den Fähigkeiten, ein zu Beginn unspielbares Gebiet(Taris) oder aber zur Weißglut führende Bugs in den Oprations. Mit der Zeit lieferte Bioware einige kleinere Hotfixes für Star Wars nach, trotzdem macht es dennoch einen noch teils unfertigen Eindruck.

Umfang: Je nach Spielweise variiert der Umfang dieses Spieles besonders. Notorische Dialogskipper und Grinding-Spezialisten mögen mich in diesem Punkt bitte nicht verteufeln.. Ein Spieler, welcher sich alle Dialoge und Zwischenvideos anschaut wird mit diesem Spiel rund 200 Stunden pro Klasse investieren müssen, bis er sich im Endgame als frischer '50iger' widerfinden darf. Sollte man sich jedoch die Leertaste als größten Freund nehmen (Taste zum überspringen) wird die Levelphase um ein deutliches reduziert. Dennoch bietet Star Wars eine solide und angemessene Spielzeit.

Quests: Hier wird das Rad nicht neu erfunden. Genre-typische Tötungs- und Sammelmissionen werden auf verschiedenen Welten zwar durch die Dialoge hübsch in Szene gesetzt, bieten jedoch recht wenig Motivation. Ein Phasing-System, in dem Spieler einen wirklichen Fortschritt erleben und das eigene Handeln Veränderungen für Welt und NPC´s mit sich bringt, fehlt leider völlig. Zudem ärgern grobe Logikfehler und lange Laufwege. Ein Beispiel? Als Sith-Inquisitor werden Sie zunächst vom Schiff in ihr Büro geschickt, um dort ein Gespräch per Holoterminal zu führen. Danach werden Sie prompt wieder auf ihr Schiff zurückgeschickt, um auch dort per Holoterminal zu kommunizieren. Das Sie bereits von Beginn an ein persönliches Kommunikationsgerät besitzen wird solide ignoriert. Hierbei wird das Spiel unnötig in die Länge gezogen und führt die Spieler in so manch einen frustrierten Moment, in dem er am liebsten eine Dose Ravioli auf den Monitor werfen möchte.

Das Endgame: Race to World First! Operations, so nennt man die Raid-Instanzen in der Star Wars Welt. Ein wichtiges Kriterium im hochstufigen Bereich von MMORPGS und eines der großen Schwächen des Spiels. Wer ausgeklügelte Boss-Mechaniken und anspruchsvolle Raidabende erwartet, der wird leider enttäuscht werden. Geübte Spieler werden weder in den heroischen Instanzen, noch den Operations wirklich in ernsterem Maße gefordert. Das höchste der Gefühle im Bereich der Mechanik sind sporadische Fallen auf dem Boden, oder ein Wechsel der Ziele. Hoffnung liegt zur Zeit auf dem Content-Patch 1.1, welcher vier neue Bosse hinzufügen wird.
Zudem gibt es leider auch hier sehr störende Spielfehler, welche die Bossmechaniken bis zur Unspielbarkeit verzerren oder aber erst garnicht aktivieren. Sehr unschön!

PVP: Dieser Bereich wirkt arg unfertig. Balancing-Probleme zwischen den Klassen, kein eigener Bereich für Spieler der Stufe 50 (wird ab dem nächsten Patch geändert) und noch teils unmotivierende Battlegrounds. Lediglich Huttenball erfordert wirkliche strategische Absprache und bietet dutzende Taktikmöglichkeiten.

Fazit: The Old Republic hat ganz klar seine Stärken im Bereich der Level-Phase und der Inszenierung seiner Handlung. Vertonte Dialoge und Zwischensequenzen bringen frischen Wind in das Genre und sorgen für eine intensive Atmosphäre. Teilweise stören diverse Bugs, welche jedoch erst im Bereich des Endgames zu einer wahren Störenquelle werden. Leider muss festgehalten werden, dass Star Wars gerade im Bereich der Operations und des PVP-Bereiches äußerst Brustschwach wirkt.
Nach dem Erreichen der Stufe 50 kommt man sich nur allzu oft vor wie auf einer deutschen Autobahn: 'Bitte fahren sie langsam, hier wird gerade gebaut!'
Bioware liefert seit Release konsequent kleinere und größere Verbesserungen nach. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, so hat 'The Old Republic' noch viel vor sich.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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