Intel - Lichtschnell: Silicon Photonics (Update)

Intel beschleunigt Kabelverbindungen mit seiner Light Peak-Technik durch die Verwendung von Lichtwellenleitern statt Kupfer. Bis zu 100 Gigabit pro Sekunde sollen in den nächsten Jahren erreicht werden können.

Intel hat am 2. Tag des Intel Developer Forums »Light Peak« vorgestellt, eine Hochgeschwindigkeits-Kabelverbindung für zukünftige Geräte. Sie nutzt Lichtwellenleiter statt Kupfer und erlaubt damit kleinere Stecker und längere, flexiblere und dünnere Kabel. Die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit soll anfangs bei 10 Gigabit pro Sekunde liegen und im Laufe der nächsten 10 Jahre dann 100 Gb/s erreichen.

Auch die Nutzung verschiedener Protokolle gleichzeitig über ein Kabel ist möglich, so dass ein Light Peak-Anschluss für verschiedene Geräte, vom MP3-Player bis zur Solid-State-Disk oder auch für HD-Monitore genutzt werden kann. Der Light-Peak-Chip und das dazu gehörige optische Modul sollen ab nächstem Jahr ausgeliefert werden.

Update 28. September 2009

Wie Engadget schreibt, habe man dank einer »extrem zuverlässigen Quelle« aus Dokumenten und Gesprächen erfahren, dass Apple nicht nur an der Entwicklung von Light Peak beteiligt war, sondern das gesamte Konzept mit der Bitte, es zu entwickeln, Intel vorgelegt hätte. Die ersten Gespräche seien von den beiden Firmenchefs Steve Jobs und Paul Otellini direkt geführt worden.

Dementsprechend würde Light Peak in neuen Produkten von Apple eine sehr wichtige Rolle spielen, vermutlich in neuen iMacs ab Herbst 2010. Auch im iPod und iPhone soll Light Peak irgendwann eingesetzt werden. Apple könnte dafür sogar den neuen USB 3.0-Standard einfach überspringen.

Update 01. Oktober 2009

Wie cnet meldet, ist Light Peak definitiv keine Idee von Apple. Es handelt sich um ein Projekt der Intel Labs, an dem schon lange gearbeitet wurde, bevor jemand anderes daran gedacht hätte. Jason Ziller von Intel erklärte gegenüber cnet, dass Intel Technik und Spezifikationen selbst entwickelt und dokumentiert habe und es nun Prototypen gäbe.

Intel werde den Controller-Chip herstellen und das Referenz-Design für die optischen Module bereitstellen, die dann von Drittherstellern produziert werden sollen. Ziel sei es, bei Geräten nur noch einen Anschluss zu haben. Im Laufe der Zeit auch sollen auch USB oder andere Protokolle auf optischem Weg funktionieren.

Update 28.07.2010

Intel hat einen weiteren Meilenstein bei der Verbindung optischer Datenübertragung erreicht. Das sogenannte »50 G Silicon Photonics Link« ist in der Lage, bis zu 60 GigaBit pro Sekunde zu übertragen.

Das Konzept baut auf den bisher von Intel entwickelten Techniken wie den Hybrid Silicon-Laser auf und verwendet Glasfaser-Kabel, die dünner als ein menschliches Haar sind. Laut Dr. Mario Paniccia handelt es sich nicht um eine Technik, die in 10 Jahren marktreif sein wird, sondern die bereits in drei bis fünf Jahren erhältlich sein soll.

Es sei zwar schwer, kurze Kupfer-Verbindungen unter 20 cm in heutigen Geräten durch optische zu ersetzen, doch das werde kein Problem für den Erfolg der optischen Technik sein, sondern dazu führen, dass Geräte in Zukunft anders aufgebaut seien. »Silicon Photonics« gilt als Nachfolge-Generation von Light Peak, das noch in diesem Jahr mit bis zu 10 GigaBit pro Sekunde erhältlich sein wird. Durch den modularen Aufbau soll es grundsätzlich kein Limit bei den erreichbaren Geschwindigkeiten geben.

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