Avatar Therapy - Psychotherapie per Online-Spiel

Der NewScientist berichtet über neue Möglichkeiten der Psychotherapie, bei denen virtuelle Welten zum Einsatz kommen.

Die sogenannte Avatar Therapy hat nach Ansicht der Befürworter einige Vorteile gegenüber der herkömmlichen Psychotherapie. So sind die Sitzungen nicht auf die Praxis des Therapeuten beschränkt und ermöglichen dem Patienten, per Rollenspiel in speziell angepassten Umgebungen neu Gelerntes zu üben.

Als Grundlage für die Therapie dient das seit 2003 existierende Online-Spiel Second Life. Dort kann der Therapeut mit dem Patienten mehrere Szenarien durchspielen und die Reaktionen beobachten und, wenn notwendig, die Simulation wieder auf die virtuelle Praxis zurückschalten. Was bisher durch Gespräche von Angesicht zu Angesicht heilbar ist, lässt sich auch virtuell behandeln, doch laut Studien hilft diese Art der Therapie sogar bei schweren Krankheiten wie Hirnverletzungen oder Schizophrenie.

Der einzige Nachteil sei der Verlust des direkten Kontaktes und damit auch der Körpersprache. Andererseits falle es vielen Patienten leichter, ihre Gedanken zu tippen als auszusprechen. Experten des Online Therapy Institute, das ebenfalls in Second Life tätig ist, empfehlen den Therapeuten, nur Patienten mit einfacheren Problemen online zu behandeln und sie dazu zu verpflichten, im Falle einer Krise örtliche Notfalldienste in Anspruch zu nehmen. Noch befinde sich die Avatar Therapy in den Kinderschuhen, habe aber viel Potential.

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