Aus den letzten Auftritten von Steve Ballmer als Microsoft-CEO, bei denen er auch mit Tränen zu kämpfen hatte, wurde klar, wie sehr ihm das Unternehmen am Herzen hängt. Als er jedoch nach der Vorstellung von Windows 8 den vom Aufsichtsrat geforderten schnellen Umbau von Microsoft in Angriff nehmen wollte, stellte er fest, dass er dabei selbst zum Problem werden könnte. Eine einfachere Zusammenarbeit zwischen den diversen Abteilungen scheiterte beispielsweise anfangs daran, dass er selbst stets immer sehr viele und ausführliche Details angefordert hatte.
In einem Interview mit dem Wall Street Journal verriet Ballmer, dass er damals bemerkt hatte, dass er die Manager von Microsoft dazu gebracht habe, »die Bäume, aber nicht den Wald« zu sehen. Er vermutete, dass die Veränderungen überall auf Widerstand dieser Art stoßen würden. »Um ehrlich zu sein, vielleicht sogar bei mir selbst«, so Ballmer. »Letztlich geht es darum, bekannte Muster zu durchbrechen. Machen wir uns nichts vor: ich bin ein Muster.«
Nach dieser Erkenntnis schrieb Ballmer rund 40 Versionen seiner Rücktrittsankündigung, deren Stimmung von rührselig bis radikal reichte. Der Rücktritt wurde dann vom Aufsichtsrat auch ohne große Überraschung akzeptiert. Allerdings will Ballmer noch bis zu seiner Ablösung Vollgas geben und auch seine Anteile am Konzern behalten. Sogar einen Posten im Aufsichtsrat könnte er sich vorstellen.
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