Apple - Ärger mit britischen Musiklabels und News-Anbietern

Apple sorgt mit seinen Bedingungen für Apple Music und das eigene News-Angebot für viel Verärgerung.

Apple Music soll drei Monate kostenlos sein - auif Kosten der Musiklabels. (Bildquelle: Apple) Apple Music soll drei Monate kostenlos sein - auif Kosten der Musiklabels. (Bildquelle: Apple)

Auf seiner Entwicklerkonferenz hatte Apple eine neue News-App angekündigt, die im Laufe des Jahres als Teil von iOS 9 veröffentlicht werden soll. Im Hintergrund sammelt Apple nun Quellen, aus denen die Nachrichten stammen sollen und geht dabei nach Ansicht manche geradezu unverschämt vor. Anbieter von News oder Feeds werden von Apple per E-Mail angeschrieben und ihnen darin die Bedingungen des neuen News-Dienstes von Apple mitgeteilt.

Apple geht in den Schreiben einfach davon aus, dass die Anbieter diese Bedingungen akzeptieren und Apple ihre Veröffentlichungen unter diesen Voraussetzungen verwenden darf. Autoren und Anbieter, die damit nicht einverstanden sind, sollen laut Apple widersprechen. Damit will Apple laut BBC die Anbieter durch eine E-Mail, die vielleicht sogar in einem Spam-Ordner landet, an Bedingungen binden, die diese eventuell nicht einmal gesehen haben. Ein »Opt-Out« statt einer ausdrücklichen Zustimmung zu fordern, sei anmaßend. Auch von anderer Seite droht Apple Ärger.

Der neue Dienst Apple Music soll für Nutzer die ersten drei Monate kostenlos sein, damit das Angebot ausführlich getestet werden kann. Doch wie der britische Telegraph meldet, wälzt Apple das eigentliche Risiko bei diesem Angebot auf die Plattenfirmen ab. Während der Probephase der Kunden sollen die Musiklabels auch keine Vergütung erhalten, was letztlich daraus hinausläuft, dass Apple Inhalte Dritter monatelang kostenlos anbietet. Vor allem die unabhängigen Labels haben aber noch gar keinen Vertrag mit Apple Music abgeschlossen.

Laut der Meldung des Telegraph würden diese Bedingungen einige der Labels sogar in den Ruin treiben, da hier mit sehr kleinen Gewinnspannen gearbeitet wird und kostenlose Angebote über Monate zu viel Umsatz kosten würden. Dass Apple diese Art von Vertrag nur drei Wochen vor dem geplanten Start anbietet, sei unüblich. Spotify bezahle beispielsweise für jedes Lied eine geringe Summe. »Apple sitzt auf diesem riesigen Haufen Geld und sagt uns, ihr müsst uns helfen, ein neues Geschäft aufzubauen. Ich glaube nicht, dass das unter diesen Bedingungen passieren wird«, so Andy Heath, Chairman von UK Music, dem Lobbyverband der britischen Musikindustrie.

Quelle: BBC, Telegraph

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