DirectX 12 sollte laut den Ankündigungen hohe Leistungsgewinne bei gleicher Hardware im Vergleich zu DirectX 11 ermöglichen und auch viele andere Features bieten. Für Aufsehen hatte beispielsweise gesorgt, dass es möglich ist, beliebige DirectX-12-Grafikkarten zusammenarbeiten zu lassen, auch gemischt zwischen AMD- und Nvidia-Modellen. In der Praxis hat sich bisher davon nur wenig bewahrheitet, auch wenn sich an den theoretischen Möglichkeiten nichts geändert hat.
GDC-Vortrag zum Thema DirectX 12
Auf der Game Developer Conference 2017 hielt Jurjen Katsman, der CEO von Nixxes, daher einen Vortrag zum Thema »Lohnt sich DirectX 12?«. Nixxes war für die PC-Versionen von Rise of the Tomb Raider und Deus Ex: Mankind Divided verantwortlich.
Laut Katsman haben viele Spieler inzwischen das Gefühl, dass DirectX 12 für sie nutzlos sei, weil die 30 Prozent höhere GPU-Leistung nicht geboten wird und teilweise sogar geringe Leistungsverluste in Benchmarks gemessen werden. Die Entwickler müssten daher dafür sorgen, dass die Erwartungen hinsichtlich DirectX 12 realistischer werden.
Bei schneller Hardware kaum Vorteile messbar
Auf einem High-End-System mit einer sehr schnellen CPU wie dem Core i7 6700K und einer Grafikkarte wie der Geforce GTX 980 Ti fallen die Leistungsgewinne bei hohen Auflösungen und Qualitätseinstellungen quasi nicht auf und sind kaum messbar. Außerdem seien die Vorteile von Async Compute nicht konsistent, die Unterstützung durch die Hardware und DirectX 12 noch eingeschränkt und alles müsse sehr genau auf spezifische Hardware eingestellt werden. Das sei auch der Grund, warum Konsolen viel mehr von DirectX 12 profitieren.
Auch der Treiber der Grafikkarten sei immer noch extrem wichtig und deren Komplexität sei eher gestiegen als gesunken, was Speichermanagement, Multi-GPU, Async Compute und einige Leistungstricks angehe. Direkter Hardwarezugriff sei kaum möglich.
Rise of the Tomb Raider profitiert von DirectX 12
Lohnt sich DirectX 12 also? Laut Katsman läuft Rise of the Tomb Raider auch laut Spieler-Rückmeldungen mit DirectX 12 deutlich besser. Es sei möglich, CPU-Flaschenhälse zu vermeiden, wenn diese für ein Spiel relevant seien und so rund 10 Prozent mehr GPU-Leistung zu erhalten. Auch Async Compute sei der richtige Weg, der auf Konsolen schon für starke Leistungszuwächse sorgt, aber noch Verbesserungen bei der Schnittstelle benötigt. Multi-GPU über DirectX 12 vermeide die Probleme mit den Treibern, stelle aber auch deutlich mehr Aufwand für die Entwickler dar, die dann dafür verantwortlich seien. Das Speichermanagement sei der schwierigste Teil von DirectX 12.
Lohnt sich DirectX 12 also?
Als Ergebnis kommen die Entwickler bei Nixxes zu dem Schluss, dass es sehr schwer sei, DirectX 12 zu verwenden. »Das kann es wert sein.... aber auch nicht«, so das Fazit. Wichtig sei es, realistisch zu sein, den Aufwand für DirectX 12 nicht zu unterschätzen und sich die notwendige Zeit zu nehmen. Außerdem solle man keine Vergleiche zu DirectX 11 ziehen, sondern sich darauf konzentrieren, einfach nur ein gutes Spiel zu erschaffen.
Quelle: Techpowerup
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