Filehoster Megaupload - Rechteinhaber wollten Werbedeals und nutzten den Filehoster selbst

Die Musik- und Film-Industrie in den USA hat den Filehoster Megaupload anscheinend selbst unterstützt und genutzt.

Megaupload war in den Augen der Filmindustrie offensichtlich ein interessanter Werbepartner - der jetzt allerdings verklagt wird. Megaupload war in den Augen der Filmindustrie offensichtlich ein interessanter Werbepartner - der jetzt allerdings verklagt wird.

Die beiden Organisationen der US-amerikanischen Film- und Musikindustrie RIAA und MPAA hatten vor einigen Tagen Zivilklagen gegen Megaupload und dessen Gründer Kim Dotcom wegen massiver Urheberrechtsverletzungen eingereicht. Laut dem MPAA-Anwalt Steve Fabrizio sei Megaupload so aufgebaut gewesen, dass besonders populäre Inhalte belohnt wurden und dabei habe es sich fast immer um illegal verbreitete Filme, Fernsehshows oder andere kommerzielle Inhalte gehandelt.

Doch wie Torrentfreak meldet, haben Angestellte und Unternehmen, die Mitglieder bei MPAA und RIAA sind, Megaupload selbst genutzt. In der Datenbank, die der Webseite vorliegt, befänden sich solcher 490 Megaupload-Konten, von denen 181 Premium-Zahlungen an den Filehoster erfolgten. Insgesamt wurden dabei auch 16.455 Dateien mit einer Gesamtgröße von 2.097 GByte hochgeladen. Bei den 490 Konten handelt es sich um Adressen, die problemlos auf RIAA und MPAA zurückgeführt werden konnten, so dass laut dem Bericht die tatsächliche Zahl wahrscheinlich noch höher liegt. Außerdem gibt es Belege dafür, dass Filmstudios wie Disney, Warner Brothers oder Fox den Filehoster auch für Werbezwecke nutzen wollten und entsprechende Anfragen stellten.

In einer E-Mail von Warner Brothers ist beispielsweise die Rede davon, »spannende Inhalte« wie Dark Knight, Harry Potter oder Sex in the City über Videos und Trailer zu bewerben. Auch Disney wollte eigene Inhalte auf Megaupload stellen und hatte gleich einen Vereinbarungsentwurf dafür an den Filehoster geschickt. Fox hingegen wollte die Reichweite von Megaupload für Werbung nutzen. Diese Tatsachen dürfte die Verteidigung von Kim Dotcom vermutlich in den kommenden Prozessen nutzen.

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