The Interview von Sony Pictures - Nordkorea-Komödie nun doch in Kinos und online zu sehen

Nach „The Interview“ haben auch andere US-Unternehmen für Nordkorea unangenehme Filme zurückgezogen, doch Sony hat sich nun umentschieden.

Der Angriff auf Sony Pictures hat auch Konsequenzen für andere Filme über Nordkorea (Bildquelle: The Next Web) Der Angriff auf Sony Pictures hat auch Konsequenzen für andere Filme über Nordkorea (Bildquelle: The Next Web)

Update: Sony hat »The Interview« nun doch in rund 250 unabhängige Kinos gebracht. Damit die von Nordkorea ungeliebte Komödie nun von so vielen Zuschauern wie möglich gesehen werden kann, hat Sony auch eine für einen brandneuen Film ungewöhnliche digitale Offensive gestartet. The Interview ist zeitgleich mit dem Kinostart in den USA auch bei YouTube Movies, Google Play und Xbox Video zu sehen und kostet als Stream nur 5,99 US-Dollar. Der Film kann aber auch gekauft werden und kostet dann 14,99 US-Dollar.

Sony Pictures hat aufgrund der Vorfälle rund um den Film ohnehin schon Hollywood-Geschichte geschrieben, doch einen neuen Kinofilm zeitgleich auch digital anzubieten, ist ein Novum, dessen Erfolg oder Misserfolg sicher auch für andere Studios sehr interessant sein dürfte. Übrigens wurde auch Apple gebeten, The Interview zeitgleich mit den anderen Diensten bei iTunes anzubieten, doch laut Apple Insider hat Apple abgelehnt. Sony soll sogar das Weiße Haus um Hilfe gebeten haben, Apple umzustimmen, doch anscheinend war Apple der Veröffentlichungsplan zu kurzfristig.

Update vom 21.12.: Nordkorea hat die USA aufgefordert, klare Beweise vorzulegen, statt nur auf vermeintlich ähnliche Attacken zu verweisen, und möchte den Hackerangriff gemeinsam mit den USA untersuchen. In der Stellungnahme macht das Außenministerium ebenfalls klar, dass man Verletzungen der Ehre der koreanischen Staatsführung zwar nie verzeihen könne, doch im Falle von »berechtigten« Gegenmaßnahmen würden sich diese auf diejenigen beschränken, die direkt verantwortlich sind. Nordkorea würde sich nicht an »Terrorangriffen gegen unschuldiges Publikum in Kinos« beteiligen.

Sollten die USA den Vorschlag zu gemeinsamen Untersuchungen ignorieren und die von Präsident Obama angekündigten Gegenmaßnahmen vorantreiben, drohte Nordkorea mit »ernsten Konsequenzen«. Die Hacker selbst haben das FBI inzwischen für ihre »exzellenten Ermittlungsergebnisse« verspottet und ein »Geschenk für das FBI« verlinkt - das zu einem YouTube-Video mit dem Titel »Du bist ein Idiot« führt. Einige Sicherheitsexperten halten die vermeintlichen Beweise laut Neowin auch nicht für besonders aussagekräftig, da beispielsweise die auf Nordkorea verweisenden IP-Adressen leicht gefälscht sein könnten.

Originalmeldung: Nordkorea bestreitet zwar jede Beteiligung am Hackerangriff auf Sony Pictures, doch inzwischen ist sich das FBI entgegen früherer Aussagen sicher, dass das dikatorisch geführte Land daran beteiligt war. Hintergrund soll die Komödie „The Interview“ sein, die einen Anschlag der CIA auf den Diktator Kim Jong Un und die Verwicklung einiger Journalisten behandelt. Nach dem die Hacker bei der Veröffentlichung weiterer Daten auch Drohungen gegen Kinos ausgesprochen hatten, in denen „The Interview“ laufen würde, hatten die US-Kinos den Film aus dem Programm genommen.

Das hat inzwischen sogar US-Präsident Obama auf den Plan gerufen, der das für eine falsche Entscheidung hält. Diktatoren im Ausland dürften nicht in der Lage sein, amerikanische Medien zu zensieren. Die USA würden zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt die richtige Antwort auf den Angriff durch Nordkorea finden. Allerdings sieht die Reaktion in den USA aktuell so aus, dass New Regency einen weiteren Film über Nordkorea nicht einmal drehen wird. Grund dafür ist, dass der exklusive Distributor Fox New Regency mitgeteilt hat, den Thriller, der ab März 2015 produziert werden sollte, nicht mehr vertreiben zu wollen.

Der schon 2004 veröffentlichte Film »Team America: World Police«, der auch durch die darin gezeigte Gesangseinlage »I'm so ronery« des früheren nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il fast Kultstatus erreicht hat, wurde ebenfalls als dem Weihnachtsprogramm mehrerer unabhängiger Kinos gestrichen. Wie Deadline meldet, soll Paramount Pictures, die die Rechte an dem Film halten, die Entscheidung getroffen haben, die Puppen-Komödie nicht für Vorführungen bereitzustellen. Die Kinos, die bereits Karten verkauft hatten, erstatten nun den Kunden den Eintrittspreis zurück.

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