YouTube - Video mit schnurrender Katze soll Urheberrecht verletzen

Die automatische Suche nach urheberrechtlich geschützten Inhalten bei YouTube hat erneut zu einem skurrilen Vorfall geführt.

Schnurrende Katzen hören sich angeblich an wie die musikalische Komposition »Focus«. Schnurrende Katzen hören sich angeblich an wie die musikalische Komposition »Focus«.

Die riesige Menge an hochgeladenen Videos pro Tag macht es einem Anbieter wie YouTube unmöglich, jeden Clip durch einen menschlichen Angestellten auf eventuelle rechtliche Probleme zu prüfen. YouTube setzt daher schon lange automatische Systeme ein, die beispielsweise in einem Video verwendete Musik erkennen und dann auf verschiedene Weise reagieren, die von einem Hinweis auf den Musiker unter dem Clip bis hin zu einer Sperre des Videos reichen.

Nun hat dieses System laut Torrentfreak allerdings auch bei einem Video angeschlagen, bei dem der YouTube-Nutzer Digihaven seine Katze »Phantom« und deren Schnurren aufgenommen und hochgeladen hatte. Das eine Stunde lange Video, das aus einer 12 Sekunden langen Schurr-Schleife besteht, war schon seit März 2014 online und hatte auch nur relativ wenige Klicks. Doch vor kurzem wurde Digihaven dann von YouTube darüber informiert, dass das Schnurren seiner Katze urheberrechtlich EMI Music Publishing und PRS CS gehört und aus der musikalischen Komposition »Focus« stammt. YouTube sperrte das Video allerdings nicht, sondern entschied sich für eine der zunächst harmloseren Schritte und entfernte die Möglichkeit, mit dem Katzenvideo durch eingeblendete Werbung Geld zu verdienen.

Die Reaktion von Digihaven fiel zunächst recht verärgert aus: »Liebe EMI Music Publishing und PRS CS, meine Katze ist kein Teil eures Copyright-Bullshit“. Nach einer Beschwere von Digihaven bei YouTube hat EMI dann aber die angeblichen rechtlichen Ansprüche auf das Schnurren von Phantom fallen lassen. Inzwischen nimmt Digihaven den Vorfall mit Humor. »Phantom ist momentan unabhängig, sucht aber nach einem Vertrag mit einem Indie-Plattenlabel. Die Anwälte von Phantom haben eine Beschwerde eingereicht und fordern darin 10 Pfund Katzenminze als Schadensersatz«.

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