Das Unternehmen Dyn Research analysiert den weltweiten Traffic im Internet und hat laut einer Meldung von Newsweek in den letzten Tagen festgestellt, dass die irakische Regierung zu etwas drastischen Mitteln greift, um das Mogeln bei Abschlussprüfungen an Schulen zu erschweren.
Aus den Daten geht hervor, dass im gesamten Irak am 14., 15. und 16. Mai 2016 jeweils zur gleichen Zeit für drei Stunden lang ein nahezu kompletter Internet-Blackout herrschte. Der Grund dafür scheint tatsächlich zu sein, dass während dieser drei Stunden in den Schulen des Landes wichtige Prüfungen der Altersstufe zwischen 11 und 12 Jahren stattfanden.
In einer E-Mail an Provider, die anscheinend vom irakischen Kommunikations-Ministerium stammt, heißt es, dass alle internationalen Verbindungen an den Grenzen des Landes zu diesen Zeiten heruntergefahren werden und davon alle Internet-Provider, Mobilfunk-Anbieter und auch Satelliten-Verbindungen betroffen sein werden. Schon letztes Jahr war Dyn Research das Abschalten des Internets während der drei Stunden andauernden Schulprüfungen aufgefallen.
Der damalige Bericht hatte dafür gesorgt, dass sich auch die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) damit befasste und schließlich einen offenen Brief an die Regierung des Irak veröffentlichte. Laut dem Schreiben ist das Abschalten des Internets ein Verstoß gegen die Menschenrechte, ganz egal, ob es nun wirklich wegen der Schulprüfungen oder aus Sicherheitsgründen vorgenommen werde. Das hätte auch der UN-Menschenrechtsrat bestätigt. Ob der Irak damals reagiert hat, ist nicht bekannt. Geändert hat das Schreiben der EFF an die irakische Regierung aber offensichtlich nichts.
Quelle: Newsweek
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