Illegales Filesharing - Google will nichtexistierende Adressen vorab blockieren

Google erhält laut eigener Aussage viele Löschanforderungen zu Adressen mit vermeintlichen Urheberrechtsverletzungen, die gar nicht im Index der Suchmaschine existieren. Die Reaktion von Google darauf ist ungewöhnlich.

Google will nichtexistierende Webadressen, auf denen vielleicht irgendwann Urheberrechtsverletzungen stattfinden könnten, schon vorab sperren. Google will nichtexistierende Webadressen, auf denen vielleicht irgendwann Urheberrechtsverletzungen stattfinden könnten, schon vorab sperren.

Google hat in Dokumenten an das US Copyright Office zu den aktuellen Regelungen zur Löschung von Suchergebnissen aus dem Index bei Urheberrechtsverletzungen Stellung bezogen. Google muss nicht selbst nach solchen Adressen suchen, sie aber dann aus dem Index entfernen, wenn eine entsprechende Beschwerde der Rechteinhaber eingereicht wird. Die Rechtinhaber halten diese Regelung aber für nicht ausreichend, sodass das US Copyright Office nun eine Befragung gestartet hat.

Google hält existierende Regeln für effektiv

Google hält die gesetzlichen Regelungen für sehr effektiv, nennt dann aber einige Zahlen, die ganz andere Zweifel am Sinn des Digital Millenium Copyright Act (DMCA) aufkommen lassen. Viele der eingereichten Adressen mit angeblichen Urheberrechtsverletzungen existieren gar nicht, waren nie im Suchindex von Google und konnten daher auch nicht in den Suchergebnissen erscheinen oder daraus entfernt werden. Alleine im Januar 2017 hätte der fleißigste Einreicher von Löschanfragen 16.457.433 Webadressen an Google weitergeleitet.

Eine genauere Untersuchung hätte gezeigt, dass 16.450.129 dieser Adressen - ganze 99,97 Prozent - überhaupt nicht im Suchindex stehen. Das sei aber nur ein Beispiel, denn auch insgesamt bezogen sich 99,95 Prozent aller Anfragen über das Trusted Copyright Removal Program im Januar 2017 auf Adressen, die gar nicht im Suchindex existieren und damit auch nie bei Google gefunden werden konnten.

Sperren nichtexistierender Adressen

Doch statt das als Beleg dafür zu nehmen, dass dieses Programm nicht wirklich funktioniert, will Google laut einem Bericht von Torrentfreak nun Löschanfragen für nichtexistierende Webadressen akzeptieren und dafür sorgen, dass sie niemals in den Suchindex aufgenommen werden.

Damit will Google also vorab Webadressen für den Suchindex sperren, auf denen gar keine Urheberrechtsverletzung stattfinden konnte, weil sie nicht oder zumindest noch nicht existieren. Immerhin sollen laut Google bisher »weniger als 2 Prozent« solcher Adressen dann doch irgendwann im Suchindex auftauchen.

Quelle: Torrentfreak

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