Virtuelle Limonade per Internet - Forscher verschicken Aussehen und Geschmack

Geschmackseindrücke können laut Forschern aus Singapur bald über das Internet übertragen werden und aus Wasser beispielsweise eine Limonaden-Kopie erstellen.

Virtuelle Limonade - übertragen über das Internet in ein Glas Wasser. Virtuelle Limonade - übertragen über das Internet in ein Glas Wasser.

Nachdem es inzwischen weit verbreitet ist, Fotos von Essen oder Getränken über soziale Medien zu teilen, stellten sich die Forscher an der National University in Singapur die Frage, ob das vielleicht auch mit dem Geschmack möglich sein könnte. Das Team um Nimesha Ranasinghe experimentierte mit einem RGB-Sensor und einem pH-Sensor, die die Farbe und den Säuregehalt einer frisch gemachten Limonade (ohne Kohlensäure) erfassten. Danach wurden die Daten über das Internet an einen anderen Ort und an ein spezielles Glas verschickt.

Ein Glas Wasser mit Beleuchtung

Dieses Glas war mit frischem Wasser gefüllt, besaß aber auch eine Elektrode am Rand, die durch leichte Stimulation der Geschmacksknospen der Zunge den säuerlichen Geschmack simulieren sollte. Die Farbe des Originalgetränks wurde dann mit einer LED-Beleuchtung nachempfunden. Im folgenden Test konnten 13 Personen, die beim Trinken mit ihrer Zunge den Rand des Glases berühren mussten, dann verschiedene echte und virtuelle Limonaden in den Farben Gelb, Grün und einem trüben Weiß ausprobieren.

Danach wurden sie befragt, wie sauer die Getränke aussahen und wie sauer sie dann tatsächlich schmeckten. Die echte Limonade wurde durchschnittlich als saurer empfunden als die virtuellen Versionen, doch die trüb-weiße virtuelle Limonade wurde alleine schon wegen der Farbe als besonders sauer eingestuft.

Geruch fehlt allerdings noch

Das aktuelle System hat allerdings Grenzen, denn für die Übertragung des vollen Geschmacks muss auch der Geruchssinn stimuliert werden. Das Team hat sich aber zum Ziel gesetzt, einen komplett virtuellen Cocktail übertragen zu können, mit Geruch, Geschmack und Farbe. "Wir wollen jedes Getränk erschaffen können«, so Ranasinghe. Immerhin wären die so erstellten virtuellen Getränke dann auch zucker- und kalorienfrei. Da der Artikel des New Scientist vom 24. März 2017 stammt, sollte es sich auch nicht um einen verfrühten April-Scherz handeln.

Quelle: New Scientist

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