AMD beschleunigt Bulldozer um bis zu 30 Prozent - Treiber erscheint noch vor Ivy Bridge

AMDs Bulldozer-Prozessoren eignen sich durch ihre eigenwillige Architektur besser für professionelle Anwendungen im Server-Umfeld als für Spiele. Ein neuer Prozessortreiber soll das jetzt ändern.

Mit einem neuen Prozessortreiber will AMD bei Intels neuen Ivy-Bridge-CPUs mithalten. Mit einem neuen Prozessortreiber will AMD bei Intels neuen Ivy-Bridge-CPUs mithalten.

In Spielen haben AMDs Bulldozer-Prozessoren wie der FX 8150oder der FX 6200bislang enttäuscht. Im Vergleich zu Intels Sandy-Bridge-CPUs liefern die FX-Prozessoren bei gleichem Preis weniger Leistung, verbrauchen dabei aber deutlich mehr Strom. In Servern steht AMD dagegen deutlich besser da: Die Bulldozer-Architektur begünstigt Anwendungen, die vorrangig mit Ganzzahlen (Integer) rechnen – die kurz INT genannten Recheneinheiten sind pro Bulldozer-Modul doppelt vorhanden (ein Modul meldet sich unter Windows als zwei Kerne an). Für die in Spielen und Multimedia-Anwendungen wichtigeren Fließkommaberechnungen steht dagegen nur ein Rechenwerk pro Bulldozer-Modul zur Verfügung – in Spielen ist der vermeintliche Achtkerner FX 8150 also eher ein Vierkerner, in Server-Anwendungen tatsächlich ein Achtkerner.

Da auch die mit Windows 8 anstehenden Verbesserungen bei der Verteilung der Aufgaben auf die einzelnen Rechenkerne keine wesentliche Leistungssteigerung bringen, wie unser Benchmark-Test mit Windows 8 zeigt, hat sich AMD nach eigener Aussage bereits vor über einem Jahr dazu entschlossen, dem Problem mit einem speziellen CPU-Treiber zu begegnen. Unter Hochdruck habe man daran gearbeitet, den FX-Treiber noch vor dem offziellen Erscheinungstermin von Intels Ivy-Bridge-CPUs fertig zu stellen und Intel wieder »die Hölle heiß zu machen«, wie AMD gegenüber GameStar bekräftigt. Weiter verspricht der Hersteller eine in der Spitze 30 Prozent höhere Leistung durch das »FX Accelerator« genannte Treiberpaket. Im Durchschnitt rechnet der Hersteller mit rund 20 Prozent mehr Leistung.

Bei diesem Artikel handelt es sich um den Aprilscherz der Redaktion zum 1.4.2012. Die in diesem Artikel angesprochene Software existiert nicht.

Die fPint-Architektur

Der »FX Accelerator« erhöht die Performance dabei aber nicht generell, sondern muss auf jede Anwendung einzeln angepasst werden, weil der Treiber tief in den Programmablauf eingreift. Prinzipiell wandelt der intern »fPint« genannte Algorithmus einen Teil der anfallenden Fließkommawerte in Ganzzahlen um, um die beiden INT-Einheiten und nicht nur die eine FP-Einheit eines Moduls auslasten zu können. Bei großen Strategiespielen wie beispielsweise Total War: Shogun 2 Fall of the Samuraibewirkt das eine angeblich bis zu 30 Prozent höhere Prozessorleistung. Entstehende Rundungsfehler würden weitgehend abgefangen, durchschnittlich hätten maximal fünf von 100 Einheiten Probleme mit der Wegfindung, was sich bei den Hunderten oder Tausenden von Einheiten aber nicht negativ bemerkbar mache und in der Praxis durch die deutlich gestiegene Rechenleistung mehr als ausgeglichen werde. Auch einem geschlossenen Beta-Test mit Starcraft 2-Profis aus Südkorea habe fPint widerstanden.

Der FX Accelerator soll nach letzten Tests pünktlich zum Erscheinen von Intels neuen Ivy-Bridge-Prozessoren Ende April kostenlos zum Download bereit stehen und regelmäßig um neue Spiele- und Anwendungsprofile erweitert werden. Sobald verfügbar, werden wir uns den Treiber genau ansehen und die Leistungsteigerungen in Benchmarks untersuchen. Vor allem aber sind wir gespannt, ob AMD die Rundungsprobleme bei der anteiligen Umwandlung von Floating Point in Integer tatsächlich so umschiffen kann, dass im Alltag keine Probleme auftreten.

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