Intel - EU-Beweise für Fehlverhalten (Update)

Für das wettbewerbswidrige Verhalten von Intel gibt es laut der EU-Kommission Beweise, die nun teilweise öffentlich bekanntgegeben wurden. Große PC-Hersteller und auch deutsche Handelsketten haben entsprechende Informationen geliefert.

Nachdem Intel gegen die im Mai von der EU ausgesprochene Strafe von 1,06 Milliarden Euro wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens Einspruch eingelegt hat, hat die EU-Kommission nun Einblick in die Beweise gegen den Chiphersteller gewährt. Wie n-tv meldet, haben Media Markt und Saturn zugegeben, dass die Handelsbedingungen seitens Intel dazu geführt haben, dass keine Prozessoren bei Konkurrent AMD gekauft wurden. Selbst wenn man genauso viele PCs mit Intel-CPUs verkauft hätte wie zuvor, hätten Angebote von AMD-PCs dazu geführt, dass Intel seine Zahlungen reduziert hätte.

Ähnliche Aussagen liegen der EU durch E-Mails von Acer, Dell, HP und Lenovo vor, wie das Wall Street Journal meldet. HP sprach sogar davon, dass man in den Jahren von 2002 bis 2005 95 Prozent oder mehr Prozessoren von Intel beziehen musste, um Rabatte des Herstellers zu erhalten. Auch Dell sprach intern im Jahr 2003 davon, dass Nachteile seitens Intel zu erwarten wären, wenn man AMD-Prozessoren einsetze.

Update 23. September 2009

Intel hat am Tag der Veröffentlichung von Beweisen durch die EU (auch auf der offiziellen EU-Webseite), erneut mit Vorwürfen an die Adresse der EU-Kommission reagiert. In einem als englisches PDF vorliegenden Dokument erklärt Intel, die Kommission habe voreingenommen mit der Untersuchung begonnen und sei bei der Auswahl von Beweisen wählerisch vorgegangen, um Intel eine Schuld nachweisen zu können.

Beweise, die der Ansicht der EU widersprechen, seien abgelehnt oder ignoriert worden. Zusätzlich habe die EU-Kommission den Wettbewerb im x86-Prozessormarkt und auch die Konkurrenz zwischen AMD und Intel nicht richtig verstanden.

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