Sehr gutes Renn- und Rallyespiel

Colin McRae - DiRT ist kein reines Rallyespiel (wie noch die Vorgänger), aber es zieht den interessierten Spieler dennoch nach kurzer Zeit in den Bann. Nicht...

von Moldmaker am: 28.09.2010

Colin McRae - DiRT ist kein reines Rallyespiel (wie noch die Vorgänger), aber es zieht den interessierten Spieler dennoch nach kurzer Zeit in den Bann. Nicht ganz glücklich scheint der Einstieg in den Karrieremodus gewählt, der eben nicht im typischen Rallyesport angesiedelt ist, sondern in der US-amerikanischen CORR-Serie, die hierzulande weitgehend unbekannt ist. Die Autos sind etwas gewöhnungsbedürftig und die Piste ist eine Ansammlung von Buckeln – wenn man das erste Rennen dann doch geschafft hat, findet man sich besser zurecht.

Es stehen verschiedene Rennserien zur Verfügung, außer der erwähnten CORR-Serie auch eine echte Rallye-Meisterschaft, eine Buggy-Serie (die mich persönlich eher genervt hat wegen der unberechenbaren Sprünge der absurd gefederten Vehikel), eine Rallyecross-Serie, eine Raid-Rallye-Serie mit schwerfälligen Lastwagen und ein Bergrennen-Wettbewerb, bei dem man den legendären Pikes Peak hinaufrasen kann. Wer einmal dort oben war und den Vergleich hat, wird sofort begeistert sein – das Spiel bildet die Wirklichkeit sehr gut ab.

Das Spiel ist keine Simulation, sondern eher ein Arcade-Racer – aber einer von den richtig guten. Die Autos jeder zur Verfügung stehender Klasse lassen sich alle mit etwas Erfahrung schnell bewegen. Am besten gelingt das mit einem Force-Feedback-Lenkrad, dessen Einrichtung allerdings etwas umständlich gelöst ist. Das Spiel speichert nicht immer die getroffenen Einstellungen und startet beim nächsten Mal gerne wieder mit der Tastatur als Controller. Der Schwierigkeitsgrad ist bei jedem Event frei wählbar; fünf Stufen stehen zur Auswahl, so daß es letzten Endes gut machbar ist, den Karrieremodus erfolgreich zu Ende zu bringen. Es stehen auch Abstimmungsmöglichkeiten für die Autos zur Verfügung, die ich selbst jedoch nicht genutzt habe.

Etwas enttäuschend ist die Auswahl der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge. Daß man in der historischen Klasse einen Lancia Stratos und einen Gruppe-B-Delta fahren kann, hat mich als alten Fan natürlich begeistert; schön wäre allerdings auch ein Audi Quattro gewesen (immerhin kann man den Pikes Peak im Sport-Quattro hinaufrasen) oder ein Lancia rally 037. Auch das Wetter ist leider nicht dynamisch. Jede Strecke hat ihre fest verdrahtete Tageszeit und Wetterlage. Rennen bei Regen oder Schnee finden nicht statt.

Die Grafik ist auch 2010 noch erste Klasse, und das Spiel ist immerhin schon 2007 erschienen. Nach jedem Rennen kann man sich seine Fahrt noch einmal als Wiederholung mit frei wählbaren Kameraperspektiven ansehen – es sieht fast aus wie eine Fernsehsendung, so gut ist die Grafik. Allerdings halte ich persönlich die HDR-, Blur- und Bloom-Effekte für äußerst unschön. Es gibt ein kleines Tool namens hdr_tweak.exe, mit dem man die Effekte abschalten kann.

Die Hardwareanforderungen sind moderat und dürften auf jedem Rechner, der nicht älter als 3 Jahre ist, auf der höchsten Stufe für ein flüssiges Spielerlebnis sorgen. Die Soundausgabe ist ausgezeichnet, die Ansagen des Beifahrers sind tatsächlich hilfreich bei der Bewältigung der Rennen, lassen sich aber auch deaktivieren.

Mein Fazit: Jeder, der ein Freund von Rennspielen ist, sollte sich DiRT auf jeden Fall kaufen. Das Spiel hat nur wenige Schwächen und macht fast alles richtig. Mittlerweile ist es für unter 15 Euro zu bekommen.

Mm.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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