Neues aus dem Kaiserreich!

Skyrim (-> Himmelsrand) heißt der heiß erwartete Nachfolger des 2006 erschienen The Elder Scrolls 4: Oblivion. Dieses wusste damals durch die spielerische...

von cptcaps am: 15.11.2011

Skyrim (-> Himmelsrand) heißt der heiß erwartete Nachfolger des 2006 erschienen The Elder Scrolls 4: Oblivion. Dieses wusste damals durch die spielerische Freiheit, die tollen Quests und die riesige Spielwelt begeistern. Oblivion kam zurecht gut an und konnte hohe Verkaufszahlen erzielen, doch wie wir alle wissen hatte das Spiel auch seine Schwächen und konnte trotz tollem Spielerlebnis auch eine Plage sein. Ich werde versuchen Skyrim mit Oblivion zu vergleichen und möchte aufzeigen was es anders, besser und schlechter macht.
Eins vorweg: ich bin bis jetzt bei guten 35 Spielstunden, aus diesem Grund kann und will ich nicht allzuviel von den Quests verraten, schließlich spielt sich dieses Spiel noch besser, wenn man komplett ohne Spoiler herangeht. Ich spiele auf einem relativ schwachen Mittelklasse PC mit einer Nvidia Geforce 9600 GT, 4GB Ram und einem Dualcore Prozessor, also erwartet bitte keinen Aufsatz über Technik bzw. Grafik ;-)

Die Spielwelt

Skyrim spielt in dem gleichnamigen Gebiet auf der Elder Scrolls Welt Nirn und liegt im Norden der Oblivion Landschaft Cyrodil. In Skyrim leben die hochgewachsenen und kräftigen Nord, und die Landschaft ist geprägt von Eismeeren und Schneewüsten. Allerdings gibt es auch an gewissen Stellen tatsächlich Grasländer (vornehmlich im Süden). Die vorerst befürchtete Eintönigkeit dieser Landschaft stellt sich zu keiner Zeit ein, da sich oftmals spannende Wasserfälle, Schluchten, Flüsse oder Seen auftun. Zu keiner Zeit hat man hier das Gefühl, dass wie bei Oblivion der Zufallsgenerator zum Einsatz kam. Die Städte bieten schöne und abwechslungsreiche Ansichten, und sie unterscheiden sich noch stärker als die Städte Oblivions. Zum üblichen Landschaftsbild kommen noch die altbekannten Ruinen, Höhlen, Banditenlager usw. hinzu. Alles in allem sehr gut gelungen, jedoch gibt es trotz der schönen Landschaft ein Manko: das Erreichen mancher Dungeons gestaltet sich aufgrund fehlender Klettermöglichkeiten sehr schwierig, teilweise braucht man den 'noclip' Befehl um überhaupt einen Berg erklimmen zu können. Zwar eine seltene Situation, aber dennoch sehr nervig.

Die Atmosphäre

Die Grafik hat sich im Vergleich zu Oblivion stark verbessert, das merkt man vor allem an den Gesichtern der Akteure. Aufgrund meines recht schwachen Systems kann ich nicht wirklich sagen wie gut Skyrim im Gegensatz zu anderen Titeln wirklich aussieht, aber ich finde, das die Grafik positiv zur Atmosphäre beiträgt.
Die Übersetzung ins Deutsche hat dieses mal gut funktioniert. Zu keiner Zeit begegnet man wie in Oblivion einem Tr. d. st. Leb.en.wiederherstellung und ähnlichen No-Gos. Bei der Übersetzung hat man sich entschieden alle Ortschaften (auch Städte) gleich mitzuübersetzen. Es gab Beschwerden darüber, aber ich halte das für eine gute Entscheidung die sich keinesfalls schlecht auf die Atmosphäre auswirkt.
Ebenfalls verbessert haben sich die Dialoge, sie wirken aber dennoch etwas statisch. Die Sprecher machen einen hervorragenden Job, leider sind es wieder etwas wenige. Ein besonders schlimmer Atmosphärekiller sind die Mimiken und Gestiken der NPCs. Es gibt keine. Ein vor Wut brüllender Nord der auf Blutrache sinnt hat genau den gleichen Gesichtsausdruck wie der Tavernenbesitzer der mir ein Bett anbietet.
Hier gibt es also wieder Nachholbedarf, das war in den anderen Bethesda Spielen auch nicht sehr vorbildlich gelöst.
Immerhin merkt man diesmal wirklich die Arbeit der Entwickler. Es gibt keine sinnlosen NPCs mehr, jeder den ich bisher traf hatte einen Eigennamen und viele waren in Quests involviert. Vorbei sind die Zeiten in denen 500 Bauern zufallsgeneriert wurden um die Welt zu füllen.

Das Abenteuer

In diesem Punkt können wenige Spiele Skyrim das Wasser reichen. Andere User sprachen es bereits an und ich kann es nur bestätigen: es gibt wirklich an jeder Ecke etwas zu tun. Es gab sogar eine Phase in der ich keine weiteren Quests mehr annahm und die abgearbeitet habe, die in meinem Tagebuch standen. Es gab schon beim Vorgänger viel zu tun, aber hier hat man nochmal eine Schippe draufgelegt. Ob einfach nur erkunden, für die Gilden arbeiten oder den Daedra dienen- es gibt alles was das Herz begehrt. Ich werde an dieser Stelle absichtlich nichts zu den Quests verraten, aber lasst euch gesagt sein, dass sie es wirklich in sich haben. Die Gilden sind epischer, die Quests einfallsreicher und die Daedra sogar noch bösartiger als bei Oblivion.
Die Gewölbe machen auch einen guten Eindruck und scheinen sich von denen des Vorgängers abzuheben. Sie unterscheiden sich diesmal z.T. sehr stark voneinander und oftmals stolpert man über kleine und große Quests während man darin umherstreift.

Ausrüstung, Kampf und Erfahrung

Die Ausrüstung hat sich kaum verändert. Einzige große Änderung ist das Zusammenfügen von Brustpanzern und Waffenröcken. Die Gegenstände erfolgen erneut einer groben Aufteilung in Eisen, Stahl, Zwerfen, Elfen, Vulkanglas, Ebenerz und Daedrisch. Es gibt unter anderem einige Zwischenstufen (z.B. Nord- oder Falmerwaffen) aber im Großen und Ganzen gibt es hier eine Ähnlichkeit zu Oblivion. Die Ausrüstung hat keinen Zustand mehr, d.h. ein Schwert zerbricht niemals. Damit entfällt das nervige Reparieren des Vorgängers. Die Schmiedefertigkeit wurde umgewandelt und nun ist es möglich eigene Dinge aus vorher gesammelten und geschmolzenen Metallen herstellen. Zu den weiteren Handwerksberufen kann ich als Schmied nichts sagen, aber ich ließ mir versichern dass sie ähnlich sinnvoll und gut umgesetzt sind.
Das Kampfsystem ist wieder altbekannt und wurde durch ein paar Finessen verfeinert. Beispielsweise lassen sich jetzt 2 Waffen führen, und der Bögen muss länger gespannt werden. Die Belegung der Hände ist komplett frei (-> links der Feuerzauber, rechts das Schwert). Dies fügt sich gut ein und bereichert das simple aber gute Kampfsystem.

Das Levelsystem ist wieder an das aus den vorherigen Elder Scrolls Teilen bekannte 'learn by doing' Prinzip angelehnt. Durch Einsetzen einer Fertigkeit wird diese verbessert (bzw. durch Trainer). Bei genügenden Verbesserungen einer Fertigkeit erreichen wir den Leveleinstieg. Die erst gefürchteten 'Perks' beschränken sich auf normale Boni und sind zu keiner Zeit fehl am Platz. Viele dieser 'Perks' entsprechen auch den Talenten die man bekam wenn man eine Fertigkeit in Oblivion jeweils auf 25, 50, 75 oder 100 Punkte verbessert hatte, z.B. dass sich rennen oder laufen nicht mehr auf die Entdeckungswahrscheinlichkeit auswirken. Daneben gibt es auch Perks die einfache Boni auf Kampffähigkeiten geben (+20% Schaden mit Bögen). Die Levelaufstiege verlaufen schneller als in Oblivion und die Maximalstufe liegt bei 50 (mathematische Höchstgrenze irgendwo bei Level 70).

Technisches

Die schmucke Grafik und die Vertonung sind die guten Aspekte der Technik von Skyrim. Ab und an las ich in den Kommentaren, dass das Spiel stark verbuggt sein soll, davon merke ich jedoch überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil, für ein Bethesda Spiel ist Skyrim erstaunlich flüssig und fehlerlos. In meiner kompletten Spielzeit ist mir ein einziger Bug aufgefallen: der Schnee leuchtete seltsam lila auf, aber nach einmal neu laden war das Problem verschwunden.
Dennoch kann ich nicht verleugnen dass es auch schlechte Seiten gibt. Der augenscheinlichste und gravierendste Fauxpas der Entwickler ist das Menü. Das riecht geradezu nach Xbox 360. Natürlich gewöhnt man sich nach längerem Spielen daran, aber schön reden will ich nichts. Es ist zum Teil wirklich sehr schwammig und das Suchen nach einem Gegenstand kann zum Teil auch etwas dauern. Ich hoffe hier wird bald Abhilfe geschaffen, entweder durch Patch oder durch eine Mod, das ist mir gleich.

Fazit

Eins vorweg: das von Vielen in Lestertests propagierte 'BESTES RPG ALLER ZEITEN 100/100!!!!!' ist Skyrim natürlich nicht, deswegen sind die bereits genannten einfach zu störend. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte stark, und man kann (ich kann zumindest) schnell darüber hinwegsehen während man sich in der Welt verliert. Gute Arbeit von Bethesda, die das bereits sehr gute Oblivion noch einmal stark übertroffen haben, nur schade dass sie erneut ein paar wenige alte Schwächen mitgenommen haben. Alles in allem eine klare Kaufempfehlung für alle die mit Rollenspielen etwas anfangen können, Skyrim ist für mich klar das Spiel des Jahres und der bislang beste Elder Scrolls Teil.


Kommentare(3)
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