CPU oder Grafikkarte aufrüsten?
Das Gespann aus Prozessor und Grafikkarte bestimmt die 3D-Performance maßgeblich. Daher sollten die beiden Leistungsträger perfekt harmonieren, sonst bremsen sie sich gegenseitig aus. Wenn Sie aufrüsten wollen, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Sie ambesten in eine neue Grafikkarte oder einen neuen Prozessor investieren. Zwar hat meistens die Grafikkarte den größten Einfluss auf die Spieleleistung, ohne den passenden Prozessor werden aber selbst High-End-Platinen wie eine Radeon HD 5870 extrem ausgebremst und das System leistet mitunter nicht mehr als mit einer mehrere Jahre alten Einsteigerkarte wie der Geforce 9600 GT. Das sehen Sie sehr deutlich in unseren Benchmarks, für die wir vier Grafikkarten unterschiedlicher Leistungsklassen mit ebenso vielen Prozessoren gemessen haben. Resultat: Mit einem Single-Core-Prozessor wie dem Pentium 4 / 3,0 GHz nutzt in aktuellen Spielen auch die schnellste Grafikkarte nichts, denn die fps-Leistung wird allein durch die lahme CPU bestimmt.
Wie die Benchmark-Grafik zeigt, liegen alle Grafikkarten mit dem Pentium 4 3,0 GHz gleich auf und schaffen nicht einmal 20 fps. Wenn Sie die Grafikkarten dagegen mit dem aktuelleren Core 2 Duo E6600 mit 2,4 GHz und zwei Rechenkernen koppeln, steigt die Leistung unabhängig von der Grafikkarteummehr als das Doppelte. Außerdem treten die Leistungsunterschiede zwischen den 3D-Chips mit dem Core 2 Duo E6600 deutlich hervor: Die Geforce 9600 GT ist die langsamste Karte im Test, darauf folgt die Radeon HD 4850, dann die Geforce GTX 260 und letztendlich die Radeon HD 5850. Die Frameraten liegen jetzt trotz der 22-Zoll-Auflösung 1680x1050 sowie maximalen Details im spielbaren Bereich über 30 fps. Mit einer Triple-Core-CPU wie dem Phenom II X3 oder einem Quad-Core wie dem Core 2 Quad Q6600 werden die Unterschiede zwischen den Grafikkarten noch deutlicher.
Während Geforce 9600 GT und Radeon HD 4850 durch die zwei zusätzlichen Rechenkerne des Q6600 gegenüber dem E6600 praktisch keine Leistung hinzugewinnen, legen Geforce GTX 260 und Radeon HD 5850 nochmal erheblich zu. Geforce 9600 GT und Radeon HD 4850 stoßen also mit dem Dual- Core-Prozessor an ihre Leistungsgrenzen und profitieren nicht durch die Kombination mit X3 720 oder Q6600. Für Geforce GTX 260 und Radeon HD 5850 schafft der Quad-Core-Prozessor dagegen Luft für noch höhere 3D-Leistung.
Single-Core ist tot
Mit einer Single-Core-CPU nützt in aktuellen Titeln auch die schnellste High-End-Grafikkarte nichts mehr. Falls Sie jedoch einen einigermaßen flotten Dual- Core-Prozessor wie den Core 2 Duo E6600 besitzen, lohnt sich das Aufrüsten der Grafikkarte. Zwar wird dann etwa eine DirectX-11-Platine wie die Radeon HD 5850 in der gemessenen Auflösung von 1680x1050 limitiert, die Leistungsreserven der HD 5850 können Sie dafür in eine höhere Auflösung sowie Bildverbesserungen wie Kantenglättung und anisotrope Filterung investieren. Der perfekte Partner für eine High- End-Grafikkarte ist aber eine Triple- oder Quad-Core-CPU. Selbst der zweieinhalb Jahre alte Core 2 Quad Q6600 verhilft einer schnellen Grafikkarte in aktuellen Titeln wie Colin McRae: Dirt 2 zu einer spürbar höheren Performance.
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