Das Provisorium
Als der Amiga 1985 herauskam, befanden die Commodore Ingenieure das Betriebssystem als zu fehlerhaft um es auf einem ROM-Baustein im Inneren unterzubringen. Das wiederum war fatal, weil der Amiga somit nicht gleich booten konnte wie es damals bei den PCs üblich war. Stattdessen entwarfen die Ingenieure einen Workaround namens "Writable Control Store/WCS", welcher auf einem Daughterboard untergebracht, mit dem Motherboard verbunden wurde. Das WCS besaß 256kB Speicher welcher ausschließlich dazu diente, ein Betriebssystem zum Starten von Diskette zu laden.
Er verliert sein Gesicht
Der Motorola 68000
Auf dem Motherboard kann man dann auch den Motorola 68000 Prozessor finden, welcher mit relativ flotten 8MHz arbeitete und sowohl 16- als auch 32-Bit Betrieb beherrschte. Links neben dem Prozessor sieht man zwei MOS 8520 CIA Chips, die sich um die seriellen und parallelen Schnittstellen kümmert. Darunter befinden sich die ROMs mit der Firmware um das Booten von einer Diskette zu ermöglichen.
Die Schwestern der CPU
Das Geheimnis des Amiga waren aber seine speziell entwickelten Coprozessoren, welche man auf diesem Bild sehen kann. Alle drei hatten weibliche Namen: Paula kümmerte sich um Sound und Disketten, Agnus verwaltete kunstvoll den Speicher und übernahm ein paar grafische Coprozessor Aufgaben und Daphne, Vorgängerin des später bekannteren Denise Chips, zeigte sich für die beeindruckende Grafikausgabe des Amiga 1000 verantwortlich. Zusammen waren diese drei Prozessoren das Herz und die Seele dieses leistungsfähigen Computers. Und obwohl der Amiga seiner Zeit voraus war, so wurde er doch schon bald von IBM Kopien überholt. Trotz allem oder genau deswegen wird er auch heute noch von einer treuen Fangemeinde weltweit betreut.
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