Seite 2: So funktionieren Touch-Displays - in iPad, iPhone, Android & Co.

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Druck auf Glas

Kapazitives Touch: Ein gleichmäßiges elektrisches Feld wird durch den Finger gestört. Quelle: VISAM GmbH Kapazitives Touch: Ein gleichmäßiges elektrisches Feld wird durch den Finger gestört. Quelle: VISAM GmbH

Die resistive Technik wurde großenteils von der kapazitiven verdrängt. Dieser Touchscreen besteht aus einer Glasplatte, die beidseitig transparent mit Metalloxyd beschichtet ist. Die Beschichtung in Streifenform lässt ein Gitter entstehen, an dessen Kreuzungspunkten viele kleine Kondensatoren entstehen. Diese erzeugen ein elektrisches Feld, welches sich bei Haut-Berührung über den Kreuzungspunkten verändert. Der menschliche Körper leitet nämlich Strom. X- und Y-Koordinaten werden nun ermittelt, indem auf beiden Seiten der Glasplatte der ankommende, veränderte Strom gemessen wird.

Das kapazitive Touchscreen ortet den Finger anhand der Änderung eines elektrischen Feldes. Quelle: electronics.howstuffworks.com Das kapazitive Touchscreen ortet den Finger anhand der Änderung eines elektrischen Feldes. Quelle: electronics.howstuffworks.com

Was passiert bei der Eingabe mit mehreren Fingern, dem Multitouch? Hier muss die Auswertungselektronik mehrere Berührungspunkte gleichzeitig erkennen. Weil die Ströme an allen Gitterstreifen (X- und Y-Achse) gleichzeitig ausgelesen werden, ist das aber möglich. Sogar vier oder mehr Berührungspunkte können erfasst werden.

Vorteile: Keine Kalibrierung notwendig. Langlebiger und unempfindlicher als resistives Touch. Weil bereits leichteste Berührungen erfasst werden, eignet sich Kapazitiv deutlicher besser für Bedienvorgänge wie Scrollen, Verschieben oder Multi-Touch mit mehreren Fingern. Höhere Optische Transparenz als resistives Touch

Nachteile: Ohne die elektrisch leitende Haut funktioniert es nicht. Stift, Fingernagel oder Handschuhe machen die Bedienung unmöglich. Unter Umständen ist das leitfähige Netz auch mit dem bloßen Auge sichtbar.

Geräte: So gut wie jedes Multitouch-Gerät hat ein kapazitives Display.
Notebook-Mausersatz, Apple iPad, Samsung Galaxy Tab, Acer Liquid, Acer neoTouch, Apple iPhone 3GS, iPhone 4, Blackberry Storm 2, HTC Desire, LG Electronics P500 Optimus One, Motorola Milestone 2, Nokia C7/C6/N8, All-In-One Touchscreen PCs wie Acer Aspire Z5710 oder ASUS Eee Top ET2010AGT, Hybride-Multitouch-Systeme wie ASUS Eee PC T91

Tippen per Spule

Das induktive Touchscreen benötigt einen speziellen Stift, den Digitizer-Pen Quelle: mybamboo.eu Das induktive Touchscreen benötigt einen speziellen Stift, den Digitizer-Pen Quelle: mybamboo.eu

Die induktive Technik ist für mobile Endgeräte in der Consumer-Welt selten geworden, für Profi-Geräte oder Einsatzgebiete wie Ingenieurwesen, Medizin oder Bildung ist sie aber wichtiger denn je. Das induktive Touchscreen kann nur über spezielle Eingabestifte (Digitizer) mit einer integrierten Spule genutzt werden. Ein Magnetfeld, wie bei den kapazitiven Touchscreens erzeugt durch ein Netz aus Metalloxyd hinter dem Display, sendet elektromagnetische Wellen zum Stift hin. Dessen Spule erzeugt einen Strom und sendet damit ein Signal zur Positionsbestimmung. Dieses Signal wird durch horizontal und vertikal ausgerichtete Antennen empfangen, welche am Display angebracht sind. Die Antennen ändern ihren Funktionsmodus alle 20 Mikrosekunden zwischen Senden und Empfangen. Ein Controller kann mit den Daten die Position des Stiftes eindeutig ermitteln.

Die Bedienung mit dem Finger, wie sie heute in den Consumer-Geräte vorherrschen, entwickelte sich erst nach der induktiven Digitizer-Eingabe. Nach Microsofts Tablet PC Spezifikation Anfang der 90er Jahre war eine Bedienung mit Fingern gar nicht vorgesehen. Das induktive Touchscreen hat sich bei Grafiktabletts durchgesetzt, denn beim Zeichnen und Schreiben kann die Hand aufgelegt werden, ohne dass eine Eingabe erfolgt. Die Möglichkeit sehr exakter Eingaben ohne Störquellen hat auch eine Vielzahl von industrietauglichem Tablet-PCs oder Convertible-Laptops entstehen lassen.

Nachteile: Nur mit speziellen Eingabestiften nutzbar

Vorteile: In Schreibhaltung ruft der Handballen keine Reaktion hervor. Die Bildschirmoberfläche kann aus Glas oder einem ähnlich robusten Material bestehen. Die Stiftposition kann auch dann ermittelt werden, wenn selbiger die Oberfläche nicht berührt. Der erzeugte Induktionsstrom kann für Knöpfe oder Druckmesser verwendet werden, die ermitteln, wie fest der Stift auf die Oberfläche gedrückt wird. Im fortschrittlichen Einsatz kann der Neigungswinkel des Stiftes erkannt werden. Korrekte Eingaben sind auch möglich, wenn das Gerät mit Schmutz, Staub oder Spritzwasser bedeckt ist. Die Stifte benötigen keine Batterien.

Wacom Cintiq 21UX: Auf einem Grafik-Display kann wie mit einem echten Stift gezeichnet und geschrieben werden. Quelle: WACOM EUROPE GMBH Wacom Cintiq 21UX: Auf einem Grafik-Display kann wie mit einem echten Stift gezeichnet und geschrieben werden. Quelle: WACOM EUROPE GMBH

Geräte: Grafiktabletts, wie IC Intracom Manhattan oder Wacom Bamboo; Profi Grafik-Displays, wie Wacom Cintiq 12WX

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