Seite 4: Das Voodoo-Zeitalter - Wie 3dfx die Welt der PC-Grafik veränderte

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Voodoo 5 6000: 4x VSA-100 und 128 MB SDRAM

3dfx sucht zunächst sein Heil in der Entwicklung einer wahren Monster-Karte, der Voodoo 5 6000. Mit gleich vier VSA-100-Chips und 128 MB SDRAM ausgestattet, benötigt die Karte mehr Strom, als die AGP-Schnittstelle zur Verfügung stellen kann. Daher soll das externe Netzteil Voodoo Volts mit der Grafikkarte ausgeliefert werden. Die meisten Prototypen besitzen aber auch einen Molex-Stromanschluss, wie er später von Nvidia und ATI bei Grafikkarten verwendet wird.

Doch die immer ernster werdende finanzielle Lage von 3dfx sorgt dafür, dass die Voodoo 5 6000 nie auf dem Markt erscheint, obwohl die letzten Prototypen vermutlich bereits nah an die Qualität einer Serien-Karte herankommen.

Später durchgeführte Tests mit diesen Karten, deren Stabilitätsproblem von einem ehemaligen 3dfx-Mitarbeiter behoben wurde, bescheinigen der Voodoo 5 6000 eine Leistung, die selbst die Geforce 2 Ultra und die Radeon 7500 übertrifft. Sogar die Geforce 3 wird in manchen Benchmarks geschlagen.

Die mit vier VSA-100-Grafikchips und 128 MByte Videospeicher bestückte Voodoo 5 6000 erreicht nur Prototypenstatus und gelangt nicht in den Handel. Die mit vier VSA-100-Grafikchips und 128 MByte Videospeicher bestückte Voodoo 5 6000 erreicht nur Prototypenstatus und gelangt nicht in den Handel.

Die Voodoo 4 4500 kommt zu spät auf den Markt

Statt die zwar schnelle, aber teure Voodoo 5 6000 zu veröffentlichen, bietet 3dfx mit der Voodoo 4 4500 eine günstige Karte mit ansprechender Leistung an, die jedoch im Oktober 2000 zu spät auf den Markt kommt, um die Lage von 3dfx zu verbessern.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Nvidia außerdem bereits die Geforce 3 für Januar 2001 angekündigt. Glide wird zudem nach und nach von DirectX verdrängt. Da 3dfx Anfang 1999 erklärt hatte, in Windows 2000 nur OpenGL und Glide unterstützen zu wollen, legen sich immer mehr Spieler lieber eine augenscheinlich zukunftssichere Karte von Nvidia oder ATI mit DirectX-Unterstützung zu oder warten gar auf die Geforce 3.

Die letzte veröffentlichte Grafikkarte von 3dfx: Die Voodoo 4 4500 besitzt einen VSA-100-Chip mit 166 MHz, ihm zur Seite stehen 32 MByte Videospeicher. Die letzte veröffentlichte Grafikkarte von 3dfx: Die Voodoo 4 4500 besitzt einen VSA-100-Chip mit 166 MHz, ihm zur Seite stehen 32 MByte Videospeicher.

Das Ende naht

3dfx versucht, sich durch die Entwicklung des VSA-101 mit DDR-RAM-Unterstützung, den Verkauf von STB Technologies und eine neue Firmenstruktur zu retten. Doch selbst der Verkauf vieler Rechte an technischen Entwicklungen im November 2000 bringt nicht mehr genügend Kapital, um das Aus zu verhindern.

Die Entwicklung der nächsten Chipgeneration Rampage, die auf Spectre-Karten erscheinen und deutlich schneller sein sollte, ist bereits weit gediehen, hat jedoch unter den Problemen und Strategieänderungen gelitten. Einige Kreditgeber haben zudem bereits beschlossen, ein Insolvenzverfahren gegen 3dfx zu beantragen. Damit steht die Firma nur noch vor der Wahl, in Konkurs zu gehen oder einen Käufer zu finden.

Am 15. Dezember 2000 endet die Geschichte einer der wichtigsten Firmen in der Geschichte der PC-Grafik mit einer letzten Pressemitteilung des 3dfx-Gründers Scott Sellers, die den Kauf von 3dfx durch den Konkurrenten Nvidia für 112 Millionen US-Dollar bekannt gibt. Viele Entwickler des Rampage-Teams wechseln ebenfalls zu Nvidia und arbeiten dort an einem Projekt, das als Geforce FX das erste Debakel für Nvidia werden wird.

Die Gründe für den Niedergang, zu denen sicher viele hausgemachte Fehler gehören, werden noch immer diskutiert. Doch auch 18 Jahre nach dem Ende bleibt unbestritten, dass 3dfx die PC-Grafik für immer verändert hat und 3D-Spielen zum Durchbruch verhalf.

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20 Jahre GameStar: Retro-PC - Wir bauen einen High-End-Spiele-PC von 1997 zusammen. Video starten 16:58 20 Jahre GameStar: Retro-PC - Wir bauen einen High-End-Spiele-PC von 1997 zusammen.

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