Morphological Anti-Aliasing (MLAA)
Morphological Antialiasing ist ein Kantenglättungsmodus, der nur von AMDs Radeon- Modellen unterstützt wird, und das auch erst seit Radeon HD 6870und Radeon HD 6850. Im Vergleich zu normalem MSAA arbeitet MLAA als reiner Post-Processing- Filter. Das bedeutet, dass die Kantenglättung nicht bereits bei der Entstehung des Bildes angewendet, sondern über das bereits fertige Bild gelegt wird, bevor es an den Monitor geschickt wird. Dabei untersucht MLAA das Bild auf Kanten mit einem starken Kontrast, beispielweise die Spitze des Turmes vor den weißen Wolken in unserem WoW-Testbild. Im nächsten Schritt verwischt MLAA die Konturen leicht und erzeugt so den Eindruck von geglätteten Kanten. Da die Technik allerdings das ganze Bild anfasst, werden auch Kanten geglättet beziehungsweise verwischt, die besser unangetastet bleiben sollten – zum Beispiel Schriften im Chat oder Ähnliches. Bei der Leistung kann MLAA nur bedingt überzeugen. Je nach Grafikkarte frisst MLAA bis zu 35 Prozent Leistung und liefert dabei ein sichtbar schlechteres Bild als 4x MSAA.
Starke Kontraste machen die Notwendigkeit von Kantenglättung besonders deutlich.
Custom Filter Anti-Aliasing (CFAA)
Neben normalem MSAA unterstützten Radeon-HD-5000-Karten wie die Radeon HD 5870noch angepasste Kantenglättungsmodi (CFAA), AMD nennt diese »Narrow-tent«, »Wide-tent« sowie »Edge-detect«. Im Gegensatz zu herkömmlichem MSAA (im Treiber »Box« genannt) beziehen diese Verfahren zusätzliche Pixel in der Nachbarschaft der zu glättenden Pixel mit in die Berechnung ein. Das sorgt auf der einen Seite für weichere Übergänge an harten Kanten, hat aber auch den Nebeneffekt, dass das komplette Bild unscharf wird. Wide-tent reagiert hierbei etwas aggressiver als Narrow-tent, da mehr und weiter entfernte Subpixel zum Einsatz kommen. Der Edge-detect-Modus geht subtiler vor und glättet nur die Polygon-Kanten mit CFAA. Dadurch vermatscht nicht mehr das ganze Bild, sondern nur Teilbereiche. Allerdings kamen nicht alle Spiele problemlos mit den CFAA-Modi zurecht und produzierten teilweise Bildfehler, weshalb AMD bei der Radeon-HD-6000-Serie die Modi Narrow- und Wide-tent gestrichen hat. Auf die Leistung haben die unterschiedlichen CFAA-Einstellungen wenig Einfluss, sie benötigen nur wenig mehr als normales MSAA.
Die Standard-Einstellung für Multi Sampling Kantenglättung heißt bei AMD »Box« und glättet zuverlässig, wenn auch keine Textur-Kanten.
Coverage Sample Anti-Aliasing (CSAA)
Mit der Geforce 8 präsentierte Nvidia Ende 2006 eine weitere, speziell an Geforce- Karten angepasste Form der Kantenglättung, das Coverage Sample Anti Aliasing. CSAA basiert auf dem bekannten Multi Sampling, arbeitet aber durch die Einsparung von Arbeitsschritten wesentlich schneller, wenn auch nicht so exakt wie MSAA. Im optimalen Fall liefert 8x CSAA die Bildqualität von 8x MSAA, benötigt aber im Gegenzug nur die Rechenleistung von 4x MSAA. In unseren Beispielbildern erkennen Sie den Unterschied zwischen vierfachem und achtfachem Multisampling nur, wenn Sie genau hinschauen. So franst mit 4x MSAA die Kabine des Krans noch immer ein wenig aus, während 8x MSAA die Kanten wesentlich besser glättet. 8x CSAA reicht fast an die Qualitätsstufe von 8x MSAA heran, sieht hingegen ein gutes Stück besser aus als 4x MSAA, benötigt aber nur wenig mehr Leistung. CSAA können Sie im Geforce-Treiber nur dann erzwingen, wenn Sie die Kantenglättungseinstellungen auf »Die Anwendungseinstellung erweitern « stellen. Im Geforce-Treiber müssen Sie für CSAA-Modi die Werte 8x, 16x oder 32x auswählen. Mehr als 8x MSAA bekommen Sie aber auch bei 32x nicht geboten, in diesem Fall kombiniert der Treiber 8x MSAA mit 24x CSAA. Reines MSAA liefern Geforce-Karten nur in den Einstellungen 2x, 4x, 8xQ sowie 16xQ. Da der Treiber nicht verrät, wie sich welcher Kantenglättungsmodus aufschlüsselt, finden Sie die Angaben rechts in der Tabelle.
Mit vierfachem Multisampling (MSAA) fransen die Kanten noch leicht aus.
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