Welche CPU zu welcher Grafikkarte? - 70 Benchmarks klären auf

Damit alle Komponenten ihre volle Leistung ausschöpfen, müssen Grafikkarte und Prozessor zueinander passen. Wir messen nach, worauf Sie beim Upgrade achten sollten.

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Auch wenn die meisten Qualitätseinstellungen in Spielen die Grafikkarte betreffen und diese häufig das entscheidende Stück Hardware ist, spielt der Prozessor eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn ein veralteter Prozessor kann die Grafikkarte ausbremsen. Umgekehrt hilft auch eine brandneue Quad-Core-CPU wenig, wenn die Grafikkarte nicht mitkommt.

Beim Aufrüsten sollten Sie also zunächst prüfen, ob es sich eher lohnt, in einen neuen Prozessor zu investieren, oder ob doch ein Grafikkarten-Upgrade fällig ist. Unsere Benchmarks verschaffen Ihnen den dazu nötigen Überblick, indem wir fünf Grafikkarten aus verschiedenen Leistungsklassen mit sieben Prozessoren kombinieren, die sich in Architektur, Takt und Kernanzahl unterscheiden. Um für klare Verhältnisse zu sorgen, enthält unser Parcours mit Dirt 2 einen Benchmark, der vor allem von einer schnellen 3D-Karte profitiert, und mit Anno 1404 ein Spiel, das besonders viel Prozessorleistung erfordert. Alle Benchmarks haben wir in der 24-Zoll-Auflösung 1920x1200 mit maximalen Details, aber ohne Bildverbesserungen wie Kantenglättung durchgeführt.

Eine so schnelle Grafikkarte wie die Radeon HD 5850 braucht wenigstens eine Dual-Core-CPU als Spielpartner, sonst kann sie ihre Leistung nicht entfalten. Eine so schnelle Grafikkarte wie die Radeon HD 5850 braucht wenigstens eine Dual-Core-CPU als Spielpartner, sonst kann sie ihre Leistung nicht entfalten.

Unterschiedliche Ansprüche

Schnell wird ersichtlich, dass in Dirt 2 auch ältere Zweikernprozessoren noch für flüssiges Spielen genügen, die Grafikkarte aber trotzdem ausbremsen: Während der Leistungsunterschied zwischen einer Geforce 8800 GT und einer Radeon HD 5850 mit einem Core 2 Duo E6750 nur rund 25 Prozent beträgt, verdoppelt sich die Leistung der HD 5850 mit schnellen Vierkernern wie dem Phenom II X4 965 (8800 GT: 39,9 fps, HD 5850: 79,6 fps). Ganz anders belastet Anno 1404 den Prozessor: Das Handeln der KI und der unzähligen Einwohner, das Kalkulieren der Produktionskapazitäten und so weiter – in einem Aufbauspiel hat die CPU in der Regel mehr zu tun als in einem Rennspiel. Dementsprechend bleibt die Performance mit dem Core 2 Duo E6750 in Anno 1404 konstant um die 30 Bilder pro Sekunde – selbst mit der stärksten getesteten Grafikkarte, der Geforce GTX 480. Es hängt also auch von Ihren spielerischen Vorlieben ab, wie oft ein CPU- oder Grafikkarten-Upgrade nötig ist. Eher linear angelegte, actionreiche Titel brauchen im Allgemeinen mehr 3D-Power, aber weniger Prozessorleistung als komplexe, KI-lastige Titel wie Strategiespiele.

Der Prozessor am Limit

In manchen Spielen bringt ein Vierkernprozessor mehr als eine schnellere Grafikkarte. In manchen Spielen bringt ein Vierkernprozessor mehr als eine schnellere Grafikkarte.

Durch alle Benchmarks hindurch zeigt sich, dass schnelle Grafikkarten mit Zweikernprozessoren mit weniger als 3,0 GHz Taktfrequenz unterfordert sind. Der Core 2 Duo E6750 mit 2,67 GHz erreicht in Anno 1404 stets um die 30 fps, egalwelche Grafikkarte im Rechner steckt. Auch im deutlich stärker von der Grafikkarte beeinflussten Dirt 2 nutzt mehr 3D-Leistung dem mittlerweile angegrauten Zweikerner kaum noch: DerWechsel von der Geforce 8800 GT auf die Geforce GTX 480 bringt dem Core 2 Duo E6750 magere zehn Frames mehr (34,0 zu 44,9 fps). Deutlich mehr profitiert da schon der Phenom II X3 720 mit seinen drei 2,8-GHz-Kernen: In Anno 1404 steigt die Leistung des X3 720 durch den Wechsel von der Geforce 8800 GT auf die Radeon HD 4850 von 33,5 auf 41,5 fps. Eine nochmals schnellere Grafikkarte beschleunigt den Dreikerner in Anno 1404 aber nichtweiter – egal ob mit Geforce GTX 285, GTX 480 oder Radeon HD 5850, die Leistung bleibt stets auf etwa 40 fps limitiert. In Dirt 2 dagegen legt der Phenom II X3 720 durch eine stärkere Grafikkarte kräftig zu: von 39,6 fps mit der 8800 GTüber 44,5 fps mit der HD 4850 bis hin zu satten 70,5 fps mit der GTX 480.

Welche unterschiedlichen Anforderungen die beiden Benchmark-Titel Anno 1404 und Dirt 2 an die CPU stellen, zeigt sich besonders deutlich beim Core i5 650: In Anno 1404 kann sich der 3,2 GHz flotte und per Turbo sogar bis zu 3,46 GHZ schnelle Core i5 650 mit seinen zwei Rechenkernen nur gegen den mit 2,8 GHz deutlich langsamer getakteten, aber mit drei Rechenkernen ausgestatteten Phenom II X3 720 behaupten (40,2 zu 40,8 fps, Geforce GTX 480). In Dirt 2 zieht der Dual-Core-Prozessor dank seines wesentlich höheren Taktes dann aber weit am Dreikerner vorbei (83,8 zu 70,5 fps, GTX 480). Auch bei Vierkernern lohnen sich ein hoher Takt und eine aktuelle Prozessorarchitektur, denn die Leistung steigt erheblich, solange eine potente Grafikkarte mitspielt: In Kombination mit einer Geforce GTX 480 oder Radeon HD 5850 liegen im CPU-abhängigen Anno 1404 gut 50 Prozent Leistungsunterschied zwischen dem in die Jahre gekommenen Core 2 Quad Q6600 mit 2,4 GHz und dem Core i7 870 mit 2,93 GHz. Im eher von der Grafikkarte limitierten Dirt 2 sind es in derselben CPU-Grafikkarten-Konstellation immerhin noch gut 30 Prozent (siehe Benchmarks auf der folgenden Seite).

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