Seit dem ersten Mikroprozessor von Intel, dem 4004 aus dem Jahr 1971, wurden neue Intel-Prozessoren immer mit einer Zahlenreihenfolge bezeichnet. Weil diese Bezeichnungen oft von anderen Herstellern wie AMD annähernd kopiert wurden (etwa AMDs AM486), wechselte Intel vom 486 nicht auf den 586, sondern erschuf vor zwei Jahrzehnten eine markenrechtlich schützbare Bezeichnung: Der »Pentium« war geboren.
Zum 20-jährigen Jubiläum dieser Marke hat Intel eine passende »20th Anniversary Edition« entworfen, die auf der Haswell-Architektur basiert und über zwei Kerne mit freiem Multiplikator verfügt. Außerdem unterstützt diese CPU alle modernen Funktionen, wie zum Beispiel die Stromsparmechanismen oder hardwarebeschleunigten H.264-Decoder.
Aus dem gleichen Anlass widmen wir uns der Geschichte der Marke Pentium vom High-End-Prozessor zum Low-Cost-Modell und gehen auf die technischen Unterschiede zwischen den vielen verschiedenen Varianten der Pentium-Reihe ein, die PC-Spielern viele Jahre lang mehr oder weniger Leistung zur Verfügung gestellt hat.
Pentium (P5/P54C) (1993-1996)
Der Name Pentium ist eine Kombination aus dem griechischen Wort für die Zahl Fünf und der Endung »-ium«, die sonst oft bei chemischen Elementen verwendet wird. Er soll zum einen ausdrücken, dass es sich um Intels fünfte Prozessorgeneration handelt und zum anderen, dass ein Pentium-Prozessor ein elementarer Bestandteil des PCs ist.
Intel änderte bei der neuen P5-Architektur einiges gegenüber dem Intel 486. Obwohl neuere Versionen des 486ers auch schon mit 800 Nanometer Strukturbreite gefertigt wurden, brachte Intel mit dem gleichen Fertigungsprozess mehr als doppelt so viele Transistoren auf einem Chip unter (3,1 Millionen).
Bei einer Betriebsspannung von 5,0 Volt erreichten die ersten Modelle eine Taktrate von 60 und 66 MHz, was gegenüber dem i486DX2 keine Steigerung war. Doch durch die sogenannte »superskalare« Architektur konnte der Pentium zwei Operationen in einem Takt ausführen. Dadurch erreicht ein P5-Pentium trotz gleichbleibendem Takt theoretisch die doppelte Rechenleistung eines Intel 486.
Eine weitere Neuerung gegenüber dem 486 ist der geteilte interne L1-Cache, bei dem die Instruktionen und die zwischengespeicherten Daten jeweils über einen eigenen 8 Kilobyte großen Speicher verfügen. Dadurch werden die Latenzen verbessert und die Lese- und Schreibkonflikte reduziert.
In Verbindung mit mehreren anderen Verbesserungen, wie zum Beispiel einer schnelleren Gleitkommaeinheit und der 64-Bit-Speicheranbindung, machten den Pentium auch in der Praxis je nach Anwendung fast doppelt so schnell wie einen i486DX2.
Fast genau ein Jahr nach der Markteinführung der P5-Architektur veröffentlichte Intel eine überarbeitete Version mit dem Namen P54C. Die wichtigsten Unterschiede gegenüber der P5-Architektur ist die geschrumpfte Strukturbreite von 600 Nanometern, die eine geringere Betriebsspannung und höheren Takt erlaubt.
Die neuen Modelle benötigen nicht mehr 5 sondern nur noch 3,3 Volt und erreichen je nach Prozessor bis zu 100 MHz. Bis 1996 verbesserte Intel die Architektur immer weiter und steigerte wieder und wieder den Takt, bis im Juni 1996 das Flaggschiff mit 200 MHz erschien.
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