Seite 2: Intel Core i7 6700K - Skylake gegen Haswell

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Neuer Sockel, Speicher und Chipsatz

Skylake unterstützt den neuen DDR4-Speicher, der Z170-Chipsatz bietet außerdem deutlich mehr PCI Express-Lanes als seine Vorgänger, wie dem Z97. Skylake unterstützt den neuen DDR4-Speicher, der Z170-Chipsatz bietet außerdem deutlich mehr PCI Express-Lanes als seine Vorgänger, wie dem Z97.

Deutlich größer sind die Auswirkungen des neuen Sockels und der veränderten Speicher-Unterstützung. Skylake läuft nur auf Mainboards mit dem Sockel 1151, während Haswell noch den Sockel 1150 voraussetzt. Bei einem Wechsel zu Skylake wird außerdem in vielen Fällen zusätzlich neuer Arbeitsspeicher nötig werden, da Skylake nur noch DDR4- und DRR3L-Ram unterstützt. DDR4 ermöglicht im Vergleich zu DDR3 bei geringerer Spannung deutlich höhere Taktraten, während DDR3L sich primär durch die niedrigere Spannung von DDR3-Speicher unterscheidet.

Mainboards mit teureren Chipsätzen wie dem Z170 setzen voraussichtlich nur auf DDR4-Speicher, der nicht in DDR3-Slots verbaut werden kann. Auf Platinen mit günstigeren Skylake-Chipsätzen wie dem B150 werden auch DDR3L-Slots vorhanden sein, die zu DDR3 prinzipiell kompatibel sind. Da in den meisten Spieler-PCs allerdings normaler DDR3-Speicher mit höheren Spannungen als DDR3L-Speicher verbaut ist, wird eine Mitnahme der alten Riegel beim Wechsel zu Skylake nicht immer möglich sein.

Update: Es gibt mittlerweile auch Mainboards mit Z170-Chipsatz, die ganz normalen DDR3-Speicher unterstützen, beispielsweise das Asus Z170-P D3. Es ist beim Wechsel zu Skylake also nicht zwingend nötig, neuen DDR4-Speicher zu kaufen – auch wenn wir prinzipiell eher dazu raten, den Speicher gleich mit auszutauschen.

Immerhin ist DDR3L-Ram praktisch zu gleichen Preisen wie DDR3-Speicher zu haben, auch bei DDR4 hält sich der Aufpreis in Grenzen. Zwei Riegel mit jeweils 8,0 GByte DDR3-Speicher kosten aktuell ungefähr 85 Euro (1.600 MHz), die gleiche Konstellation DDR4-Speicher schlägt mit circa 115 Euro zu Buche (2.133 MHz).

Feineres Übertakten, mehr PCI Express-Lanes

Über zwei weitere nennenswerte Änderungen dürfen wir ebenfalls jetzt schon berichten. Einerseits lassen sich Skylake-Prozessoren flexibler übertakten, andererseits bringen die neuen Chipsätze deutlich mehr Anschlussmöglichkeiten mit sich.

Die neuen Übertaktungsmöglichkeiten beziehen sich vor allem auf den Basistakt der CPU (BCLK), von dem bei Intel-Prozessoren seit mehreren Generationen auch andere Komponenten wie vor allem der PCI-Express-Bus abhängen. Dadurch ist eine Erhöhung des Prozessortakts über den Basistakt in der Regel nur in geringem Maß möglich, weil die anderen Komponenten teils deutlich empfindlicher als die CPU auf eine Erhöhung reagieren.

Wir benutzen DDR4-3000-RAM von Klevv (oben), das nicht in Slots für DDR3-Speicher (unten) passt. DDR4 ermöglicht im Vergleich zu DDR3 bei niedrigerer Spannung deutlich höhere Taktraten. Wir benutzen DDR4-3000-RAM von Klevv (oben), das nicht in Slots für DDR3-Speicher (unten) passt. DDR4 ermöglicht im Vergleich zu DDR3 bei niedrigerer Spannung deutlich höhere Taktraten.

Bislang ließen sich der Basistakt für Prozessor und Speicher deshalb zusätzlich in sogenannten »CPU Straps« stufenweise und unabhängig von anderen Komponenten erhöhen. Mit Skylake ist das nicht mehr nur in wenigen Stufen, sondern in einzelnen MHz-Schritten möglich. Bei den K-Prozessoren mit freiem Multiplikator dürfte eine Anhebung des besagten aber immer noch die einfachste Methode zum Übertakten bleiben.

Die neuen Anschlussmöglichkeiten von Skylake hängen primär damit zusammen, dass Intel Art und Anzahl der PCI Express-Lanes drastisch erhöht. Bislang waren acht PCI Express 2.0-Anbindungen das Maximum, beim neuen Z170-Chipsatz sind dagegen bis zu zwanzig (!) PCI Express 3.0-Lanes möglich.

Da über PCI Express unter anderem auch vergleichsweise neue Anschlussarten für schnelle Datenträger wie SATA Express oder M.2 realisiert werden, mussten die Mainboard-Hersteller bei den Vorgänger-Generationen häufig Zusatzchips von Realtek oder ähnlichen Firmen verbauen, um genug Bandbreite für die gewünschten Anschlüsse bereitstellen zu können, was mit Skylake kaum noch nötig sein wird. In der Praxis hat das allerdings für Spieler vorerst keine große Relevanz, gleiches gilt für die Erhöhung der maximalen USB 3.0-Ports von 6 (Z97) auf 10 (Z170).

Das neue Testsystem

Im Zuge des Skylake-Launches haben wir unser CPU-Testsystem komplett überarbeitet, was in erster Linie die Auswahl der Spiele betrifft. Wir setzen jetzt auf eine Mischung aus hardware-technisch anspruchsvollen, aktuellen Spielen wie GTA 5 oder The Witcher 3 und etwas genügsameren, aber sehr beliebten Titeln wie League of Legends oder Battlefield 4. Dabei verwenden wir stets hohe Details, allerdings ohne Optionen wie Kantenglättung, die die Grafikkarte potenziell zum Flaschenhals machen können. Apropos Grafikkarte: Es handelt sich um eine extrem schnelle GTX 980 Ti von Nvidia.

Das Asus-Mainboard verfügt unter anderem über eine SATA Express-Schnittstelle, passende Datenträger dafür kann man aber noch nicht kaufen. Das Asus-Mainboard verfügt unter anderem über eine SATA Express-Schnittstelle, passende Datenträger dafür kann man aber noch nicht kaufen.

Als Auflösungen kommen 1920x1080 Pixel (Full HD) und 2560x1440 Pixel (WQHD) zum Einsatz, da sie aus unserer Sicht in der Praxis die höchste Relevanz besitzen. Niedrigere Auflösungen wie 1280x720 Pixel zeigen zwar größere Unterschiede zwischen den CPUs auf, da die Grafikkarte deutlich weniger belastet wird, wirklich genutzt werden sie allerdings nur noch von sehr wenigen Spielern. Noch höhere Auflösungen wie 3840x2160 (4K) beanspruchen die Grafikkarte dagegen so stark, dass die Prozessorleistung zu sehr in den Hintergrund rückt.

Ebenfalls neu dabei: Der fps-Verlust in Spielen beim Streamen zu Twitch.tv und das Entpacken einer großen ZIP-Datei. Außerdem ermitteln wir die CPU-Leistung im synthetischen Test von Cinebench R15 und messen den Stromverbrauch der Prozessoren im Leerlauf und unter Spielelast (Battlefield 4).

Da das Streamen zu Twitch ganz neu in unserem Benchmark-Parcours und auf vielen unterschiedlichen Wegen realisierbar ist, kurz vorab noch ein paar Worte mehr dazu: Wir verwenden die weit verbreitete Open Broadcaster Software (OBS) und die Bildberechnung per x264-Encoder über den Prozessor. Der Stream wird von Full HD in 720p heruntergerechnet und mit 30 Bildern pro Sekunde übertragen, die Bitrate liegt beim 2.500 Kbit/s. Anschließend vergleichen wir die fps mit und ohne aktiviertes Streaming in League of Legends und Witcher 3. Um die Prozessoren ausreichend zu fordern, ist dabei das CPU-Preset "medium" ausgewählt.

Neu in unserem Benchmark-Parcous: Das Streamen per OBS-Software zu Twitch.tv. Neu in unserem Benchmark-Parcous: Das Streamen per OBS-Software zu Twitch.tv.

Bei aktuellen Intel-CPUs steht außerdem noch Intel Quicksync zur Verfügung, das den Prozessor unserer Erfahrung nach bei etwas schlechterer Bildqualität weniger stark als die Option x264 belastet. Da diese Methode aber bei AMD-Prozessoren nicht nutzbar ist, haben wir sie bewusst nicht verwendet. Gleiches gilt für das GPU-basierte Streamen per Nvidia Nvenc, das die fps dank der Unterstützung durch die (Nvidia-) Grafikkarte am wenigsten einbrechen lässt, dafür aber selbst bei der für Twitch.tv maximal möglichen Bitrate von 3.500 KBit/s die schlechteste Bildqualität liefert.

Die Tests haben wir alle unter Windows 8.1 durchgeführt, das auf einer aktuellen SATA3-SSD installiert ist - die Speichermenge liegt bei 8,0 GByte. Alle nicht zu DDR4 kompatiblen Prozessoren testen wir mit DDR3-1600 RAM, beim Core i7 6700K führen wir die Messungen mit DDR4-Speicher durch, der einmal mit 1.600 MHz und einmal mit fast doppelt so schnellen 3.000 MHz getaktet ist.

Für den Start des neuen Testsystems kommen insgesamt elf verschiedene CPUs zum Einsatz, von älteren AMD-Prozessoren wie dem Phenom II X4 980 über beliebte Intel-Modelle wie den Core i5 2500 bis hin zum direkten Skylake-Vorgänger Core i7 4790K. Wir planen, zeitnah weitere Prozessoren hinzufügen, etwa Xeon- oder Dual Core-Prozessoren von Intel oder APUs von AMD, wobei wir uns über konkrete Vorschläge im Kommentarbereich freuen.

Intel Skylake - Hersteller-Präsentation ansehen

2 von 6

nächste Seite


zu den Kommentaren (57)

Kommentare(51)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.