Nachdem sich Apple weiter weigert, für das FBI einen speziellen Zugang zu einem verschlüsselten iPhone zu ermöglichen, geht die Auseinandersetzung nun vor Gericht weiter. Die Samthandschuhe haben beide Seiten abgelegt. In einem Dokument, dass die US-Regierung vor Gericht eingereicht hat, wird Apple harsch angegriffen. Das Unternehmen bezeichne den 1789 beschlossenen All Writs Act als »archaisch«, behaupte, die Anweisung des Gerichts führe zu einem Polizeistaat und die Ermittlungen des FBI seien schlampig. Apple stelle sich zudem als erster Wächter der Privatsphäre dar.
»Diese Rhetorik ist nicht nur falsch, sondern auch wirkt auch zersetzend auf genau die Institutionen, die unsere Freiheit und unsere Rechte am besten schützen: die Gerichte, der vierten Verfassungszusatz, langjähre Präzedenzfälle und ehrwürdige Gesetze.« Die vorhandenen Präzedenzfälle und der All Writs Act sollen ausschlaggebend sein, ob das iPhone durchsucht werden könne und nicht eine Ermächtigung durch Apple.
Der Leiter der Rechtsabteilung von Apple, Bruce Sewell, hat auf diese Einreichung mit noch klareren Worten reagiert. Er habe in 30 Jahren Praxis noch nie eine Einreichung vor Gericht gesehen, die noch mehr darauf ausgelegt gewesen sei, »die Gegenseite mit falschen Beschuldigungen und Anspielungen zu verleumden und sich noch weniger auf die wirklichen Gründe des Falles konzentriert.« Es handle sich um einen Versuch, Apple zu verteufeln.
»Wir würden niemals auf so eine Weise antworten. Aber man stelle sich vor, Apple würde das Gericht fragen, ob man dem FBI trauen könne, weil schließlich in Frage stehe, ob J. Edgar Hoover nicht die Ermordung von Kennedy angeordnet habe. Belege dafür könne man auf conspiracytheory.com finden.« Er könne nur den Schluss ziehen, dass man beim Justizministerium nun so verzweifelt sei, dass man jeden Anstand über Bord werfe. Jeder müsse sich in Acht nehmen, denn es sehe so aus, dass Widerspruch gegen das Justizministerium nun bedeute, böse und antiamerikanisch zu sein. »Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein«, so Sewell.
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