Bluetooth Smart und AVRCP 1.3
Mit Android 4.3 werden Bluetooth-4.0-fähige Geräte »Bluetooth Smart Ready«. Hinter dem Begriff verbirgt sich die BLE-Technologie (Bluetooth Low Energy). Mit diesem stromsparenden Protokoll können beispielsweise Herzfrequenzmesser Daten ans Smartphone übertragen, wo eine App sie aufzeichnet und abspeichert. Android 4.3 schließt damit zu Apple iOS und Blackberry 10 auf. Besitzer des Samsung Galaxy Nexus gucken allerdings in die Röhre: Google hat dem Galaxy bis heute keine entsprechenden Treiber für den hardwareseitig eigentlich möglichen Bluetooth-4.0-Standard spendiert.
Das Bluetooth-Profil AVRCP ermöglicht unter Android 4.3 zudem das Ansteuern von Hifi-Anlagen, Autoradios und Bluetooth-Kopfhörern. Bisherige Android-Versionen unterstützten nur AVRCP 1.0, das lediglich grundlegende Funktionen einer Fernbedienung zulässt. AVRCP 1.3 dagegen überträgt zusätzliche Metadaten von Songs wie Name, Interpret und Album an das Empfangsgerät. Dieses Update kommt sehr spät - Apples iOS bietet AVRCP 1.3 bereits seit Version 4.1 und unterstützt in Version 6 schon AVRCP 1.4, das das Bedienen und Durchsuchen externer Media Player ermöglicht. Hier herrscht also trotz Updates weiter Nachholbedarf durch Google.
OpenGL ES 3.0 Support
Die Grafikchips von Smartphones und Tablets werden stetig mächtiger. Weit verbreitete GPUs wie Qualcomms Adreno 320 oder Nvidias Tegra 3 liefern bereits beeindruckende Bilder in 1080p-Auflösung. Für diese und vor allem deren momentan noch weniger weit verbreitete Nachfolger Adreno 330 und Tegra 4 unterstützt Google in Android 4.3 erstmals OpenGL ES 3.0.
Die vom normalen OpenGL abgeleitete Grafikschnittstelle für Embedded-Systeme wie Smartphones bringt eine Reihe an Verbesserungen mit, wodruch sich Hardware-Ressourcen effizienter nutzen lassen. So kommen etwa so genannte Occlusion Queries zum Einsatz, um die Berechnung verdeckter Pixel einzusparen. Zudem ist OpenGL ES 3.0 abwärtskompatibel zu Open GL ES 2.0, so dass Entwickler die spezifischen Neuerungen schrittweise in ihre Apps einarbeiten können, ohne ihre Programme sofort komplett umstellen zu müssen.
Smartphones und Tablets mit älterer und daher nicht kompatibler Hardware gehen leer aus. So profitieren weder das Samsung Galaxy Nexus noch das Asus Google Nexus 7 von der verbesserten Schnittstelle. Auf die zeitgleich veröffentlichte Google Play Games App hat dagegen jeder Zugriff. Sie sammelt die gekauften und installierten Spiele in einer einheitlichen Umgebung und bietet einen Überblick über Highscores, Erfolge und Mitspieler. Die grundlegende Funktion der App ist jedoch die Verbindung zum Google-Account, der spieleübergreifend für Matchmaking und Leaderbords verwendet wird.
Kleinere Verbesserungen
Abseits der großen Neuerungen hat Google auch an Details gedreht. Die Standortermittlung etwa bittet uns nicht mehr jedes Mal, die WLAN-Funktion zu aktivieren, sondern lässt die Suche auch bei ausgeschaltetem WLAN im Hintergrund laufen. Um das zu nutzen, aktivieren wir in den erweiterten WLAN-Einstellungen die Option »Erkennungsfunktion immer verfügbar«. Im Hinterkopf sollten wir dabei behalten, dass Google dann auch ohne Extra-Bestätigung Standortinformationen abfragen kann. Die Option spart allerdings Nerven und laut Google sogar Strom. Komfortabel finden wir auch die automatische Vervollständigung von Telefonnummern, die wir durch ein Häkchen unter den Telefoneinstellungen einschalten.
Filmliebhaber werden sich über den virtuellen Surround-Sound durch den HE-AAC-Codec für Google-Play-Filme freuen, neue Hardware wie so oft vorausgesetzt: Die zweite Version des Google Nexus 7 wird das erste Tablet sein, das die Wiedergabe von 5.1-Surround ermöglicht. Von einer weiteren Neuerung dürften dagegen auch ältere Geräte wie das Samsung Galaxy Nexus profitieren. Mithilfe des TRIM-Befehls teilt Android 4.3 dem Controller des internen Speichers mit, wenn Speicherblöcke frei werden, so dass dieser gleich zur Löschung übergehen kann um dadurch erneute Schreibzugriffe zu beschleunigen. Das System wirkt auch, wie der TRIM-Befehl bei SSDs für den PC, einer Abnutzung und damit verbundenen Verlangsamung des Datenzugriffs entgegen.
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