Kamera
Die rückseitig angebrachte Kamera des Motorola Razr HD schießt Fotos in einer maximalen Auflösung von 8 Megapixeln im Hochformat oder 6 Megapixeln im Querformat. Videos nehmen wir in Auflösungen zwischen 480p und 1080p auf. Für Selbstporträts und Videotelefonie steht vorderseitig eine Kamera mit einer maximalen Auflösung von 1,3 Megapixeln zur Verfügung. Bevor wir den Auslöser drücken, bietet uns die Software eine Reihe an Optionen, etwa eine Hochkontrastfunktion, Geotagging oder verschiedene Farbfilter.
An der Schärfe der Fotos bleibt zumindest bei guten Lichtverhältnissen wenig auszusetzen. Die Farben hingegen wirken bei Innen- wie bei Außenaufnahmen oft unterkühlt und verleihen den Bildern bei aktivierter Hochkontrastfunktion ein beinahe comichaftes Aussehen. Derselbe Effekt tritt im Test in abgeschwächter Form auch bei Videoaufnahmen auf. Innenaufnahmen gelingen selten, weil sie häufig zu unscharf werden, was im Zusammenspiel mit den übersättigten Farben unbefriedigende Bilder liefert. Für etwas anderes als den gelegentlichen Schnappschuss oder Videochats empfehlen eignet sich die Kamera des Razr HD unterm Strich nicht.
Software
Als eine große Stärke des Motorola Razr HD hat sich im Test das einsteigerfreundliche und äußerst komfortable Betriebssystem erwiesen. Beim ersten Start des Geräts erklärt uns die Software die wichtigsten Grundlagen im Umgang mit der Android-Oberfläche. Diese hat Motorola in ihrer Grundstruktur unangetastet gelassen, aber eine Reihe nützlicher Zusatzfunktionen bereitgestellt. Nachdem wir das Tutorial absolviert oder übersprungen haben, landen wir auf dem Homescreen. Davon gibt es anfangs genau einen statt wie üblich fünf, was der Übersichtlichkeit dienen soll. Sobald wir rechts über den Homescreen hinaus scrollen, schlägt uns das System vor, eine neue Seite zu erstellen und liefert dazu gleich Vorlagen für unterschiedliche Anwendungsbereiche.
Scrollen wir dagegen weit genug nach links, kommen wir zu den Schnelleinstellungen, von wo aus wir mit einer Berührung Funktionen wie WLAN oder Bluetooth steuern. Wenn wir den Homebutton berühren, während wir uns bereits auf dem Startbildschirm befinden, können wir die Homescreens nach unserem Bedürfnis anordnen. Durch diese Vereinfachung und dank vieler Tipps, die das System auch nach den Tutorials noch nach und nach einwirft, finden sich auch Android-Einsteiger schnell zurecht.
Auch einige zusätzlich vorinstallierte Apps hat Motorola dem System hinzugefügt. Das Widget »Kreise« etwa zeigt uns auf einen Blick Uhrzeit, Wetter, Akkustand und neu eingegangende Kurznachrichten und bietet jeweils die entsprechenden Shortcuts. Anleitungen und Tutorials zu allen möglichen Themen rund um Google, Android und das Motorola Razr HD hält die App »Guide Me« bereit. Word-, Excel-, und Powerpoint-Dokumente erstellen und bearbeiten wir mit Quickoffice, einer Google-App, die Kunden anderer Hersteller etwa 14 Euro kostet.
Als sehr nützlich empfinden wir auch die exklusive App »SmartActions«. Dahinter steckt dieselbe Idee wie hinter Sonys NFC-Tags: Je nach Situation oder Umgebung (Arbeitsplatz, Zuhause, Auto…) stellt das Gerät automatisch bestimmte Funktionen an oder ab. Motorola löst das mit simplen wenn/dann-Funktionen und liefert dazu gleich eine ganze Palette an Vorlagen. So dreht die Software etwa den Klingelton auf lautlos und die Bildschirmhelligkeit niedrig, wenn die Bedingungen »Nachtzeit« und »Gerät wird geladen« erfüllt sind. Weitere vorinstallierte Anwendungen sind ein Codescanner und eine Sprachsteuerung, zwar zuverlässig funktioniert, deren Computerstimme allerdings grauenhaft klingt.
Benchmarks
Die Browser-Benchmarks »SunSpider« und »Peacekeeper« testen den Browser auf seine Performance in JavaScript- und HTML5-Anwendungen. Im Sunspider-Benchmark liegt das Motorola Razr HD deutlich hinter dem Samsung Galaxy S3 und dem Apple iPhone 4S. Auch das Ergebnis des LG Google Nexus 4 erreicht das Razr HD im JavaScript-Test mit insgesamt 1954,8 ms nicht ganz. Etwas besser schlägt sich das Motorola-Smartphone im HTML5-Vergleich, wo es mit 437 Punkten gleichauf mit dem Apple iPhone 4S liegt und das Google Nexus 4 locker überholt. An das Samsung Galaxy S3 kommt es aber auch hier nicht heran.
Sunspider
JavaScript
- Total
- 0,0
- 640,0
- 1280,0
- 1920,0
- 2560,0
- 3200,0
Handling und Haptik
Die Rückseite des Razr HD besteht wie beim Motorola Razr aus einer Kevlar-Abdeckung, die nicht nur schick aussieht, sondern sich auch sehr wertig anfühlt. Generell gefällt uns die Verarbeitung des Smartphones im sehr gut, das »Sandwich« aus Kunststoffrückseite, Aluminiumrahmen und Gorilla-Glass-Vorderseite schließt überall sauber ab und macht im Test einen sehr widerstandsfähigen Eindruck. Durch den an den Ecken gekrümmten Rahmen liegt das Razr HD trotz seiner stattlichen Maße von 13,2x6,8x0,84 cm gut in der Hand, wobei sich die Kevlar-Abdeckung sehr rutschfest ist.
Zwischen dem Motorola-Logo und dem Telefon-Lautsprecher auf der Vorderseite befindet sich eine LED, die uns recht hell und daher unübersehbar mitteilt, wenn es neue Nachrichten gibt. An der rechten Seite des Rahmens hat Motorola die Standby- und Lautstärketasten angebracht, die sich durch gut definierte Druckpunkte und eine profilierte Oberfläche auszeichnen, wobei die Lautstärkewippe etwas zu weit unten liegt, um noch in komfortabler Daumenreichweite zu sein.
Links befindet sich eine Lade, die sowohl die Micro-SIM als auch eine MicroSD-Karte aufnimmt und mit dem mitgelieferten Stift geöffnet werden kann. Darunter sind die Anschlüsse für Micro-USB- und Micro-HDMI-Kabel untergekommen. Kopfhörer lassen sich an der 3,5-mm-Klinkenbuchse an der Oberseite des Geräts anschließen.
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