Wonderland returns

Story:Da wird sich Alice wundern: Lewis Carrolls Buchvorlage als bildgewaltiger Psychotrip. Arme Alice. Bei einem schweren Brand verlor sie nicht nur beide...

von - Gast - am: 07.07.2011

Story:
Da wird sich Alice wundern: Lewis Carrolls Buchvorlage als bildgewaltiger Psychotrip. Arme Alice. Bei einem schweren Brand verlor sie nicht nur beide Elternteile, sondern obendrein auch den Verstand, weshalb sie nun als Psychowrack in einer Irrenanstalt vor sich hin vegetiert. Einzig der kleine weiße Stoffhase ist ihr geblieben, dem Alice eines Tages abermals ins Wunderland folgt. Dort angekommen, scheint nichts mehr so, wie es einmal war: Die Umgebung wirkt mehr denn je surreal - die Bewohner ausgemergelt und depressiv. Selbst die einst so pummelige Grinsekatze hat drastisch abgenommen und trägt statt Fleisch auf den Rippen neuerdings einen Ring im Ohr. Schuld an diesem Elend ist die fiese Herzkönigin, die mit Hilfe ihrer Schergen das gesamte Wunderland terrorisiert.

Fest entschlossen, die alte Ordnung wieder herzustellen, greift Alice zum Fleischermesser und begibt sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise durch das absurde Wunderland.

Alice steuert sich ähnlich wie die meisten vergleichbaren Spiele. An Steuerbefehlen steht das übliche Repertoire zur Auswahl: Rennen, Klettern, Springen, Ducken. Ansonsten ist aber nicht viel geboten. Allenfalls das Hochklettern und Schwingen an Seilen ist noch erwähnenswert. Spezialbewegungen sucht man vergeblich. Die Steuerung reagiert genau und lässt einen nicht irgendwelche der zahlreichen Klippen hinabstürzen. Die Grafik ist ein großer Pluspunkt des Spiels. Die weiterentwickelte 'Quake 3'-Technologie sieht in jeder Hinsicht fantastisch aus. Was der Engine die Krone aufsetzt, ist das, was die Grafikdesigner aus ihr gemacht haben. Die Umgebung ist auf eine Weise märchenhaft und gleichzeitig düster und bedrohlich in Szene gesetzt. Dazu trägt natürlich auch der umwerfende Sound bei.

Damit nicht genug, rotieren und wirbeln ganze Levelbereiche vor den Augen des Spielers, dass es eine wahre Pracht ist.

Etwas Abwechslung erzeugen die unterschiedlichen Waffen, mit denen Alice gegen ihre Gegner antritt, die sich auch krass von der üblichen Ausstattung in diesem Genre unterscheiden. Ein magisches Kartenspiel dient als Fernkampfwaffe, die geworfenen Karten verursachen schwere Verletzungen. Ein Crocket-Schläger dient als Keule, ein magischer Stab friert ihre Gegner ein.

Angesichts der Tatsache, dass die zahlreichen Kampfszenen im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich grobschlächtig ausfallen, ist 'American McGee?s Alice' definitiv nicht für Kinder und Jungendliche unter 16 Jahren geeignet.Um die surrealistische Thematik des Spieles mit der passenden Musik zu unterlegen, wurde der amerikanische Komponist und Produzent 'Chris Vrenna' für den Soundtrack engagiert.

'American McGee´s Alice' ist dank der 'Quake III Arena'-Engine ein grafisches Meisterwerk. Auch das Level-Design sucht seinesgleichen, selten habe ich so ideenreich gestaltete Umgebungen gesehen, welche zusammen mit der sehr guten Sound-Untermalung die düstere Stimmung des Spieles perfekt wiedergeben und mich stundenlang an den Bildschirm gefesselt haben.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(4)
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