Solid State Drives, kurz SSDs, sind auf dem Vormarsch, auch weil die Flashspeicherfestplatten allmählich erschwinglich werden. Einstiegsmodelle mit 80 GByte kosten mittlerweile weniger als 100 Euro. Ob Notebook oder Spielerechner – überall können Sie eine SSD einbauen. Was genau hinter der Technologie steckt, für welche Einsatzgebiete SSDs am besten geeignet sind und worauf Sie beim Kauf achten sollten, das beantworten wir in diesem FAQ-Artikel.
Was ist eine SSD?
Solid State Drives sind im Prinzip, die anstatt auf rotierenden Magnetscheiben auf Flash-Speicher basieren. Anders als herkömmliche Festplatten kommt eine SSD ohne bewegliche Teile aus, wodurch sie geräuschlos arbeitet und trotzdem kaum Abwärme produziert. Eine SSD kann selbst einen aktuellen Spiele-PC beschleunigen, da dank ihr wesentlich schnellere Zugriffszeiten auf Dateien und Programme möglich sind, was zu einem schnelleren Systemstart und einem insgesamt flüssigeren Arbeiten führt.
Wie funktionieren SSDs?
Herkömmliche Festplatten verwenden zum Speichern von Daten ferromagnetische Metallscheiben als Speichermedium, die mit bis zu 10.000 Umdrehungen pro Minute rotieren. Ein beweglicher Kopf schreibt die Informationen in konzentrischen Kreisen, indem er den Ladungszustand der Scheibe ändert. Eine SSD hingegen verfügt über keinerlei bewegliche Teile. Als Speichermedium dienen mehrere Flash-Chips, die wesentlich schneller angesprochen werden können als eine normale Festplatte und in gewisser Weise mit USB-Sticks verwandt sind.
Welche Vorteile bieten SSDs?
Im Vergleich zu normalen Festplatten sind Solid State Drives zunächst einmal deutlich schneller. Eine SSD ist niemals im Ruhemodus und es gibt keinen Lesekopf, der erst zu der Stelle bewegt werden muss, an der die gesuchte Datei gespeichert ist. Folglich sind die Zugriffszeiten in der Regel zu vernachlässigen. Durch das Fehlen beweglicher Teile sind SSDs lautlos und haben zudem eine längere Lebensdauer und produzieren weniger fehlerhafte Sektoren als gewöhnliche Festplatten (SSDs erkennen fehlerhafte Sektoren und sortieren diese Bereich aus). Auch sind Stromverbauch und Platzbedarf Flash-Speicher-Geräte deutlich geringer.
Was für SSD-Varianten gibt es?
Bei der Fertigung eines Solid State Drives hat der Hersteller die Wahl zwischen unterschiedlichen Flash-Speicher-Typen. Momentan basieren jedoch die meisten SSDs auf Flash-Speicher des Typs »NAND«. Dabei sind die einzelnen Speicher-Chips in Gruppen hintereinander geschaltet. Flash-Speicher vom Typ »NOR« hingegen setzen auf parallele Schaltung, was höhere Performance ermöglicht, aber wesentlich mehr Platz in Anspruch nimmt und die Lebensdauer verkürzt – eine »NAND«-SSD kann rund zehnmal häufiger beschrieben werden.
Welche Formfaktoren und maximalen Speicherkapazitäten gibt es?
Die größte Vielfalt gibt es bei den 2,5-Zoll-SSDs, die in neuen High-End-Rechnern von der Stange und Notebooks zu finden sind. Solid State Drives im 2,5-Zoll-Format erreichen derzeit Kapazitäten von bis zu einem Terrabyte, jedoch sind derlei Modelle kaum verfügbar und für Normalanwender auch viel teuer. Darüber hinaus gibt es noch weitere Formfaktoren wie 1,8-Zoll-Varianten mit uraltem IDE-Anschluss zum Aufrüsten älterer Notebooks und 3,5-Zoll-Versionen, die in den Ausmaßen einer herkömmlichen Festplatte entsprechen. Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit oder Preis bieten diese aber nicht.
Was hat es mit PCI-Express-SSDs auf sich?
Neben Solid State Drives im Format einer Festplatte fertigen manche Hersteller SSDs auf PCI-Express-Basis. Diese werden nicht über ein SATA-Kabel mit dem Rechner zusammengeschaltet, sondern ähnlich wie Grafikkarten über einen PCI-Express-Slot. Der ermöglicht nochmals weit höhere Übertragungsrate von bis zu über 1.000 MB pro Sekunde. Die enorme Geschwindigkeit erreichen die PCI-E-SSDs durch eine interne RAID-O-Konfiguration, die anfallende Daten parallel auf unterschiedliche Flash-Speicher aufteilt. Diese Produkte eignen sich wegen der extremen Preise nur für Server.
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