Handling und Haptik
Das Surface 3 ist kaum von den teuren Pro-Modellen zu unterscheiden. Zumindest bei der Verarbeitung legt Microsoft die gleichen hohen Standards an wie bei den teureren Geräten. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Legierung und ist sowohl verwindungssteif als auch robust. Einzig ein Schutz vor Spritzwasser fehlt dem Surface 3, das gilt allerdings auch für die Pro-Modelle.
Microsoft hat das Surface 3 nur bedingt als Unterhaltungsgerät designt. Wo bei einem Android-Tablet oft die Wiedergabe von Spielen und Filmen im Vordergrund steht, ist es beim Surface 3 die Office-Tauglichkeit. Das im ungewöhnlichen 3:2-Format hergestellte Display passt bestens zu diesem Anspruch: Das Format ist sehr gut für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation geeignet, provoziert bei der Filmwiedergabe aber unweigerlich große schwarze Balken.
Zusammen mit dem Type-Cover verwandelt sich das Surface 3 in ein beinahe vollwertiges Ultrabook. Wer für Anwendungen wie CAD oder Videoschnitt mehr Rechenleistung benötigt, sollte trotzdem zum Surface Pro 3 greifen, für den Office-Alltag reicht die Performance des Atom-Chips aber locker aus.
Den Vergleich mit einem ähnlich teuren Ultrabook braucht Microsoft mit dem Surface 3 also nicht scheuen, zumal auch das Gewicht mit 620 Gramm (ohne Tastatur allerdings) und die Ausmaße mit 267 x 187 x 8,7 mm im Notebookvergleich mehr als konkurrenzfähig sind. Kniffliger wird da schon der Vergleich mit anderen Tablets. Als reines Tablet ist das Surface 3 schwer und vergleichsweise unhandlich. Als Alleinunterhalter macht das Gerät dank seines sehr praktischen Standfußes aber dennoch eine gute Figur. Der in die Rückseite fest eingearbeitete Ständer ist zwar weniger flexibel als der des Pro 3, bietet aber dennoch die wichtigsten Aufstelloptionen. Ein Feature, das wir uns auch bei Konkurrenzprodukten als Standard wünschen würden!
Wer das Surface 3 als Unterhaltungsgerät anschaffen möchte, sollte sich des Gewichtes trotzdem bewusst sein. Die Arme werden bei einem 600-Gramm-Tablet deutlich schneller lahm als bei einem Leichtgewichten wie Sonys Z-Tablets.
Stift und Type-Cover
Nicht im Lieferumfang des Tablets enthalten, aber im Alltag durchaus praktisch sind das Type-Cover und der Surface-Pen. Das Cover ist ein alter Bekannter, schon die ersten Surface-Tablets inklusive den RT-Modellen ließen sich mit dieser Zusatztastatur sinnvoll erweitern. Angesteckt wird das 149 Euro teure Extra per Magnetanschluss direkt an das Tablet. Dort hält es ausreichend fest, um bei normaler Nutzung nicht abzufallen. Die Kraft des Anschlusses reicht allerdings nicht, um das Tablet an der Tastatur durch die Gegend zu tragen, was aber keinen Kritikpunkt sondern eher eine Warnung darstellen soll.
Der Tastenhub ist kurz, aber ausreichend, mit ein wenig Gewöhnung tippt es sich auf dem Type-Cover sehr angenehm und auch besser als mit dem Type-Cover des zweiten Surface-Tablets. Das Touchpad ist recht klein geraten und reicht bestenfalls für den gelegentlichen Einsatz als Mausersatz. Unpraktisch: Die Tastatur am Surface wirkt etwas wabbelig - andere mögen es "flexibel" nennen, einem Einsatz auf den Knien ist diese Konstruktion jedoch nur bedingt gewachsen. Trotzdem, erst das Type-Cover macht aus dem Surface 3 ein vollwertiges Gerät, beinahe ein richtiges Convertible.
Ohne Tastatur fehlt dem Tablet eine wichtige Eingabeoption. Und ganz nebenbei schützt das Type-Cover das Display, da es sich seinem Namen entsprechend auch als Cover für das Tablet nutzen lässt. Wer nicht gewillt ist, dafür 149 Euro zu bezahlen, kann zu anderen Lösungen greifen: Natürlich arbeitet das Surface 3 auch mit herkömmlichen und preiswerteren Bluetooth- Tastaturen zusammen. Diese lassen sich aber nicht fest mit dem Tablet verbinden und wirken daher im Gegensatz zum Type-Cover eher wie ein Fremdkörper und nicht wie ein sinnvoll integriertes Zubehörprodukt.
Beim Surface Pro 3 liegt ein Eingabestift bereits serienmäßig bei. Käufer eines Surface 3 müssen sich den Stift jedoch separat zu einem Preis von 49 Euro erwerben. Der Stift koppelt sich per Bluetooth mit dem Surface 3 und bietet im Alltag einige praktische Möglichkeiten auch abseits des reinen Zeichnens. So lassen sich Unterschriften bequem erstellen, die Rückseite des Stiftes dient als Radierer, um Fehler auszubessern. OneNote lässt sich mit einem Knopfdruck öffnen und eine der beiden Zusatztasten dient als Rechtsklick.
Die Technologie hinter der Stifteingabe stammt von N-trig, die von Microsoft vor kurzem übernommen wurden. Frühere Surface-Tablets setzten auf einen Digitizer von Wacom, der noch etwas genauer arbeitete. Entsprechend ist der aktuell angebotene Stift nicht kompatibel zur ersten und zweiten Surface-Generation.
Benchmarks
Gegenüber dem Atom Z3745 im Lenovo Yoga 2 hat Intel sich mit dem Atom x7 Z8700 in einigen Punkten stark verbessert. Vor allem die flottere Grafikeinheit fällt positiv auf: Während das Lenovo-Tablet in unserem Test auf 15.650 Punkte beim Ice Storm Unlimited-Test kam, erreicht das Surface 3 immerhin 25.081 Punkte. Die bescheidenen 296 Punkte im FireStrike-Benchmark sprechen allerdings weiterhin eine deutliche Sprache: Für moderne Spiele eignet sich auch die aktuelle Atom-Generation nicht. Grafisch weniger anspruchsvolle Titel wie die Aufbausimulation Banished lassen sich dank der verbesserten Grafiklösung aber nun auch in etwas höheren Detailstufen starten - das Yoga 2 erforderte noch einen beherzten Griff zu niedriger Auflösung und minimalen Details. Einen Test mit Ryse: Son of Rome hingegen haben wir nach ein paar ruckelnden Minuten abgebrochen, die fps lagen nur selten im halbwegs vertretbaren Bereich.
Dafür bietet der Prozessor ausreichend Leistung für gängige Office-Anwendungen sowie fürs Surfen im Internet und die Medienwiedergabe. Der HTML5-Benchmark Peacekeeper attestiert dem Surface 3 immerhin 1252 Punkte, im SunSpider-Benchmark sind es gute 333,5 ms als Endergebnis.
Auffallend sind aber die langen Installationszeiten, obwohl uns bereits das Tablet mit 4,0 GByte Arbeitsspeicher vorlag. Updates und Programminstallationen ziehen sich zeitweise wie Kaugummi. Mitschuld trägt auch die verbaute eMMC-SSD von Samsung, die im Test mit Leseraten von unter 100 Megabyte pro Sekunde und Schreibraten von bestenfalls 50 Megabyte pro Sekunde eher negativ auffiel.
Sunspider
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