AMD Radeon HD 6970 - im Test gegen Geforce GTX 570

Im Test überrascht die neue AMD Radeon HD 6970 mit einem Backup-Bios und benutzerdefinierbarem Stromverbrauch. Doch was leistet die HD 6970 in den Benchmarks?

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Im Vergleich zur direkten Vorgängerplatine HD 5870 arbeitet die AMD Radeon HD 6970 in den Benchmark-Tests um 20 Prozent schneller. Für eine neue Generation eine typische, aber keine außergewöhnlich hohe Leistungssteigerung. Und zu wenig, um die Geforce GTX 570 zu überholen. Aber die Radeon HD 6970 kostet statt mindestens 360 Euro wie die GTX 570 auch gerade einmal 330 Euro und hat damit echtes Schnäppchenpotenzial in der zuletzt ausgedünnten Oberklasse ab 300 Euro.

Im Test bietet die HD 6970 aber noch Spannenderes außer bloß mehr Performance: Statt den bisher üblichen 1,0 GByte hat die neue Grafikkarte gleich 2,0 GByte Videospeicher an Bord, um im Eyefinity-Betrieb mit drei oder mehr Bildschirmen mehr Leistung zu bringen. Über den Treiber lässt sich eine Art Turbo-Modus aktivieren, mit dem Übertakter bis zu 20 Prozent mehr Energie in die Grafikkarte pumpen als von AMD vorab eingestellt und der Platine damit höhere Taktfrequenzen entlocken können. Ein Backup-Bios schützt die Platine vor allzu wagemutigen Modifikationen oder einem fehlgeschlagenen Bios-Update. Darüber hinaus will AMD sowohl Qualität als auch Performance der Kantenglättung verbessert haben. Das und die anderen neuen Funktionen der Radeon HD 6970 untersuchen wir im Test sowie in dem der lediglich rund 260 Euro teuren Radeon HD 6950.

Achtung: Dieser Test wurde auf unser neues Grafikkarten-Wertungssystem umgestellt und ist deshalb nicht ohne Weiteres mit vorhergehenden Tests vergleichbar. Alle wichtigen Tests gleichen wir sukzessive an das neue Wertungssystem an.

25 Millionen DirectX-11-Grafikchips will AMD bereits ausgeliefert haben. Jetzt geht mit der Radeon HD 6970 eine neue Oberklasse-Grafikkarte an den Start. 25 Millionen DirectX-11-Grafikchips will AMD bereits ausgeliefert haben. Jetzt geht mit der Radeon HD 6970 eine neue Oberklasse-Grafikkarte an den Start.

Die Radeon HD 6970

Die Radeon HD 6970 tritt die Nachfolge der Radeon HD 5870 als schnellste Radeon-Grafikkarte mit einem Grafikprozessor an. Im Gegensatz zu den Mittelklasseplatinen Radeon HD 6870 und Radeon HD 6850 basiert die Radeon HD 6970 wie die etwas günstigere Radeon HD 6950 nicht auf dem Barts-Chip, sondern auf dem neuen Cayman-Baustein, dessen Verbesserungen weit über die eher behutsamen Änderungen von Barts hinausgehen. Eine geplante Variante mit zwei Cayman-Chips kommt wohl erst Anfang des nächsten Jahres als Radeon HD 6990 auf den Markt.

Mit Cayman wird die interne Organisation der Ausführungseinheiten in den Shader-Prozessoren umgestellt. Alle DirectX-11-Radeons vor der Radeon HD 6900 arbeiten pro Shader mit fünf dieser Rechenwerke, von denen nicht alle die gleichen Fähigkeiten besitzen. Die zu berechnenden Aufgaben mussten mitunter aufwändig arrangiert werden, um die optimale Leistung abzurufen. Jetzt gibt’s nur noch vier Ausführungseinheiten, dafür aber mit identischem Funktionsumfang, was die Effizienz pro Quadratmillimeter Chipoberfläche laut AMD um rund 10 Prozent erhöht. Die Radeon HD 6970 nutzt mit 1.536 alle Shader-Einheiten des Cayman-Chips; wegen der Umstellung der internen Organisation sind die Zahlen nicht ohne Weiteres mit den 1.600 Shader-Prozessoren der Radeon HD 5870 vergleichbar (und noch weniger mit den 512 Einheiten der Geforce GTX 580). Gegenüber der Radeon HD 5870 konnte AMD den Chiptakt nur geringfügig von 850 auf 880 MHz steigern. Die rund 260 Euro günstigere Radeon HD 6950 muss mit 22 statt 24 Shader-Blöcken auskommen, hat also 1.408 statt 1.436 Rechenwerke; der Chiptakt beträgt 800 MHz. AMD hat aber auch den Tesselator überarbeitet, also die Einheit, die in entsprechenden DirectX-11-Tests wie beispielsweise H.A.W.X. 2den Polygongrad dynamisch regelt. Zwar war AMD als erster mit DirectX-11-Hardware auf dem Markt, integrierte aber nur einen Tesselator in die HD 5870, so dass die Geforce GTX 480 mit ihren sieben Tesselatoren in Extremfällen wie dem Unigine Heaven Benchmark ein leichtes Spiel hatte. Cayman greift auf zwei Tesselatoren zurück, die ungefähr dreimal so schnell arbeiten sollen wie die einzelne HD-5870-Einheit, weil ein Flaschenhals beseitigt wurde: Bei extremer Tesselation laufen bei Radeon HD 5000 und HD 6800 mitunter die chipinternen Zwischenspeicher voll. Die Geforce GTX 580 beispielsweise kennt dieses Problem nicht, weil sie über einen für einen Grafikprozessor gigantischen L2-Cache verfügt, der den Baustein aber größer und somit teurer macht und sich fast nur bei Tesselation und in GPGPU-Anwendungen auszahlt. AMD setzt stattdessen auf eine etwas langsamere, aber kostengünstigere Auslagerung der Geometriedaten in den Videospeicher.

Neben den Crossfire-Brücken wechseln Sie zwischen den beiden Bios-Bausteinen - aber nur bei ausgeschaltetem PC! Neben den Crossfire-Brücken wechseln Sie zwischen den beiden Bios-Bausteinen - aber nur bei ausgeschaltetem PC!

Die Anbindung an den GDDR5-Videospeicher hat AMD gegenüber der Radeon HD 5870 beschleunigen können, obwohl man anders als Nvidia trotz des High-End-Anspruchs bei einer vergleichsweise preiswertem 256 Bit breiten Datenleitung geblieben ist. Der effektive Speichertakt steigt allerdings von 4.800 auf nunmehr 5.500 MHz, die für die Leistung in hohen Auflösungen wichtige Speicherbandbreite dadurch von 134,4 auf 176,0 GByte/s. Optimierungen an den sogenannten ROP-Einheiten im Speicher-Controller sollen zudem Kantenglättung und die Bearbeitung einiger Datenformate beschleunigen. Zu guter Letzt dürften auch Nicht-Grafikanwendungen auf der Radeon HD 6970 schneller laufen. Zusammengefasst ist die Radeon HD 6900 technisch mindestens einen Schritt weiter als die Radeon HD 6800, die eher einer minimal getunten, preiswerteren Radeon HD 5800 entspricht.

Als Gimmick für Übertakter lötet AMD einen zweiten Bios-Chip auf die Platine. Zwischen den beiden Chips lässt sich bei ausgeschaltetem Rechner über einen Schalter direkt an der Grafikkarte hin und her wechseln. Der zweite Chip ist schreibgeschützt, während der erste nach Belieben modifiziert werden kann – etwa mit anderen, fest eingestellten Taktraten als den von AMD garantierten oder mit einer benutzerdefinierten Lüftersteuerung.

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