Der AMD FX 6200ist der zweite Sechskernprozessor aus AMDs aktueller Bulldozer-Generation. Gegenüber dem FX 6100 hat der Hersteller die Taktfrequenz von 3,3 auf 3,8 GHz um rund 15 Prozent spürbar beschleunigt. Weil sich am Fertigungsprozess in 32 nm breiten Strukturen nichts geändert hat, steigt die nominelle Verlustleistung laut Hersteller von 95 auf 125 Watt TDP.
Etwas günstiger als der zum Testzeitpunkt rund 150 Euro teure FX 6200 ist der AMD FX 4170 mit vier 4,2 GHz schnellen Bulldozer-Kernen für 130 Euro. Mit umfangreichen Spiele-Benchmarks und ergänzenden Multimedia-Tests prüfen wir, ob die Bulldozer-Architektur in Spielen eher vom höheren Takt oder von zusätzlichen Rechenkernen profitiert und beantworten auch die Frage, ob AMD zu Intels starker Ivy-Bridge-Konkurrenz aufschließen und die Vorgängerprozessoren der Phenom-II-Baureihe hinter sich lassen kann.
AMD FX 6200 im Detail
Im Vergleich zum bisher einzigen Sechskern-Bulldozer AMD FX 6100läuft der FX 6200 mit 3,8 statt 3,3 GHz. Wenn nicht alle Kerne voll ausgelastet sind, steigert die CPU ihren Takt um bis zu 300 MHz auf 4,1 GHz und ist damit nach dem AMD FX 4170der zweite Prozessor überhaupt, der ab Werk mehr als 4,0 GHz erreicht (wobei der FX 4170 standardmäßig mit 4,2 GHz läuft und per Turbo lediglich 100 MHz mehr schafft). Der FX 6100 dagegen kann seine Taktfrequenz deutlich stärker von 3,3 auf bis zu 3,9 GHz steigern, verbraucht aber auch nur maximal 95 Watt TDP, während der neue Prozessor bis zu 125 Watt TDP verballert.
Ansonsten entspricht der FX 6200 dem FX 6100 und auch den anderen Bulldozer-Prozessoren wie dem Spitzenmodell AMD FX 8150für rund 200 Euro. Die Sechskerner bestehen aus drei Bulldozer-Modulen mit je zwei Kernen, die allerdings nicht mit denen der Phenom-II-Vorgänger und der Intel-Prozessoren zu vergleichen sind. Ausgerechnet die für Spiele wichtigen Fließkommaeinheiten sind pro Modul nur einmal vorhanden, die eher in Server-Anwendungen wichtigen Ganzzahlenrechenblöcke dafür zweimal.
Auch der FX 6200 arbeitet mit allen AM3+-Mainboards zusammen und funktioniert auch in AM3-Platinen, falls der jeweilige Hersteller ein entsprechendes Bios-Update anbietet. Wegen der längeren Garantie sollten Sie wie bei allen CPUs auch den FX 6200 ausschließlich zur Boxed-Variante inklusive Kühler greifen. Der vergleichsweise laute Kühler rechtfertigt den Aufpreis von rund 10 Euro zwar nicht, wohl aber die längere Herstellergarantie.
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Testsystem
Im Test des AMD FX 6200 verwenden wir unseren gewohnten Benchmark-Parcours aus den Spielen Anno 2070, Batman: Arkham City, F1 2011, H.A.W.X. 2und Skyrim. Damit die Nvidia Geforce GTX 680die Endergebnisse nicht zu sehr beeinflusst, testen wir in 1680x1050 und 1920x1080 mit maximalen Details, aber ohne Kantenglättung. Die Multimedia-Performance prüfen wir mit dem Cinebench R11.5, der alle zur Verfügung stehenden Rechenkerne auslasten kann und stellvertretend für 3D-Rendering steht. Die Geschwindigkeit beim Umwandeln von Videos ermitteln wir mit dem x264-HD-Benchmark.
Spiele-Benchmarks
Der 15 Prozent höhere Takt des FX 6200 führt im Test zu einer insgesamt rund 10 Prozent höheren Spieleleistung. Offenbar skaliert die Bulldozer-Architektur gut mit zunehmender Taktfrequenz, denn eine ähnliche Steigerung konnten wir bereits im des AMD FX 4170gegenüber dem AMD FX 4100beobachten. Gegenüber dem 400 MHz höher getakteten FX 4170 bringt das zusätzlich Dual-Core-Modul dem FX 6200 zumindest in Spielen lediglich rund drei Prozent. Die teueren Intel-Vierkerner spielen weiter in einer eigenen Liga.
Anno 2070
hohe Details, DX11
- 1680x1050
- 1920x1080
- 0
- 24
- 48
- 72
- 96
- 120
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