Seite 4: Oculus Rift angespielt - Auf dem Weg zum persönlichen Holodeck

Weiter mit GameStar Plus

---

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar

Frei von Banner- und Video-Werbung

Einfach online kündbar

Jetzt weiter

Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Selbstversuch

2

Holodeck-Gefühle
Auflösung noch zu niedrig
Im Vergleich: Cinemizer OLED

3

Simulatorkrankheit
Spiele müssen angepasst werden

4

3D ohne spürbaren Leistungsverlust
Nur nicht zu schnell..

5

Fazit

---

3D ohne spürbaren Leistungsverlust

Die Oculus Rift wird per Kabel mit einer kleinen Steuerungsbox verbunden

»Wir spielen hier mit einer Nvidia Geforce GTX 560 Ti, sicherlich nicht die schnellste Grafikkarte auf dem Markt. Dennoch reicht die Leistung für alle bisher gezeigten Spiele auch in stereoskopischem 3D. Die Berechnung einer zweiten Kamera würde die Grafikkarte allerdings überfordern« teilte uns Ostertag mit und schaltete beim aktuell gestarteten Skyrim den Modus der 3D-Berechnung um. Das nun stark ruckelnde Spiel konnten wir so nicht mehr genießen, so dass wir schnell wieder auf die Tiefenpufferberechnung umschalteten.

Bislang sind etwa 50 Spiele für VorpX angepasst, darunter viele aktuelle Titel wie Bioshock Infinite, Battlefield 3, Crysis 3, Mass Effect 3, Skyrim und Tomb Raider. Zudem bietet der Treiber eine Sonderfunktionen, die das Spielen mit der Oculus Rift stark erleichtern. Wer mag, kann selbst Hand an die Optionen legen und mit zahlreichen Stellschrauben herumspielen.

Ende 2014 soll die finale Version von Oculus Rift auf den Markt kommen.

Ostertag jedoch legt Wert auf einfach zu benutzende Software - VorpX läuft daher auf Wunsch ohne dass wir etwas konfigurieren müssen und auch ohne dass Konfigurationsdateien in Spielverzeichnissen herumkopiert werden müssen. Zudem sind die Anpassungen nur für die stereoskopische 3D-Ansicht der Spiele nötig, in normaler 2D-Ansicht funktionieren auch nicht explizit unterstützte Spiele. Doch so gut VorpX auch bereits funktioniert, noch mehr Spaß machen nativ an die Rift angepasste Spiele. So lässt sich Valves kostenlos verfügbares Team Fortress 2 mit dem Rift-Parameter »-vr« starten und bietet dann eine vorbildliche Anpassung an die Videobrille. Beispielsweise berechnet das Spiel unter dem virtuellen Kopf auch den virtuellen Körper unserer Spielfigur. Ein Blick nach unten offenbart daher im Gegensatz beispielsweise zur Tuscany-Demo von Oculus Bauch und Beine – ein anfangs ungewohntes Gefühl.

Für eine perfekte Rift-Demonstration ist Team Fortress 2 jedoch viel zu schnell. Die Videobrille eignet sich in der aktuellen Version wegen der doch spürbaren Latenzen besser für langsamere Titel, weil hektische Bewegungen stark verwischen oder Übelkeit auslösen können. Im Shooter verlaufen? Ist uns vorher nur selten passiert, kommt nach einiger Zeit mit der Oculus Rift aber durchaus vor. Oculus VR setzt bei der Anpassung stark auf die Unterstützung der Entwicklerstudios. Nach den zahlreichen positiven Berichterstattungen über die Rift vermelden tatsächlich immer mehr AAA-Produktionen die Planung von Rift-Kompatibilität - allen voran id-Software und Valve, aber zuletzt auch Dice.

Team Fortress 2 bietet bereits eine sehr gute Anpassung an die Oculus Rift.

Nur nicht zu schnell..

Rasante Action ist also noch nicht die Domäne der Virtual-Reality-Brille Rift. Etwas gemächlichere Titel wie Skyrim jedoch bestechen durch ein beeindruckendes Mittendrin-Gefühl. Perfekt geeignet sind allerdings Simulationen, wo wir in einem Cockpit sitzen und durch eine Scheibe auf die Spielwelt oder auf einen Bildschirm schauen - nur dass dank Rift nicht nur der Blick aus dem Cockpit simuliert wird, sondern auch das Cockpit selbst durch Drehen des Kopfes betrachtet werden kann. Eine beeindruckende Demonstration liefert das Team des Weltraum-MMOs EVE Online mit EVE VR. Bei diesem für das kürzlich veranstaltete EVE Online Fanfest 2013 programmierte Spiel geht es um schnelle Dogfights mit zwei bis drei Spielern. Als Pilot eines Raumschiffes müssen wir die feindlichen Raumjäger vernichten. Was auf einem normalen Monitor nur ein weiterer Wing-Commander-Klon wäre, entwickelt sich mit Oculus Rift zu einem packenden Raumschiffspektakel bei dem wir das Gefühl haben, tatsächlich im Raumschiff zu sitzen.

Für Star Citizen plant Chris Roberts eine Unterstützung für Videobrillen wie die Rift.

Noch einen Schritt weiter als das spielerisch ansonsten eher schmale EVE VR soll Star Citizen von Entwicklerlegende Chris Roberts gehen. Roberts zeigt sich bereits sehr begeistert von der Rift und plant eine Unterstützung für Star Citizen fest ein. Ebenfalls gut geeignet sind 3D-Adventures und Knobelspiele wie beispielsweise das ehrwürdig ergraute Myst. Auch hier überfordert uns das Spiel nicht durch zu hektische Bewegungen, was sich positiv auf den Mageninhalt auswirken dürfte.

Eine Mod bereitet zudem das Klötzchenspiel Minecraft auf die Oculus Rift vor - keine schlechte Wahl, lässt sich die zweckmäßige Grafik von Minecraft doch nur schwer durch die derzeit begrenzte Auflösung der Videobrille verunstalten. Filme kann die Rift übrigens auch wiedergeben, besonders schön ist der Bildeindruck hier bei 3D-Filmen, die sich mit dem Stereoscopic Player (ab Version 2.0.5) abspielen lassen. Als störend empfinden wir jedoch, dass der Zuschauer nie das gesamte Bild sieht: Es entsteht eher der Eindruck im Kino zu nah an der Leinwand zu sitzen.

Laut iFixit ist zumindest das Entwicklermodell der Oculus Rift gut zu zerlegen und einfach zu reparieren – im Gegensatz zu vielen anderen IT-Produkten. (Bild von iFixit).