Samsung SyncMaster CF591 auf einen Blick:
• gebogenes 27 Zoll Display
• 1920x1080 Pixel
• maximal 72 Hertz Bildwiederholrate
• AMD FreeSync per HDMI oder DisplayPort (48 bis 72 Hertz)
• VA-Panel (semi-glossy)
Gebogene Bildschirme haben bei Fernsehern ihr Debüt gefeiert, inzwischen gibt es aber auch immer mehr PC-Monitore wie den Samsung SyncMaster CF591 im Test (Preis: circa 340 Euro), die sich das Stichwort »Curved« auf ihre Fahne schreiben.
Für Spieler ist der Samsung-TFT vor allem aufgrund seiner Unterstützung von AMDs FreeSync-Technologie interessant, die durch die Synchronisation von fps und Bildwiederholrate für ein besonders flüssiges, direktes Spielgefühl ohne Bildfehler sorgen soll. Der CF591 gehört dabei zu den ersten Monitoren, die FreeSync auch per HDMI ermöglichen, während die Technik bislang genau wie Nvidias Pendant G-Sync meist nur über den DisplayPort unterstützt wurde.
Ebenfalls eher ungewöhnlich: Der Grad der Wölbung des CF591. Samsung gibt ihn mit 1800R an, ein Kreis mit dieser Wölbung hätte also einen Radius von 1,80 Meter. Die ersten gebogenen TFTs liegen dagegen meist bei Werten von 3000R und mehr (beziehungsweise bei Radien von über drei Metern). Ob diese vergleichsweise starke Wölbung wirklich einen spürbaren Effekt hat und wie sich der CF951 generell schlägt, klärt unser Test.
Kurven ohne Mehrwert?
Was auf den ersten Blick nach einem reinen Marketing-Gag aussehen mag, hat zumindest in der Theorie tatsächlich seinen Sinn: Ein gebogener Monitor kommt dem menschlichen Sichtfeld eher entgegen als ein vollkommen flacher TFT, da der Abstand der Augen zu den Bildschirminhalten auch in den Randbereichen ähnlich hoch wie in der Mitte ist.
Laut Samsung belegen klinische Tests, dass die Augen dadurch im Vergleich zum Betrachten eines vollkommen flachen Bildschirms weniger stark ermüden. Sehr groß ist der Unterschied unserer Erfahrung nach allerdings nicht, zumal das wichtigste Geschehen grade in Spielen meist in der Bildschirmmitte stattfindet. Im ersten Moment wirkt die vergleichsweise starke Wölbung des CF591 sogar etwas irritierend, mit der Zeit haben wir uns aber an die Wölbung gewöhnt und sie tatsächlich als durchaus angenehm empfunden.
Die von Samsung angepriesene Verbesserung der Immersion können wir dagegen nicht bestätigen, sie liegt auf demselben Niveau wie bei einem flachen 27 Zoll-Monitor. Eine »lokale iMax-Filmleinwand« (siehe die offizielle Produktseite des CF591) ist der Monitor also nicht. Im Vergleich zur deutlich geringeren Wölbung anderer Monitore wie etwa dem PG348Q von Asus mit 3800R (siehe auch das folgende Bild) wirken sich die 1800R des CF591 zwar spürbar stärker aus, ein schlagendes Kaufargument stellt die Wölbung des Samsung-TFTs insgesamt aber dennoch nicht dar.
FreeSync per HDMI
Während die Wölbung des CF591 maximal in der Kategorie »Nettes Extra« einzuordnen ist, kann AMDs FreeSync-Technologie das Spielerlebnis deutlich stärker positiv beeinflussen. Welche Vorteile die Technik genau bietet, lesen Sie unter anderem in unserem Artikel »FreeSync gegen G-Sync«. Vereinfacht ausgedrückt werden durch FreeSync genau die Bilder auf dem Monitor angezeigt, die Ihre Grafikkarte grade berechnen kann, was für ein sehr direktes Spielgefühl sorgt und gleichzeitig Bildfehler wie Tearing (horizontale Bildteilung) verhindert.
Davon profitiert der CF591 wie alle Monitore mit FreeSync (oder G-Sync) spürbar, wobei die Technik über HDMI mindestens genau so gut wie per DisplayPort funktioniert. Einen großen Haken gibt es allerdings: Selbst bei der aggressivsten FreeSync-Einstellung im Monitormenü mit der Bezeichnung »Ultimate Engine« greift die Technik nur zwischen 48 und 72 Hertz, im Setting »Standard Engine« sind es sogar nur 58 bis 72 Hertz.
Das ist aus zwei Gründen ungünstig: Einerseits verbessert sich das Spielgefühl mit FreeSync gerade in niedrigen fps-Bereichen zwischen 30 und 45 fps unserer Erfahrung nach am stärksten, andererseits ist der Wechsel zwischen aktivierten und deaktivierten FreeSync klar spürbar, wenn die fps in einem Spiel zwischen Werten von knapp unter und knapp über 48 fps schwanken. Bei der oberen FreeSync-Grenze von 72 fps ist dieses Phänomen immerhin kaum noch ein Problem, da FreeSync in höheren fps-Bereichen einen deutlich weniger spürbaren Unterschied für das Spielgefühl ausmacht.
Um mit dem CF591 von FreeSync profitieren zu können, benötigen Sie also einen PC, mit dem Sie in Full HD meist problemlos über 50 fps erreichen. Andere FreeSync-Monitore wie der AOC G2460PF haben dagegen deutlich breitere FreeSync-Bereiche wie etwa 35 bis 120 Hertz und bieten gleichzeitig auch die höhere Bildwiederholrate.
Die maximale Bildwiederholfrequenz des CF591 liegt dagegen bei relativ niedrigeren 72 Hertz. Das ist im Vergleich zu den weit verbreiteten 60 Hertz vieler anderer Monitore zwar bereits spürbar mehr, so flott und direkt wie mit einem 120/144 Hertz-Monitor spielt es sich mit dem Samsung-TFT allerdings trotz FreeSync nicht. Spieler, die auf die Wölbung verzichten können, sind deshalb bei anderen FreeSync-Monitoren klar besser aufgehoben.
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