Heimkino statt Mainboards - Intel stellt eigene Settop-Box her

Der Prozessorhersteller Intel hat erst vor kurzem bekanntgegeben, keine eigenen Mainboards mehr produzieren zu wollen. Nicht aufgegeben hat Intel indes die Produktion einer eigenen Settop-Box als Konkurrenz zu AppleTV und GoogleTV.

Im Wohnzimmer lässt sich offenbar gutes Geld verdienen. Während Apple mit AppleTV durchaus erfolgreich ins Heimkinosegment gestartet ist, versucht Google mit GoogleTV noch den Entwicklungsrückstand zu Apple aufzuholen. Neu im Spiel könnte demnächst Intel sein: Der Prozessor-Gigant soll schon seit geraumer Zeit an einer eigenen Settop-Box für den Wohnzimmereinsatz arbeiten.

Intels Fernseh-Box soll noch in diesem Jahr erscheinen und neben Video-on-Demand auch Live-TV-Streams bieten können. Für die Entwicklung stellte Intel zahlreiche in diesem Segment namhafte Entwickler ein - ehemalige Mitarbeiter von Apple, Google und Netflix beispielsweise.

Um in den USA mit einer solchen Settop-Box erfolreich zu sein, muss Intel allerdings Verträge mit zahlreichen Inhalteanbietern schließen. Dieses Unterfangen stellte sich in der Vergangenheit schon für Apple und Google ein größeres Problem dar: Apple gelang es erst nach zähen Verhandlungen, HBO als Partner für AppleTV zu gewinnen.

Intel will ungeachtet aller Probleme bei den Rechteverwertern und Werbepartnern mit Technik punkten: Eine integrierte Kamera soll verschiedene Zuschauer unterscheiden und deren individuelle Sehgewohnheiten erfassen können. So sollen Filme und Serien auf den Nutzer angepasst angeboten werden können - aber auch Werbung könnte personalisierter angezeigt werden. Als Argument für den Kauf der Box wird Intel sich allerdings andere Argumente einfallen lassen: Kameras zur Auswertung des Zuschauerverhaltens werden von der potentiellen Käuferschaft im Allgemeinen eher schlecht aufgenommen.

Bereits auf der CES 2011 bewarb Intel einen Video-Service namens "Intel Insider", der ausschließlich mit Core-Prozessoren funktionieren sollte. Der Dienst sollte den Nutzern ermöglichen, Blockbuster parallel zum Blu-ray-Start in Full-HD per Stream zu empfangen. Die Intel-CPU agiert dabei unter anderem als DRM-System. Außerhalb der USA ist Intel Insider seitdem allerdings nicht mehr in Erscheinung getreten. Intel könnte den Service allerdings mit der geplanten Settop-Box verbinden um eine attraktive Film-Plattform zu generieren.

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