Seite 2: Iron Man 3: Interview mit Robert Downey Jr. - Iron Man mit Lederhose

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Das Verhältnis zum Publikum

Robert Downey Jr. Robert Downey Jr.

GameStar: Es klingt fast so, als würden Sie dem Publikum mehr Aufmerksamkeit widmen als dem eigentlichen Film.

Robert Downey Jr.: Oh, nein, so ist es dann auch wieder nicht. Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass ich mich ins Kino geschlichen habe, um die Zuschauer zu beobachten (lacht). Einfach nur, weil es mich interessiert hat.

GameStar: Wird es manchmal langweilig, immer wieder die Welt zu retten? Oder haben Sie mit Langeweile kein Problem?

Robert Downey Jr.: Wenn man sein Leben immer nach gewissen Prinzipien lebt, dann wird es ganz schnell langweilig, weil man immer nur das tut, was von einem erwartet wird. Wir sind alle heute morgen aufgestanden und mussten so tun, als würden wir uns wirklich auf das freuen, was wir heute tun müssen. Wie dieses Interview zum Beispiel. Jetzt bin ich gerne hier, aber heute morgen war ich mir darüber im Klaren, dass das nun nicht der spannendste Tag meines Lebens werden wird. Aber dann denke ich mir: Das macht auch nichts. Es ist ja nicht so, dass ich so wichtig wäre, dass ich es mir nicht leisten könnte, ab und zu mal etwas gelangweilt zu sein.

GameStar: Heute morgen, bei der Pressekonferenz, haben Sie eine Reihe von Kollegen aufgelistet, die Sie inspiriert haben. Aber Sie haben Ihren Vater nicht genannt. Dabei war er ein Filmemacher. Hatte er damit zu tun, dass sie eine Liebe zum Film entwickelt haben?

Robert Downey Jr.: Ja, ganz sicher. Das ist ein bisschen so, wie wenn jemand einen Oscar gewinnt und dann vergisst, sich bei seiner Frau zu bedanken. Das bedeutet nicht, dass derjenige ein totaler Idiot ist, es bedeutet, dass man sich selber gar nicht ohne diese Person sehen kann. Fast so, als wäre sie ein Teil von einem. So selbstverständlich, dass man einfach nicht daran denkt, es zu erwähnen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich quasi nur eine Erweiterung meines Vaters bin. Er hat eine ähnliche Einstellung, ist dabei aber auch ein sehr kritischer Mensch. Wir haben uns früher immer all diese Filme angesehen und wenn sie ihm nicht gefielen, mussten wir nach fünf Minuten das Kino verlassen. Wenn ihm etwas nicht künstlerisch genug schien, dann war es gleich ziemlicher Müll. Vom kreativen Standpunkt her bin ich also unter ziemlich versnobbten Umständen aufgewachsen (lacht).

GameStar: Haben Sie als Kind je davon geträumt, einmal selber ein Superheld zu sein?

Robert Downey Jr.: Hmm, ich weiß es nicht. Ich müsst mir jetzt eine erlogene Erinnerung ausdenken, um diese Frage zu beantworten. Ich kann mich da wirklich nicht erinnern. Was ich weiß, ist, dass diese Erfahrung wirklich jegliche Vorstellung überschreitet, die ich jemals hatte. Ich hätte nie gedacht, dass es eine Superheldenverfilmung sein würde, die dafür sorgt, dass ich auf einmal Teil von so vielen Kulturen bin. Da komme ich nach Deutschland und die Menschen sind furchtbar nett zu mir. Wir reden über diesen Riesenfilm und sprechen ihm Bedeutung zu und ich trage Lederhosen (lacht). Das hätte ich mir wahrscheinlich nie erträumt.

GameStar: Als Filmfan ist man womöglich im Jahr 1992 durch "Chaplin" das erste Mal auf Sie aufmerksam geworden. Ein toller Film, der aber nie die Anerkennung oder Aufmerksamkeit bekam, wie es nun bei "Iron Man" der Fall ist. Wie begründen Sie so was?

Robert Downey Jr.: Oh, das kann ich nicht begründen. Wissen Sie, ich habe mich damals immer für ziemlich brillant und dabei total missverstanden gehalten (lacht). Nun sehe ich das anders und etwas entspannter. Ich habe so viele Filme gemacht, die alle grundverschieden waren. Das ist Lebenserfahrung. Irgendwann war mir klar, dass ich dadurch eine ganze Liste von Dingen erschaffen habe, die ich nicht noch mal tun möchte. Ich möchte keine Filme mehr machen, die mir nicht wirklich gefallen. Heute richte ich mich mehr danach.

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