Seite 2: Der Diktator - Es ist was faul im Staate Wadiya

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Der große Diktator

Eine Komödie über Diktatoren kommt natürlich nicht ohne Gesellschaftskritik aus. So hält der Film nicht nur allzu bizarren Alleinherrschern den Spiegel vor, Sacha Baron Cohen nutzt auch die Gelegenheit, die USA als kaum besser zu präsentieren. Genau an dem Punkt bemerkt man aber, wo die größte Schwäche von Der Diktator liegt. Von Doppelbödigkeit oder Subtext fehlt jede Spur. Wenn es etwas zu sagen gibt, wird es jedes Mal laut ausgesprochen und dem Zuschauer mit dem Holzhammer eingetrichtert.

Eigentlich verbringt Aladeen die Hälfte der Zeit damit, zu jedem ungerecht und beleidigend zu sein. Damit Der Diktator den Zuschauer aber nicht schockiert zurücklässt, verwendet er einen kleinen Kunstgriff: So bedrohlich Aladeen auch ist, porträtiert Sacha Baron Cohen ihn stets als Naivling, der wegen seiner Unbedarftheit eigentlich komplett harmlos rüberkommt. Da bleibt auch nicht das Lachen im Halse stecken, wenn Cohen seinem Diktator den einen oder anderen kaum tolerierbaren Satz in den Mund legt.

Die ersten zwei Minuten aus Der Diktator Video starten 1:42 Die ersten zwei Minuten aus Der Diktator

Große Dikatoren, großes Budget

Megan Fox kurz als Gespielin Aladeens zu sehen. Megan Fox kurz als Gespielin Aladeens zu sehen.

Wer Sacha Baron Cohens Werk bislang verfolgt hat, wird mit Sicherheit einen Low-Budget-Film erwarten. Aber weit gefehlt: Ein großer Diktator lebt natürlich im Prunk. So haben die Macher im Computer einen beeindruckenden Palast gezaubert. Ansonsten überzeugen detaillierte Kostüme und ein paar Stunts. Nachdem die Ausstattung besorgt war, hatte der Produzent anscheinend immer noch Geld übrig, und zwar für bekannte Schauspieler. Ben Kingsley etwa spielt einen wunderbar zwielichtigen Strippenzieher. Auch in den kleinsten Nebenrollen geben sich Stars die Klinke in die Hand. So darf sich Megan Fox (Transformers 1und 2) selbstironisch als Sexobjekt karikieren. Aber egal, wer gerade in Der Diktator vor der Kamera steht: Das komödiantische Handwerk mit gutem Timing beherrschen alle.

Übrigens: Wie bei Borat und bei Brüno gilt, dass der Film mit der englischen Originaltonspur am lustigsten ist. Wer ein Kino in der Nähe hat, dass das englischsprachige Original zeigt, sollte Der Diktator lieber dort sehen. Und keine Angst: Im Gegensatz zu manchem nuscheligen US-Komiker spricht Sacha Baron Cohen, der sein Handwerk in Großbritannien gelernt hat, trotz eines aufgesetzten Diktatoren-Akzents stets gut verständlich.

Fazit

Christian Merkel: »Sacha Baron Cohen polarisiert wie kein Zweiter. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Bei Der Diktator lässt er mich allerdings zwischen den Stühlen zurück. Ich kann ihn dafür weder hassen noch lieben. Das Genre „Lustig Provozieren“ beherrscht er nach wie vor im Schlaf. Dieses Mal provoziert er aber vor allem den Zuschauer mit zwischendurch echt platten Albernheiten. Wer damit leben kann, wird mit einer atemlosen Komödie mit einigen lustigen Gags belohnt.«

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