The Expendables 3 - Zu alt für den Scheiß?

In den USA ist The Expendables 3 bitter gefloppt. Dabei kommt Sylvester Stallone mit seinem dritten Nostalgie-Fest endlich im modernem Action-Kino an und lässt sogar in Ungnade gefallene Kinohelden wie Mel Gibson und Wesley Snipes glänzen.

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Das ist bitter: Am vergangenen Kino-Wochenende reihte sich in den USA auch Sylvester Stallones Rentner-Gebolze The Expendables 3 unter die Neustarts - und floppte bitterlich. Bei 90 Millionen US-Dollar Produktionskosten konnten nicht einmal zwanzig Prozent des Budgets eingespielt werden.

Sind die Action-Opis am Ende also doch »zu alt für den Scheiß«, wie es in den Expendables-Filmen alle fünf Minuten proklamiert wird?

In den USA ein Flop

Nach zwei Filmen und wenig Bewegung beim Grundkonzept fragt sich ein großer Teil der Fans sicher, ob nicht langsam alles gesagt ist. Dennoch überrascht der Misserfolg, weil er so brachial erscheint. The Expendables 2 spielte am Startwochenende noch rund das Doppelte ein.

Fest steht, der dritte Film leakte bereits drei Wochen vor Kinostart ins Internet. Und von dort hörte man nichts Gutes. In den einschlägigen Raubkopierer-Foren warnten sich selbst ehemalige Fans vor »dem schwächsten Teil der Reihe«.

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Und dann war da ja noch die Meldung, dass The Expendables 3 zugunsten einer niedrigeren Altersfreigabe auf die Gewaltspitzen der Vorgänger verzichtet. Erst die DVD- bzw. Bluray-Fassung soll ungeschnitten erscheinen. Eine ungünstige Situation: Die Maßnahme, mit der Stallone eigentlich sein Publikum erweitern will, stößt die Zielgruppe ab.

Immerhin war die Expendables-Franchise nie mehr als purer Fanservice. Eine nostalgische Achterbahnfahrt für alle, die noch VHS-Kasetten mit Namen wie Delta Force, American Fighter oder Lock Up im Schrank haben. Genau dieser loyalen Zielgruppe jetzt vor den Kopf zu stoßen, hat schon etwas Selbstmörderisches.

Action, endlich auch in zeitgemäß

Man muss aber auch bedenken: Richtig gutes Actionkino braucht keine Blutfontänen, um zu begeistern. Ein paar der großen Klassiker vergangener Tage wie Bullitt, Terminator 2 oder Mad Max 2 verzichten zwar nicht auf Gewalt, überzeugten aber eher durch inszenatorische Kraft, durch Kinetik, dynamische Kameraarbeit und verwegene Stuntkoordination.

Genau dies fehlte den Expendables-Filmen bislang größtenteils - wie auch deren Vorbildern aus den Achtzigern, die eher mit comichafter Überzeichnung und Macho-Gebahren auf Zuschauerfang gingen.

Die Nachwuchs-Expendables bekommen keinen Raum sich groß zu entfalten, trotzdem nimmt die Suche nach ihnen im Film zu viel Zeit ein. Die Nachwuchs-Expendables bekommen keinen Raum sich groß zu entfalten, trotzdem nimmt die Suche nach ihnen im Film zu viel Zeit ein.

The Expendables 3 macht damit Schluss und fährt eine Actionszene auf, die beide Vorgänger wie schlecht geplantes Lausbubengeplänkel aussehen lässt. Das Problem: Vorher wird so ausschweifend um eine Handlung herumgeschwafelt, die wie immer völlig hirnrissig ist, bis eben nur noch Zeit für diese eine große Szene bleibt.

Erst ganz gegen Ende nämlich, wenn sich die meisten Fans wahrscheinlich schon aus dem Internet-Stream verabschiedet haben, packt Expendables 3 die großen Handkanten aus und lässt den ganzen Haufen von der Leine. Da gibt es Messerwerfereien, große Wummen, kleine Wummen, MMA-Moves, Panzer und Raketenwerfer - alles exzellent choreografiert und atemlos in Szene gesetzt.

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