Seite 2: Green Lantern - Mach das Licht aus!

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Entgeht nichts Böses …

Auf starke Darsteller kann man mitunter verzichten, gelingt restlicher Popcorn-Spaß, doch auch hier ist Green Lantern ein nur mittelmäßiges Unterfangen. Der Lantern-Planet Oa, der astrale Showdown und sämtliche anderen im All spielenden Szenen sehen tricktechnisch hervorragend aus – leider gibt es davon viel zu wenig zu sehen. Der Großteil der Szenen spielt auf der Erde, wo man zumeist in kleinen Wohnungen oder auf billig aussehenden Sets bleibt, die im Kontrast zum imposanten Rest stehen.

Deutscher Kino-Trailer zu Green Lantern Video starten 1:59 Deutscher Kino-Trailer zu Green Lantern

Da sich Hal alles Erdenkliche mit seinem Ring manifestieren kann, sollte man sich ausgefallene Ideen erwarten dürfen, doch abgesehen von einer schrägen Rettung mit Spielzeug-Inspiration bleibt es bei der Erstellung gewöhnlicher Waffen und Fäuste. Bis auf das unweigerliche Duell mit Parallax gibt es zudem keine wirklich nennenswerte Actionszene im Film; eine frühe Jet-Sequenz sieht schlechter aus als die aus dem sechs Jahre alte Stealth: Unter dem Radar, andere Auseinandersetzungen bleiben klein und wenig aufregend.

... meiner Wacht

Für Produzenten darf Green Lantern als Horrorfilm gelten, denn selten gab es eine derart ineffiziente und widersprüchliche Budgetverfeuerung. So hat man sich unter anderem dazu entschieden, Hals Uniform komplett am PC zu generieren obwohl es letzten Endes nur wie ein hautenger Neoprenanzug mit Dioden aussieht. Gar grausig ist die Idee, ihm eine computergenerierte Maske zu verpassen und seine Pupillen aufzuhellen. Ein Konzept, das dem Comic entnommen sein mag, in der Umsetzung aber irritierend wirkt, zumal die einzigen Personen die ihn von Nahen sehen, ohnehin sofort erkennen, wer er ist.

Wenn es hart auf hart für die Erde kommt, wollen die Anführer der Green Lanterns nicht helfen. Wenn es hart auf hart für die Erde kommt, wollen die Anführer der Green Lanterns nicht helfen.

Ebenfalls sehr misslungen ist eine Actionszene mit einem abstürzenden Hubschrauber, die auf dem Niveau einer Sci-Fi-Fernsehserie umgesetzt ist. Als Parallax schließlich zur Erde kommt, bleibt das Getöse des Behemoths auch enttäuschend klein; Destruktion vom Formate Roland Emmerichs gibt es nicht, obwohl es sich anbieten würde und das Riesenbudget zumindest kleines Riesenspektakel ermöglichen sollte.

Für Regisseur Martin Campbell (Casino Royale) ist Green Lantern am Ende keine Blamage, aber ein Fehltritt. Nachdem schon seit letzter Film, der Thriller Auftrag Rache mit Mel Gibson überflüssig war, ist sein Superheldenfilm besser, aber ein gänzlich generischer, nur teilweise interessant umgesetzter Werksjob nach bekanntem Schema. Ein durchaus ansehnlicher, aber deutlich schwächerer Film als die anderen diesjährigen Comic-Verfilmungen, der selbst leider kaum nennenswerte Eigenheiten oder Highlights auffährt. Zumindest in einer Hinsicht kann Green Lantern mit Thor und Captain America mithalten: der eingesetzte, bloß nachkonvertierte 3D-Effekt ist ebenso wirkungsarm wie bei den Kollegen.

Fazit

Christian Mester: Aufgrund der Fülle an gut gemachten Comic-Verfilmungen in den letzten Jahren bleibt es nicht aus, Green Lantern als nur mittelmäßigen Beitrag zu sehen. Zu uninteressant bleibt die Hauptfigur, zu gering das Spektakel, zu generisch sein Heldenwerdegang. Stutzt man Erwartungen im Vorfeld, kann er als durchaus solider Science-Fiction-Actiontitel durchgehen - auch wenn man dann im Nachhinein seufzen wird, dass es auch wesentlich besser ginge.

(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)

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