Star Trek: Into Darkness - Interview mit J.J. Abrams - »Ich war früher nie ein Star Trek Fan«

Bei der Deutschlandpremiere von Star Trek: Into Darkness in Berlin sprach der Regisseur J.J. Abrams mit uns über den Stress, darüber, warum er Spoiler hasst und verriet, dass er früher nie ein „Star Trek“ Fan war.

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Sie haben nun so viel mit "Star Trek" und "Star Wars" zu tun - haben Sie da überhaupt auch noch Zeit, sich um eigene Projekt zu kümmern, die keinem Franchise angehören?

Darüber mache ich mir auf jeden Fall auch so meine Gedanken. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich zu etwas "nein" sagen muss, nur weil es nicht von mir kommt. Das wäre ja Blödsinn. Wenn etwas toll ist, dann mache ich es gerne. Wie zum Beispiel bei den "Mission Impossible" und "Star Trek" Reihen. Als nächstes wollte ich eigentlich einen kleinen Film machen. Eine Mischung aus Drama, Romantik und Komödie. Aber dann kam "Star Wars" dazwischen. Ich hoffe aber weiterhin, diesen kleinen Film trotzdem noch machen zu können. Ich möchte definitiv nicht jemand sein, der nichts anderes tut, als über große Franchises zu wachen, die es schon vorher gab.

Am Potsdamer Platz stellt J.J. Abrams den neuen Star Trek-Film höchstpersönlich vor. Am Potsdamer Platz stellt J.J. Abrams den neuen Star Trek-Film höchstpersönlich vor.

Wie schaffen Sie es, sich von solch großen Filmen nicht stressen zu lassen?

Bis Sie das jetzt sagten, war ich überhaupt nicht gestresst (lacht). Nein, im Ernst, es gibt natürlich immer einen gewissen Druck. Ich erinnere mich noch an meine erste TV Serie, "Felicity", damals hingen überall Riesenplakate mit meinem Namen drauf und ich dachte nur "Um Gottes Willen, wenn das jetzt nicht funktioniert"... Und bei meinem ersten Film war ich auch gestresst. Jeder dachte, es würde ein Desaster werden, weil ich vom Fernsehen kam. Und bei dem ersten "Star Trek" Film gab es ebenfalls eine Menge Druck, weil es einfach so viele Fans gab. Ich war bei jedem meiner Projekte irgendwie gestresst. Aber ich finde es besser, wenn die Leute eine hohe Erwartungshaltung haben, die mich dann leicht unter Druck setzt, als wenn es ihnen völlig egal wäre. Ich fühle mich selber als Fan. Deswegen fühle mich geehrt, von "innen" beteiligt sein zu dürfen. Die Freude über die Möglichkeit, dies zu tun, überwiegt die Ängste und den Stress.

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Wann wussten Sie, das Benedict Cumberbatch Ihr Bösewicht wird?

Wir haben lange nach dem richtigen Schauspieler gesucht. Und dann sagte Damon Lindelhof zu mir, dass ich mir unbedingt "Sherlock" ansehen müsste. Das hatte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht getan. Also schaute ich eine Folge und es hat mich echt umgehauen. Da wusste ich, dass er der Mann für uns ist. Dann hat er per Video vorgesprochen und ich habe es mir auf meinem iPhone angesehen (lacht). Er hat das toll gemacht. So gut, dass ich den ganzen Film mit dem iPhone hätte filmen können (lacht). Nein, aber er war wirklich gut. Es ist immer so öde, wenn ein Regisseur das über einen Schauspieler sagt, aber er war wirklich ehrgeizig und lustig und so intelligent. Ich glaube, man kann Sherlock gar nicht so gut spielen, wie er es tut, wenn man nicht wirklich schlau wäre.

Regisseur J.J. Abrams lässt sich mit einem Fan fotografieren. Im Interview verrät er uns, warm er Spoiler so hasst. Regisseur J.J. Abrams lässt sich mit einem Fan fotografieren. Im Interview verrät er uns, warm er Spoiler so hasst.

Ihre Projekte sind oftmals sehr in Geheimnisse gehüllt und nichts zu spoilern. Warum ist Ihnen das so wichtig?

Genau darum geht es, es soll eben nichts verraten werden. Wenn ich Trailer sehe oder Artikel lese, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie den ganzen Film preisgeben und ich dann ins Kino gehe und das wirklich so ist, dann nervt mich das. Es gibt dann die Leute, die sagen, dass es Studien gibt, die besagen, dass die Menschen die Filme nur umso mehr sehen wollen, wenn sie wissen, was passiert, aber das glaube ich nun wirklich nicht! Es muss einen Anreiz geben um ins Kino zu gehen, aber es sollten Überraschungen bewahrt werden. Das ist immer ein bisschen schwierig, aber für mich geht es darum, den Respekt des Kinobesuchers gegenüber zu wahren. Ich will nicht, dass jemand ins Kino geht und eigentlich das Gefühl hat, den Film schon zu kennen.

Ist es nicht seltsam, dass es nicht mehr Kollegen gibt, die das genauso sehen?

Ich glaube, die gibt es durchaus. Ich hatte einfach großes Glück, mit Paramount zusammenzuarbeiten, denn sie haben mich wirklich darin unterstützt, "Star Trek" so zu vermarkten, dass es noch viele Überraschungen gab. Oftmals hat man als Filmemacher nicht dieses Glück. Dann muss man sich nach dem Studio richten, denen es vielleicht am wichtigsten ist, den Film zu verkaufen. Und dafür wird dann eben auch mal einiges verraten.

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